Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Enzkreis: Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 – Pforzheim sicherste Großstadt in Baden-Württemberg

Pforzheim führt mit einer Häufigkeitszahl von 7.904 die Liste der sichersten Großstädte vor Ulm und Heilbronn an.

Foto: unsplash

Region Nordschwarzwald (ost)

Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 des Polizeipräsidiums Pforzheim

Pforzheim ist die sicherste kreisfreie Großstadt in Baden-Württemberg. Dies zeigt die aktuell veröffentlichte Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Pforzheim für das Jahr 2023. Die Goldstadt liegt mit einer Häufigkeitszahl von 7.904 in puncto objektiver Sicherheit auf Platz 1 vor Ulm und Heilbronn. Bei den 35 Landkreisen rangieren der Enzkreis und der Landkreis Calw auf den Plätzen 2 und 3 (2.650 / 2.944). Der Landkreis Freudenstadt (3.524) liegt mit Rang 9 ebenso im vorderen Drittel. Die Häufigkeitszahl bringt die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner zum Ausdruck.

Die landesweite Häufigkeitszahl beträgt 5.272. Das Polizeipräsidium Pforzheim liegt mit einer Häufigkeitszahl von 3.994 deutlich unter dem Landesschnitt und im Vergleich der regionalen Polizeipräsidien knapp hinter den Polizeipräsidien Ludwigsburg (3.824), Ulm (3.868) und Aalen (3.991) auf Rang 4.

„Das sind erfreuliche Zahlen und sie widersprechen auch den Negativaussagen mancher sogenannter Experten“ so Polizeipräsident Christian Dettweiler. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die objektive Sicherheitslage gerade in der Stadt Pforzheim nicht mit einem entsprechenden Sicherheitsgefühl einhergeht. Hier eine Annäherung an die realen Gegebenheiten zu erreichen, kann die Polizei jedoch nicht alleine leisten. Das Sicherheitsgefühl wird von vielen Faktoren beeinflusst – neben der objektiven Lage und eigenem Erleben spielen das Alter, das Geschlecht, das Bildungsniveau, die finanzielle Situation, die Sozialkontrolle im Wohnumfeld und vieles anderes mehr eine Rolle. Die Polizei kann vor allem an entsprechenden Orten präsent sein, konsequent einschreiten und gute Präventionsarbeit leisten. Zu einem besseren oder sagen wir realistischeren Sicherheitsgefühl müssen aber auch andere gesellschaftliche Kräfte, Politik, Kommunen, Justiz, Verbände und nicht zuletzt die Medien ihren Beitrag leisten.“

Dem landesweiten Trend entsprechend ist jedoch auch im Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim die Anzahl der registrierten Straftaten auf 24.537 Fälle gestiegen (2022: 22.616). Die Aufklärungsquote konnte zum Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 63,6 % gesteigert werden.

Etwas mehr als drei Viertel der Tatverdächtigen sind männlich. Der Anteil der deutschen Tatverdächtigen liegt bei 57 %, der Nichtdeutschen entsprechend bei rund 43 %. Dies stellt den höchsten Stand nichtdeutscher Tatverdächtiger im Zehnjahresvergleich dar.

Die Straftaten gegen das Leben liegen mit 21 Fällen deutlich unter dem Vorjahresniveau (28). Die Aufklärungsquote befindet sich hier weiterhin auf einem hohen Niveau (85,7 %).

Eine nicht unwesentliche Rolle beim Anstieg der Straftaten insgesamt spielen die Körperverletzungsdelikte. Hier ist der höchste Stand im Zehnjahresvergleich zu verzeichnen. Der Schwerpunkt liegt mit etwa zwei Dritteln bei den leichten Körperverletzungen. Mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen war bereits polizeilich bekannt. Viele Körperverletzungsdelikte spielen sich im öffentlichen Raum ab, weshalb auch die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum einen Zehnjahreshöchststand aufweisen.

Im Bereich der Straßenkriminalität machen Sachbeschädigungen und Diebstähle knapp 90 % der Straftaten aus.

Die Sachbeschädigungen bewegen sich in etwa auf Vorjahresniveau, während die Diebstahlsdelikte deutlich anstiegen (rund 18 %). Dies ist insbesondere auf Ladendiebstähle und Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen zurückzuführen. Häufig handelt es sich hierbei um Serientäter.

Um diesen Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Aggressions- und Diebstahlsdelikte entgegenzuwirken, hat das Polizeipräsidium Pforzheim zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum die Konzeption #SicherLeben entwickelt. Sie soll nachhaltig zur Verringerung der Fallzahlen und gleichzeitig zur Steigerung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung beitragen.

Auch die Helfer wurden in den letzten Jahren zunehmend zu Opfern. Allerdings kann bei den Gewaltdelikten gegen Polizeibeamte im Polizeipräsidium Pforzheim erneut ein Rückgang verzeichnet werden. Diese Entwicklung ist unter anderem auf die Verbesserung der persönlichen Ausstattung der Einsatzkräfte (beispielsweise mit Bodycams) zurückzuführen. Weiterhin legt das Polizeipräsidium Pforzheim großen Wert auf das spezifische Training seiner Beschäftigten. „Von einer Trendumkehr zu sprechen, wäre zu früh“, so Christian Dettweiler.

Einen Deliktsbereich, der das Sicherheitsgefühl stark beeinträchtigt, stellen Wohnungseinbrüche dar. Erfreulicherweise ist hier ein Rückgang von 17,6 % festzustellen. Rund 39 % der registrierten Wohnungseinbrüche blieben im Versuchsstadium. Diese Zahlen sind auch ein Ergebnis intensiver Kontroll- und Streifentätigkeit sowie von Präventionsmaßnahmen mit über 250 Veranstaltungen bzw. Beratungen.

