Die Wasserschutzpolizei Heidelberg stoppte gestern ein Schiff, dessen Schiffsführer unter Drogeneinfluss stand und wichtige Dokumente nicht vorweisen konnte.
Heidelberg: Schiffsführer ohne Befähigungsnachweise auf dem Neckar
Heidelberg (ost)
Am vergangenen Donnerstag, dem 17. Juli 2025, überprüfte die Wasserschutzpolizeistation Heidelberg auf dem Neckar einen verdächtigen Kapitän und sein Schiff und entdeckte dabei gravierende Mängel.
Die Bootsstreife beobachtete in der Nähe einer Schleuse, wie ein Frachtschiff mehrmals seinen Kurs korrigieren musste, bevor es in eine Schleusenkammer einbog. Dort stieß es mehrmals gegen die Kammerwand. Dies weckte das Misstrauen der Beamten, die daraufhin das Schiff und seine Besatzung kontrollierten. Während der Kontrolle erhärtete sich schnell der Verdacht, dass der Kapitän nicht mehr in der Lage war, das Schiff zu steuern. Ein freiwilliger Drogentest ergab Hinweise auf den Konsum von Cannabis. Eine erforderliche Blutentnahme wurde von einem Staatsanwalt angeordnet und von einem Arzt durchgeführt.
Die Beamten der Wasserschutzpolizei stellten jedoch noch weitere Verstöße fest. Weder der einzige Matrose an Bord noch der Kapitän konnten die erforderlichen Qualifikationsnachweise vorlegen. Ähnlich wie ein Autofahrer benötigt auch ein Kapitän ein vergleichbares Dokument wie einen Führerschein. Außerdem muss sich auf einem Schiff dieser Größe neben dem Kapitän mindestens ein qualifizierter Matrose befinden. Fehlt diese Qualifikation – wie im vorliegenden Fall – so liegt ein erheblicher Verstoß gegen die sogenannte Unterbemannung vor. Darüber hinaus fehlten auch wichtige Frachtpapiere. Bei einem vorgelegten ausländischen Streckenpatent besteht zudem der Verdacht der Urkundenfälschung.
Aufgrund der zahlreichen Verstöße wurden Sicherheitsleistungen erhoben. Die Weiterfahrt wurde untersagt, bis die erforderlichen Papiere vorliegen und der Kapitän wieder fahrtüchtig ist. Die Ermittlungen wurden von der Wasserschutzpolizeistation Heidelberg übernommen.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Baden-Württemberg für 2022/2023
Die Drogenraten in Baden-Württemberg zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 40049 Fälle registriert, wovon 36787 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen lag bei 32420, wobei 28389 männliche und 4031 weibliche Verdächtige waren. 10727 Verdächtige waren nicht-deutscher Herkunft. Im Jahr 2023 sank die Anzahl der registrierten Fälle auf 37873, wovon 34877 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 30714, darunter 26963 Männer und 3751 Frauen. 11419 Verdächtige waren nicht-deutscher Herkunft. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 40.049 | 37.873 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 36.787 | 34.877 |
Anzahl der Verdächtigen | 32.420 | 30.714 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 28.389 | 26.963 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 4.031 | 3.751 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 10.727 | 11.419 |
Quelle: Bundeskriminalamt