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Erfurt: Hauptzollamt Singen Jahresstatistik 2023

Der Leiter des Hauptzollamts Ulm präsentiert Ergebnisse und Schwerpunkte der Arbeit von knapp 1000 Zöllnerinnen und Zöllnern.

Hauptzollamt Singen
Foto: Presseportal.de

Singen (ost)

Der Chef des Hauptzollamts Ulm, Leitender Regierungsdirektor Rainer Bühler, präsentierte in Konstanz die Ergebnisse des vergangenen Jahres und die Schwerpunkte der Arbeit von fast 1000 Zöllnerinnen und Zöllnern von Konstanz bis Bad Säckingen.

Die wichtigste Aufgabe der Bundeszollverwaltung und damit auch der Mitarbeiter des Hauptzollamts Singen besteht in der Erhebung von Einfuhr- und Ausfuhrabgaben sowie Verbrauchsteuern auf Energie und Genussmittel. Der Zoll erhebt jedes Jahr etwa die Hälfte der Steuern, die an die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union fließen. Im Jahr 2023 beliefen sich diese auf rund 158 Milliarden Euro. Als Partner der Wirtschaft trägt der Zoll in enger Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Behörden wesentlich dazu bei, dass Waren unter Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften schnellstmöglich ein- oder ausgeführt werden können. Auch die Überwachung der EU-Außengrenze zur Schweiz, die Überwachung des grenzüberschreitenden Bargeldverkehrs und die Bekämpfung der Schwarzarbeit waren im vergangenen Jahr 2023 Schwerpunkte der Arbeit des Hauptzollamts Singen.

Steuereinnahmen

Im Jahr 2023 erzielte das Hauptzollamt Singen Steuereinnahmen in Höhe von rund 2,731 Milliarden Euro. Dies sind 127 Millionen Euro weniger als im Jahr 2022, aber 202 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021. Insgesamt blieben die Steuereinnahmen über die letzten drei Jahre hinweg weitgehend konstant. Die Einfuhrumsatzsteuer bleibt mit gut 2,39 Milliarden Euro weiterhin die größte Einnahmequelle. Neben den knapp 87 Millionen Euro an Einnahmen aus Verbrauchsteuern, die im Vergleich zum Vorjahr leicht um knapp 3 Millionen Euro gestiegen sind, blieben auch die Einnahmen aus der Kraftfahrzeugsteuer über die Jahre hinweg weitgehend stabil.

Kraftfahrzeugsteuer

Im vergangenen Jahr 2023 erhob das Hauptzollamt Singen für den Bezirk des Regierungspräsidiums Freiburg Kraftfahrzeugsteuer in Höhe von rund 273 Millionen Euro. Die Abgaben blieben im Vergleich zu den Vorjahren auf einem konstanten Niveau.

Überwachung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs

Die Abfertigung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs ist die Hauptaufgabe der Zollverwaltung. An den Drittlandsgrenzen sowie an den Flug- und Seehäfen sichert der Zoll die Erhebung von Abgaben und verhindert die illegale Einfuhr von Waren. Im Landesinneren überwachen mobile Kontrolleinheiten seit der Umsetzung des Binnenmarktes der Europäischen Gemeinschaft die Einhaltung der zollrechtlichen Bestimmungen. Zoll und Wirtschaft verfügen über effiziente IT-Systeme, mit denen Unternehmen alle Warensendungen von, nach und durch Deutschland elektronisch anmelden und abwickeln können. Diese Aufgabe wird im Bezirk des Hauptzollamtes Singen von den 14 örtlichen Warenverkehrsämtern wahrgenommen. Da Steuerfestsetzungen oft auf Angaben basieren, die der Beteiligte selbst gemacht hat, und eine abschließende Überprüfung dieser Angaben aus Zeitgründen häufig nicht möglich ist, ermittelt der Zoll durch nachgelagerte Prüfungs- und Überwachungsmaßnahmen in den Unternehmen steuerlich relevante Sachverhalte. Diese Aufgabe wird vom Prüfungsdienst wahrgenommen. Neben 38 Zoll- und Außenprüfungen führten die Beamten des Prüfungsdienstes über 1.800 Steueraufsichtsmaßnahmen durch. Diese Prüfungen ähneln den Steuerprüfungen der Finanzämter und dienen der Erzielung eines gewissen Maßes an Steuergerechtigkeit. Insgesamt führten die Prüfungsmaßnahmen zu Nacherhebungen in Höhe von rund 800.000 Euro.

