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Illegaler Waffen- und Rauschgifthandel: 3 Festnahmen und Sicherstellungen größerer Vermögenswerte

Das BKA vollstreckte Haftbefehle gegen das “Balkan-Kartell”. Große Mengen Kokain, automatische Schusswaffen und Pistolen wurden gehandelt. Über 150.000 Euro Vermögenswerte sichergestellt.

Foto: Depositphotos

Wiesbaden (ost)

Heute hat das Bundeskriminalamt (BKA) im Auftrag der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) drei Haftbefehle gegen vermeintliche Mitglieder einer international tätigen Gruppierung der Organisierten Kriminalität, dem sogenannten “Balkan-Kartell”, durchgesetzt. Zusätzlich wurden 19 Wohngebäude, Firmen und Hotels durchsucht und Vermögenswerte in Höhe von über 150.000 Euro beschlagnahmt. Die Maßnahmen fanden in Nordrhein-Westfalen (Raum Köln, Leverkusen und Rommerskirchen) sowie in Niedersachsen (Cloppenburg und Oldenburg) statt. Der Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren u. a. wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie des Verstoßes gegen das Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen.

Die Gruppierung, bestehend aus 15 Verdächtigen mit deutscher, serbisch-montenegrinischer, kroatischer und italienischer Staatsangehörigkeit, soll zwischen November 2019 und März 2021 mehrere Kokain-Großtransporte im Umfang von 560 bis 4.500 Kilogramm aus Kolumbien und Venezuela nach Europa organisiert sowie mit automatischen Schusswaffen und Pistolen gehandelt haben.

Verschlüsselte Kommunikation und Verbindungen nach Südamerika Es wird vermutet, dass die Gruppierung legale Geschäftsstrukturen für ihre Aktivitäten genutzt und eng mit südamerikanischen Kartellen zusammengearbeitet hat. Um ihre Geschäfte zu verschleiern, kommunizierten die Verdächtigen den Ermittlungen zufolge konspirativ über Krypto-Messengerdienste wie SkyECC und Cipher. Darüber hinaus besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten einen Teil der Erträge in Immobilien investierten, um diese dem legalen Wirtschaftskreislauf zuzuführen.

Der Erfolg der heutigen Maßnahmen ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit der deutschen Ermittlungsbehörden mit Europol, der US-amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde DEA, den arubanischen Behörden sowie weiterer Ermittlungsbehörden mehrerer europäischer Staaten.

Im Zuge der Maßnahmen wurden Waffen und Munition, verbotene Gegenstände, ca. 1,5 kg Betäubungsmittel, Kryptohandys, Geldzählmaschinen, rund 110.000 Euro Bargeld und zahlreiche Wertgegenstände (hochpreisige Uhren, Schmuck und ein Motorrad) sowie weiteres umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Die drei festgenommenen männlichen Beschuldigten wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt und befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der aufgefundenen Beweismittel, dauern an. Insgesamt waren an den heute durchgeführten Maßnahmen über 360 Einsatzkräfte vor Ort beteiligt.

Für jeden Fall des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren vor. Verstöße gegen das Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen nach § 22a Abs. 1 KrWaffKontrG werden mit Freiheitsstrafe von einem bis zu fünf Jahren bestraft.

Hinweis: In allen Verfahrensabschnitten bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Baden-Württemberg für 2022/2023

Die Drogenraten in Baden-Württemberg zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 wurden 40.049 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur noch 37.873 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle sank ebenfalls von 36.787 im Jahr 2022 auf 34.877 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen ging von 32.420 im Jahr 2022 auf 30.714 im Jahr 2023 zurück. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an aufgezeichneten Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 40.049 37.873
Anzahl der aufgeklärten Fälle 36.787 34.877
Anzahl der Verdächtigen 32.420 30.714
Anzahl der männlichen Verdächtigen 28.389 26.963
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 4.031 3.751
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 10.727 11.419

Quelle: Bundeskriminalamt

nf24