Am Donnerstag ereigneten sich bis zum späten Vormittag 26 Unfälle auf winterlichen Straßen, größtenteils aufgrund von Glätte.
Flensburg: Glatte Straßen führen zu 26 Unfällen
Ulm (ost)
Zwischen 6 Uhr und 9.30 Uhr gab es 26 Unfälle im Polizeipräsidium Ulm, die hauptsächlich auf die Glätte zurückzuführen waren. Die Unfälle ereigneten sich in verschiedenen Landkreisen. Dabei gab es Blechschäden oder leichte Verletzungen bei den Beteiligten.
(GP) Hohenstadt: Um 6.28 Uhr fuhr eine Autofahrerin auf der K1433 von Laichingen in Richtung Hohenstadt. Bei Glätte kam ihr Fiat Punto von der Fahrbahn ab, prallte gegen mehrere Bäume und überschlug sich. Die 19-jährige Fahrerin landete mit ihrem Auto auf dem Dach. Glücklicherweise erlitt sie wahrscheinlich nur leichte Verletzungen. Der Schaden wird auf 3.000 Euro geschätzt. Ein Abschleppwagen holte das Auto ab.
(UL) Oberdischingen: Um 7.49 Uhr hielt ein 27-jähriger Renault-Fahrer auf der K7412 von Oberdischingen in Richtung Ringingen an, um einen verunfallten Verkehrsteilnehmer mit seinem Warndreieck abzusichern. Eine VW-Fahrerin erkannte dies zu spät und rutschte aufgrund der Glätte zu schnell gegen den unbesetzten Renault. Beide Insassen des VW erlitten leichte Verletzungen und wurden vorsorglich mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Höhe des Schadens muss noch ermittelt werden.
(HDH) Heidenheim: Um 8.47 Uhr fuhr eine 27-Jährige auf der Waldstraße in Richtung Giengener Straße. Aufgrund der Glätte geriet sie von der Straße ab und rutschte auf eine Verkehrsinsel, wobei sie ein Verkehrszeichen überfuhr. Der Schaden wird auf 2.500 Euro geschätzt. Die Fahrerin blieb unverletzt und ihr BMW war noch fahrbereit.
Die kalte Jahreszeit bringt ihre Herausforderungen mit sich: Minusgrade, Tauwetter, Schnee, Eis, überfrierende Nässe. Diese Bedingungen in Verbindung mit oft schlechter Sicht erfordern höchste Konzentration im Straßenverkehr. Besonders Glatteis birgt große Risiken. Die Gefahr von glatten Straßen besteht an schattigen Stellen wie Wäldern oder Tunnelausfahrten sowie auf Brücken. Überall dort, wo die Straße stark der Witterung ausgesetzt ist. Nicht überall weisen Schilder auf die Gefahr hin. Auch Temperaturen über Null Grad sind keine Garantie für sichere Straßen, da der Boden im Winter stark abkühlt. Auch Tage mit schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt sind kritisch. Hier kann sich die Beschaffenheit der Straße durch das wechselnde Tauwetter ständig ändern. Glatteis entsteht durch das Einfrieren von Wasser oder Schnee auf den Straßen. Auch festgefahrener Schnee, Schneematsch und Reif können zu Glätte führen. Glatteis führt immer wieder zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Besonders gefährlich ist Blitzeis. Dies entsteht, wenn Regen oder Sprühregen auf gefrorenen Boden fällt. Das Tückische daran ist, dass die Eisschicht kaum erkennbar ist und plötzlich auftritt. Bei Blitzeis kommt es besonders häufig zu schweren Unfällen. Autofahrer werden von der spiegelglatten Straße überrascht. Auch Winterreifen, ABS, ESP oder Ketten helfen dann nicht mehr. Bei Blitzeis oder Eisregen ist es am besten, unnötige Fahrten zu vermeiden. Daher sollten sich Autofahrer vor Fahrtantritt über die aktuellen Straßenverhältnisse informieren. Besonders kritisch sind Tage mit schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Durch das wechselnde Tauwetter ändert sich die Straßenbeschaffenheit ständig. Bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte dürfen keine Sommerreifen verwendet werden. Es sind nur noch Winterreifen mit Schneeflockensymbol erlaubt. Diese Regelung ist nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder Monate gebunden, sondern gilt situativ. Ein Verstoß wird mit einer Geldstrafe von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet. Bei Verkehrsbehinderungen aufgrund falscher Reifen bei winterlichen Wetterverhältnissen erhöht sich die Strafe auf 80 Euro und einen Punkt. Noch teurer wird es bei Gefährdungen und Unfällen. Richtiges Verhalten bei Glatteis: Vorausschauendes und umsichtiges Fahren sind entscheidend. Die Geschwindigkeit den Straßen- und Wetterbedingungen anpassen, einen großen Abstand zum Vordermann halten und besonnen reagieren. Vermeiden von abrupten Lenkbewegungen und dosiertes Bremsen erhöhen die Sicherheit zusätzlich. Wenn Sie von Eisregen überrascht werden, ist es besser, eine Pause einzulegen und auf den Streudienst zu warten. Wichtig! Verlassen Sie sich nicht nur auf Ihre Winterreifen. Sie sind in dieser Jahreszeit zwar obligatorisch, da ihre Lamellentechnik und die kälteresistente Gummimischung guten Grip und Halt bieten. Aber bei Eisglätte sind auch Winterreifen machtlos. Hier kann die richtige Reaktion den Unterschied zwischen “gerade nochmals gut gegangen” und “Unfall” ausmachen.
++++0046655 (BK)
Thomas Hagel, Polizeipräsidium Ulm, Tel. 0731/188-1111
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Baden-Württemberg für 2023
Die Verkehrsunfallstatistik für Baden-Württemberg im Jahr 2023 zeigt insgesamt 306644 Unfälle. Davon entfallen 33630 Unfälle auf Personenschäden, was 10.97% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machen 10355 Fälle aus, was 3.38% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 1733 Fällen registriert, was 0.57% ausmacht. Die restlichen Sachschadensunfälle belaufen sich auf 260926 Fälle, was 85.09% entspricht. Innerorts ereigneten sich 25663 Unfälle (8.37%), außerorts (ohne Autobahnen) 13562 Unfälle (4.42%) und auf Autobahnen 3369 Unfälle (1.1%). Insgesamt gab es 369 Getötete, 6139 Schwerverletzte und 36086 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 306.644 |
Unfälle mit Personenschaden | 33.630 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 10.355 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.733 |
Übrige Sachschadensunfälle | 260.926 |
Ortslage – innerorts | 25.663 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 13.562 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.369 |
Getötete | 369 |
Schwerverletzte | 6.139 |
Leichtverletzte | 36.086 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)