Überwachung des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs

Mit der Umsetzung des Binnenmarktes der Europäischen Gemeinschaft entfielen die Zollgrenzen innerhalb der Gemeinschaft. Daher sind die Zollkontrollen an den EU-Außengrenzen, also an der Grenze zur Schweiz und an den Flug- und Seehäfen, von großer Bedeutung. Zur Unterstützung dieser Zollgrenzkontrollen und zur Überwachung nationaler Vorschriften ist der Zoll befugt, auch innerhalb Deutschlands zu kontrollieren. Mobile Kontrolleinheiten sind hauptsächlich auf Autobahnen und Bundesstraßen im Einsatz. Schwerpunkte bei der Abfertigung von Reisenden im Bezirk des Hauptzollamts Singen sind der grenzüberschreitende Individualverkehr an der Grenze zur Schweiz, Zugkontrollen und die Kontrolle der örtlichen Transitrouten durch die mobilen Kontrolleinheiten. Im Berichtszeitraum wurden mehr als 4.600 Schmuggelfälle aufgedeckt. Daraus resultierten insgesamt rund 2.340 Steuerstraf- und 151 Bußgeldverfahren. Die Abgaben für die geschmuggelten Waren beliefen sich auf rund 2,18 Millionen Euro, was einen deutlichen Anstieg von über 50 Prozent im Vergleich zu den 1,42 Millionen Euro im Jahr 2022 darstellt.

Bargeldkontrollen

Im Jahr 2023 wurden bei Bargeldkontrollen über 3,1 Millionen Euro an unangemeldeten Barmitteln entdeckt. Dies führte zu 63 Bargeldanzeigen. Obwohl auch wieder viele Fälle verzeichnet wurden, in denen Informationen über ausländische Kapitalanlagen gewonnen und an die zuständigen Behörden weitergeleitet wurden, gab es insgesamt 71 Mitteilungen im vergangenen Jahr, verglichen mit 107 im Jahr 2022. Die Ergebnisse der Ermittlungen der Steuerfahndungsbehörden der Länder zeigen immer wieder, dass aufgrund der Aufmerksamkeit der Zöllner erhebliche Nachforderungen entstehen können.

Waffen

Im Berichtszeitraum wurden etwa 200 Waffen, Waffenteile und verbotene Gegenstände wie Totschläger, Schlagringe oder Würgehölzer von den Beamten des Hauptzollamts Singen beschlagnahmt. Außerdem konnten 670 Schuss Munition sichergestellt werden. Mit etwa 75 Kilogramm nicht zugelassenen pyrotechnischen Gegenständen zogen die Mitarbeiter des Hauptzollamts Singen fast zehn Mal so viele Waren aus dem Verkehr wie im Vorjahr mit 7,85 Kilogramm.

Rauschgift

Im Rahmen der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität gab es im Bezirk des Hauptzollamts Singen im Jahr 2023 insgesamt über 1.300 Aufgriffe. Insgesamt wurden etwa 300 Kilogramm Drogen sichergestellt. Unter den Betäubungsmitteln befanden sich allein etwa 257 Kilogramm Cannabisprodukte wie Marihuana und Haschisch sowie über 17 Kilogramm Khat. Im Vergleich zum Jahr 2022 stiegen die Beschlagnahmungen in einigen Bereichen wie LSD oder Heroin deutlich an, während es einen Rückgang bei der Gesamtmenge an aufgefundenem Kokain und Amphetamin gab.