Ein weiterer Deliktsbereich, der stark in das subjektive Sicherheitsempfinden eingreift, sich aber hinter verschlossenen Türen abspielt, ist die „Häusliche Gewalt“, bei der ein Anstieg von über 40 % festgestellt werden muss. Bei rund 80 % der Opfer handelt es sich um Frauen. Dieser Anstieg dürfte aber kein realer sein; vielmehr werden durch Maßnahmen der Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt des Präsidiums sowie ein geändertes Anzeigeverhalten der Opfer Delikte aus dem Dunkelfeld gezogen, die bislang gar nicht in der Statistik Niederschlag gefunden haben.

Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind die Fallzahlen um 58 auf 840 gestiegen. Delikte im Internet beziehungsweise den sozialen Medien spielen hierbei eine wesentliche Rolle, beispielsweise das Versenden von Nacktbildern. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich konnte im Vergleich zum Vorjahr auf rund 90 % leicht gesteigert werden.

Im Bereich Cybercrime ist ein Vergleich zu den Vorjahren aufgrund geänderter Erfassungskriterien nur schwer möglich. Zum Vorjahr sind die Fallzahlen um 257 Fälle gestiegen. Das Polizeipräsidium Pforzheim hat zum 1. März 2024 ein Online-Team zur Bekämpfung der Internetbetrugskriminalität eingeführt. Einen Schwerpunkt stellt die Bearbeitung von Waren- und Warenkreditbetrug über Onlineplattformen dar.

„Angeblicher Polizeibeamter“, „Enkeltrick“, „Schockanruf“ – mit unterschiedlichen, perfiden Maschen setzen Betrüger ihre Opfer, bevorzugt ältere Menschen, unter Druck und bewegen sie zu unüberlegten Handlungen. Erfreulich ist, dass viele Taten im Versuchsstadium stecken bleiben. Hier haben die polizeilichen Präventionsmaßnahmen und durch sie sensibilisierte Angehörige und Bankangestellte viele Taten verhindert. Dennoch ist ein hoher Vermögensschaden von insgesamt rund 700.000 Euro festzustellen und die Schadenssummen der Einzeltaten liegen zumeist im fünf- und sechsstelligen Bereich. Uwe Carl, Leiter der Kriminalpolizeidirektion, rät „Bleiben Sie misstrauisch. Niemals befragt Sie die Polizei zu Ihren Vermögensverhältnissen am Telefon. Lassen Sie sich niemals zur Herausgabe von Geld oder Vermögenswerten überreden. Die Polizei tut so etwas nicht. Legen Sie in solchen Fällen auf und melden sich bei der Polizei. Hier werden Sie rund um die Uhr mit Rat und Tat unterstützt.“

Bei der Rauschgiftkriminalität waren die Fallzahlen im dritten Folgejahr rückläufig. Die Aufklärungsquote liegt über Jahre hinweg bei über 90 %. Das kürzlich in Kraft getretene Cannabisgesetz dürfte sich zukünftig auf die Fallzahlen auswirken.

Unter nachfolgendem Link ist der Analysebericht der Polizeilichen Kriminalstatistik abrufbar:

https://pppforzheim.polizei-bw.de/wp-content/uploads/sites/24/2024/04/Polizeiliche-Kriminalstatistik_2023_2.pdf

Kontakt:

Polizeipräsidium Pforzheim
Telefon: 07231 186-1111
E-Mail: pforzheim.pp.sts.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de

Hier geht es zur Originalquelle

Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf aktuellen Blaulichtmeldungen des Presseportals und wurde automatisch erstellt.

Statistiken zur Drogenkriminalität in Baden-Württemberg für 2021/2022

Die Drogenraten in Baden-Württemberg zwischen 2021 und 2022 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2021 wurden 43.649 Fälle erfasst, während es im Jahr 2022 nur noch 40.049 Fälle waren. In Nordrhein-Westfalen, der Region mit den meisten gemeldeten Drogenfällen in Deutschland im Jahr 2022 (70.510), liegen die Zahlen deutlich höher als in Baden-Württemberg. Im Jahr 2021 wurden in Baden-Württemberg 35.175 Verdächtige registriert, wobei 30.686 männlich und 4.489 weiblich waren. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen betrug 10.875. Im Jahr 2022 sank die Gesamtzahl der Verdächtigen auf 32.420, davon waren 28.389 männlich und 4.031 weiblich. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen belief sich auf 10.727.

2021 2022
Anzahl erfasste Fälle 43.649 40.049
Anzahl der aufgeklärten Fälle 40.310 36.787
Anzahl der Verdächtigen 35.175 32.420
Anzahl der männlichen Verdächtigen 30.686 28.389
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 4.489 4.031
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 10.875 10.727

Quelle: Bundeskriminalamt

Cybercrime-Statistiken in Baden-Württemberg für 2021/2022

Die Cyberkriminalitätsraten in Baden-Württemberg zwischen 2021 und 2022 zeigen einen leichten Anstieg. Im Jahr 2021 wurden 10744 Fälle registriert, wovon 4305 gelöst wurden. Es gab insgesamt 2980 Verdächtige, darunter 2088 Männer, 892 Frauen und 1126 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 11144, wobei nur 4056 Fälle gelöst werden konnten. Die Anzahl der Verdächtigen erhöhte sich auf 3146, davon waren 2153 männlich, 993 weiblich und 1119 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 29667 Fällen.

2021 2022
Anzahl erfasste Fälle 10.744 11.144
Anzahl der aufgeklärten Fälle 4.305 4.056
Anzahl der Verdächtigen 2.980 3.146
Anzahl der männlichen Verdächtigen 2.088 2.153
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 892 993
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 1.126 1.119

Quelle: Bundeskriminalamt

nf24