Grauenhafte Szenen in der irakischen Stadt al-Kut: Ein riesiges Einkaufszentrum steht plötzlich in Flammen – mindestens 50 Menschen sterben, weitere werden schwer verletzt. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Fahrlässigkeit.
50 Tote bei Feuer-Hölle im Einkaufszentrum
Inferno in der Nacht: Einkaufszentrum wird zur Todesfalle
In der ostirakischen Stadt al-Kut kam es in der Nacht zu Donnerstag zu einer Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes: Ein Feuer brach in einem großen Einkaufszentrum – einem sogenannten Hypermarkt – aus und riss mindestens 50 Menschen in den Tod. Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, zeigen, wie ein fünfstöckiges Gebäude komplett von Flammen verschlungen wird. Feuerwehrleute kämpfen verzweifelt gegen das Feuer – viele von ihnen bis zur Erschöpfung.
Zahl der Opfer steigt weiter
Laut dem irakischen Gesundheitsministerium wurde bislang der Tod von 59 Menschen bestätigt. Ein Sprecher der Stadtverwaltung teilte mit, dass viele Leichen bereits identifiziert seien – doch mindestens eine sei so stark verbrannt, dass eine Identifizierung nahezu unmöglich ist. Weitere Tote werden unter den Trümmern vermutet. Ein Ende der Bergungsarbeiten ist derzeit nicht in Sicht.
Ermittlungen laufen – Besitzer des Gebäudes im Visier
Die Ursache des Großbrands ist bislang unklar. Der Gouverneur der Provinz kündigte an, innerhalb von 48 Stunden erste Ergebnisse der laufenden Ermittlungen vorzulegen. Klar ist: Die Behörden gehen bereits von schwerer Fahrlässigkeit aus. Wie die staatliche Nachrichtenagentur INA meldet, wurden bereits rechtliche Schritte gegen den Eigentümer des Einkaufszentrums sowie gegen die Mall-Verantwortlichen eingeleitet.
Tragödie mit Ansage?
Derzeit wird untersucht, ob Brandschutzvorgaben verletzt wurden. In vielen Regionen des Irak gelten Bauvorschriften als lasch oder werden schlicht ignoriert. Auch Fluchtwege und Brandschutzsysteme sind häufig unzureichend. Immer wieder kommt es deshalb zu schweren Unglücken mit tödlichem Ausgang.
Überlebende schildern dramatische Szenen
Augenzeugen berichten von panikartigen Zuständen: „Plötzlich roch es nach Rauch. Dann gingen die Lichter aus. Menschen schrien und rannten. Es war wie im Krieg“, sagte ein Mitarbeiter gegenüber dem Sender Al-Jazeera. Viele Menschen wurden offenbar in den oberen Stockwerken eingeschlossen – ohne Chance auf Flucht.
Regierung unter Druck – Proteste möglich
Die Katastrophe von al-Kut hat im ganzen Land Entsetzen ausgelöst. Angehörige der Opfer fordern Aufklärung und Konsequenzen. Es ist nicht das erste Mal, dass in einem öffentlichen Gebäude im Irak Menschen durch Feuer ums Leben kommen. Beobachter befürchten neue Proteste gegen Korruption und behördliches Versagen – vor allem, wenn sich herausstellt, dass das Unglück vermeidbar gewesen wäre.