Finanzkontrolle Schwarzarbeit

Kein Unternehmen, das seine Mitarbeiter korrekt beschäftigt, kann mit schwarzarbeitenden Anbietern konkurrieren. Der Zoll trägt mit seinem Einsatz gegen Schwarzarbeit zur gerechten und korrekten Abführung von Abgaben wie Sozialversicherungsbeiträgen bei. Schwarzarbeiter und ihre Auftraggeber schaden allen: Sie betrügen die Sozialversicherung, hinterziehen Steuern und gefährden Arbeitsplätze. Die Mitarbeiter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) mit den Dienststellen Singen und Waldshut überprüften im Jahr 2023 insgesamt 570 Arbeitgeber.

Die Prüfungen, teilweise als bundesweite Schwerpunktkontrollen durchgeführt, erstreckten sich unter anderem auf die Baubranche, das Hotel- und Gaststättengewerbe, das Taxigewerbe, das Gebäudereinigungsgewerbe, das Speditionsgewerbe mit dem Transport- und Logistikbereich, aber auch auf Wach- und Sicherheitsdienste, den Einzelhandel, die Abfallwirtschaft sowie weitere Betriebe und Berufszweige.

In diesem Bereich wurden im Jahr 2023:

 knapp 1,3 Millionen Euro Schadenssumme ermittelt.

 899 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten an die zuständigen Staatsanwaltschaften abgegeben. 843 wurden im zurückliegenden Jahr abgeschlossen (inkl. solcher aus den Vorjahren). Die Staatsanwaltschaften und Gerichte sanktionierten diese Straftaten mit Freiheitsstrafen von insgesamt 8,5 Jahren und über 275.500 Euro an Geldstrafen.

 knapp 500 Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten im Berichtszeitraum abgeschlossen. Wegen dieser Zuwiderhandlungen wurden Bußgelder in Höhe von über 290.000 Euro erhoben.

Sonstiges

Trotz des Wegfalls regelmäßiger grenzpolizeilicher Personenkontrollen wurden bei allgemeinen zollrechtlichen Kontrollen 166 Personen aufgrund verschiedener Fahndungen ermittelt und festgenommen.

Die Abfertigungen von Ausfuhrbestätigungen für Umsatzsteuerzwecke (die sogenannten “grünen Ausfuhrkassenzettel”) im privaten Reiseverkehr sind im Vergleich zu den Zahlen vor der Corona-Pandemie und der Einführung der Bagatellgrenze in Höhe von 50,00 Euro (je Kassen- oder Rechnungsbeleg) zum Jahresbeginn 2020 weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Dennoch wurden an den Zollämtern des Hauptzollamtsbezirks im Jahr 2023 rund 4,82 Mio. Ausfuhrkassenzettel abgefertigt, was einen leichten Anstieg von 380.000 Ausfuhrkassenzetteln im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutet.

Ausbildung beim HZA Singen

Seit dem 1. Januar 2016 ist das Hauptzollamt Singen für die Einstellung und Ausbildung des eigenen Nachwuchses zuständig. Um Interessierten einen Einblick in die Arbeit des Zolls zu geben, bietet das Hauptzollamt Singen unter anderem individuelle Praktika und den “Girls Day” an. Auch auf den jährlichen Ausbildungsmessen in Villingen-Schwenningen (“Jobs for Future”), Singen (“jobDays”), Waldshut (“Berufsorientierungstag”) und Rottweil (“Starter”) sowie bei Informationsveranstaltungen der Berufsinformationszentren und Schulen der Region ist das Hauptzollamt Singen regelmäßig vertreten.

Bundesweit arbeiten derzeit etwa 48.000 Zöllnerinnen und Zöllner in verschiedenen Einsatzbereichen. Zum Ausbildungsbeginn am 1. August 2023 wurden bundesweit im mittleren und gehobenen Dienst 2.000 Nachwuchskräfte eingestellt. Davon entfielen im mittleren Dienst auf den Bezirk des Hauptzollamtes Singen 55 Anwärterinnen und Anwärter und im gehobenen Dienst 17 Anwärterinnen und Anwärter.

