Ein Mann aus Südbaden wurde festgenommen, nachdem er den Missbrauch eines Mädchens auf den Philippinen angeleitet haben soll.
Karlsruhe: Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern
Karlsruhe, Konstanz (ost)
Das Cybercrime-Zentrum der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Konstanz haben einen Mann aus Südbaden identifiziert, der verdächtigt wird, im Jahr 2017 den sexuellen Missbrauch eines zwölfjährigen Mädchens auf den Philippinen in Auftrag gegeben zu haben. Er soll Geld gezahlt haben, um den Missbrauch per Livestream zu beobachten und anzuleiten (Phänomen „Live distance child abuse“). Der Verdächtige wurde bereits am 5. April 2025 verhaftet.
Ein pädokriminelles Netzwerk auf den Philippinen wurde von den örtlichen Strafverfolgungsbehörden zerschlagen. Ein Mann vor Ort bot gegen Bezahlung Live-Übertragungen von schwerem sexuellem Missbrauch im Internet an. Die fünf betroffenen Kinder im Alter von zwei bis dreizehn Jahren wurden in die Obhut der philippinischen Behörden genommen. Die Auswertung der beschlagnahmten Geräte führte zur Identifizierung des Tatverdächtigen.
Bei den Durchsuchungen der Wohnung und der Geschäftsräume des Mannes, an denen Spezialeinheiten der Polizei beteiligt waren, wurden umfangreiche elektronische Speichermedien entdeckt, die derzeit ausgewertet werden.
Der Tatverdächtige, der bei der polizeilichen Aktion verletzt wurde, befindet sich nun aufgrund eines Haftbefehls, der unter anderem vom Cybercrime-Zentrum wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs in kinderpornografischer Absicht erlassen wurde, in Untersuchungshaft in einem Justizvollzugsanstalt.
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Baden-Württemberg für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Baden-Württemberg stiegen zwischen 2022 und 2023 deutlich an. Im Jahr 2022 wurden 11144 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 13531 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 4056 auf 4420. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 3146 auf 3473, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 2153 auf 2380 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 993 auf 1093 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 1119 auf 1331. Im Vergleich dazu hatte die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von registrierten Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 11.144 | 13.531 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 4.056 | 4.420 |
Anzahl der Verdächtigen | 3.146 | 3.473 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 2.153 | 2.380 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 993 | 1.093 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.119 | 1.331 |
Quelle: Bundeskriminalamt