Über 2.600 Geschwindigkeitsverstöße in 24 Stunden – 131 Bußgeldverfahren und 15 Fahrverbote ausgesprochen.
Flensburg: Zahlreiche Verstöße bei „Speedmarathon“
Karlsruhe (ost)
Während des europaweiten „Speedmarathons“ am Mittwoch verzeichnete die Verkehrspolizei Karlsruhe innerhalb von 24 Stunden insgesamt 2.634 Geschwindigkeitsverstöße bei über 77.250 gemessenen Fahrzeugen. Davon müssen 2.488 Fahrer mit einem Verwarnungsgeld rechnen, in 131 Fällen wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Fünfzehn Personen droht ein Fahrverbot. Auffällig: Die Verstöße im Verwarnungsbereich verteilen sich fast gleichmäßig auf Pkw- und Lkw-Fahrer – 1.232 gegenüber 1.256 Fällen.
Die meisten Verstöße mit den höchsten Überschreitungen wurden zwischen 18:00 Uhr und Mitternacht festgestellt. Den unrühmlichen Spitzenwert erreichte ein Autofahrer auf der A5 in Richtung Norden: Bei erlaubten 120 km/h wurde er mit 206 km/h gemessen. Nach Abzug der Messtoleranz bleiben vorwerfbare 199 km/h. Ihn erwarten nun ein Bußgeld von 700 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie ein dreimonatiges Fahrverbot.
Neben der stationären Kontrolle auf der A5 richteten die Polizeidienststellen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe 18 weitere Kontrollstellen ein. Dort wurden weitere 663 Fahrzeuge überprüft. 143 Personen fuhren zu schnell, in vier Fällen droht ebenfalls ein Fahrverbot. Damit summieren sich die Fahrverbote auf insgesamt 19 – 15 mehr als im Vorjahr.
Auch Abstandsmessungen wurden auf der A5 durchgeführt. Innerhalb von sechs Stunden verstießen 166 Verkehrsteilnehmer gegen den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand. Auch hier werden Bußgeldverfahren eingeleitet.
„Trotz breiter medialer Ankündigung zeigt sich leider kaum eine Verhaltensänderung“, bilanziert Polizeihauptkommissar Leopold, Leiter der spezialisierten Verkehrsüberwachung. Durchschnittlich hielt sich alle 26 Sekunden ein Verkehrsteilnehmer nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Die Beanstandungsquote stieg im Vergleich zum Vorjahr von 2,8 auf 3,4 Prozent.
Gleichzeitig betont Leopold: „Rund 97 Prozent der Verkehrsteilnehmer verhalten sich regelkonform – und etwa 94 Prozent der Verstöße liegen noch im Bereich einer Verwarnung.“
Das Polizeipräsidium Karlsruhe wird auch über den „Speedmarathon“ hinaus Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen durchführen. Nicht angepasste Geschwindigkeit zählt weiterhin zu den Hauptunfallursachen mit Personenschaden – ebenso wie Abstandsverstöße, Vorfahrtsverletzungen oder Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren.
Anna Breite-Diehl, Pressestelle
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Baden-Württemberg für 2023
Im Jahr 2023 gab es insgesamt 306644 Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg. Davon waren 33630 Unfälle mit Personenschaden, was 10.97% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 10355 Fälle aus, was 3.38% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 1733 Fällen registriert, was 0.57% aller Unfälle ausmacht. Die übrigen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 260926 Fälle, was 85.09% aller Unfälle entspricht. In der Ortslage innerorts gab es 25663 Unfälle (8.37%), außerorts (ohne Autobahnen) 13562 Unfälle (4.42%) und auf Autobahnen 3369 Unfälle (1.1%). Insgesamt gab es 369 Getötete, 6139 Schwerverletzte und 36086 Leichtverletzte.
2023 | |
---|---|
Verkehrsunfälle insgesamt | 306.644 |
Unfälle mit Personenschaden | 33.630 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 10.355 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.733 |
Übrige Sachschadensunfälle | 260.926 |
Ortslage – innerorts | 25.663 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 13.562 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.369 |
Getötete | 369 |
Schwerverletzte | 6.139 |
Leichtverletzte | 36.086 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)