Die Ausbildung im mittleren Zolldienst dauert zwei Jahre, wird mit der Laufbahnprüfung abgeschlossen und findet an den Ausbildungsstätten in Erfurt, Sigmaringen, Plessow und Leipzig statt. Die praktischen Ausbildungsphasen absolvieren sie an den Zolldienststellen des jeweiligen Ausbildungshauptzollamts.

Das duale Studium im gehobenen Zolldienst dauert drei Jahre und umfasst sechs Semester, davon drei Semester Fachstudien und drei Semester Praxisstudien. Der Studiengang ist modular aufgebaut. Die Fachstudien finden am Fachbereich Finanzen der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Münster statt. Die Praxisstudien werden an verschiedenen Dienststellen der Zollverwaltung durchgeführt, insbesondere am Ausbildungshauptzollamt. Nach erfolgreichem Studium wird der akademische Grad “Bachelor of Law (LL.B.)” verliehen.

Die Bewerbungsfrist für den mittleren Zolldienst endet normalerweise Mitte Oktober für Einstellungen zum 1. September des Folgejahres. Für den Bachelor-Studiengang gibt es zwei Einstellungstermine. Die Bewerbungsfrist endet ebenfalls Mitte Oktober für Einstellungen zum 01. September des Folgejahres und Mitte April für Einstellungen zum 01. März des Folgejahres. Weitere Informationen und Einstellungsvoraussetzungen finden Sie im Internet unter

www.zoll-karriere.de www.zoll.de/DE/Karriere/Ausbildung-Studium/ausbildung-studium_node.html

Kontakt:

Hauptzollamt Singen
Sonja Müller
Telefon: 07731/ 8205 – 5251
E-Mail.: presse.hza-singen@zoll.bund.de
www.zoll.de

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Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf aktuellen Blaulichtmeldungen des Presseportals und wurde automatisch erstellt.

Statistiken zur Drogenkriminalität in Baden-Württemberg für 2021/2022

Die Drogenraten in Baden-Württemberg zwischen 2021 und 2022 sind rückläufig. Im Jahr 2021 wurden 43.649 Fälle von Drogenkriminalität erfasst, wovon 40.310 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 35.175 Verdächtige, darunter 30.686 Männer, 4.489 Frauen und 10.875 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2022 sank die Anzahl der aufgezeichneten Fälle auf 40.049, wobei 36.787 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 32.420 Verdächtige, darunter 28.389 Männer, 4.031 Frauen und 10.727 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 70.510 Fällen.

2021 2022
Anzahl erfasste Fälle 43.649 40.049
Anzahl der aufgeklärten Fälle 40.310 36.787
Anzahl der Verdächtigen 35.175 32.420
Anzahl der männlichen Verdächtigen 30.686 28.389
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 4.489 4.031
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 10.875 10.727

Quelle: Bundeskriminalamt

Cybercrime-Statistiken in Baden-Württemberg für 2021/2022

Die Cyberkriminalitätsraten in Baden-Württemberg zwischen 2021 und 2022 zeigen einen leichten Anstieg. Im Jahr 2021 wurden 10744 Fälle registriert, wovon 4305 gelöst wurden. Es gab insgesamt 2980 Verdächtige, darunter 2088 Männer, 892 Frauen und 1126 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 11144, wobei nur 4056 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen stieg auf 3146, davon waren 2153 männlich, 993 weiblich und 1119 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl an Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 29667 Fällen.

2021 2022
Anzahl erfasste Fälle 10.744 11.144
Anzahl der aufgeklärten Fälle 4.305 4.056
Anzahl der Verdächtigen 2.980 3.146
Anzahl der männlichen Verdächtigen 2.088 2.153
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 892 993
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 1.126 1.119

Quelle: Bundeskriminalamt

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