Ein 56-jähriger Mann aus dem Alb-Donau-Kreis wurde festgenommen, nachdem er den sexuellen Missbrauch von Kindern in Auftrag gegeben und per Livestream verfolgt haben soll.
Karlsruhe: Verdächtiger festgenommen wegen schweren Missbrauchs

Stuttgart (ost)
Das Cybercrime-Zentrum bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg haben erfolgreich einen 56-jährigen Mann aus dem Alb-Donau-Kreis identifiziert, der verdächtigt wird, den sexuellen Missbrauch von Kindern in Auftrag gegeben und gegen Bezahlung per Livestream verfolgt zu haben. Am Dienstag wurde der Verdächtige verhaftet und seine Wohnung durchsucht.
Ein pädokriminelles Netzwerk auf den Philippinen wurde von den örtlichen Strafverfolgungsbehörden zerschlagen. Eine dort ansässige Frau bot gegen Bezahlung Live-Übertragungen schwerer sexueller Missbrauchshandlungen im Internet an. Die betroffenen Kinder wurden von den philippinischen Behörden in Obhut genommen.
Die Auswertung der beschlagnahmten Geräte auf den Philippinen führte zu dem Mann aus dem Alb-Donau-Kreis. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 2018 und 2024 mindestens zwei Personen auf den Philippinen durch Geldzahlungen und Äußerung entsprechender Wünsche zur Durchführung schwerer sexueller Handlungen an Kindern veranlasst zu haben. Es wird vermutet, dass der Beschuldigte über den Chat der genutzten Livestreaming-Anwendung die Art der sexuellen Handlungen festlegte. Außerdem wird ihm vorgeworfen, die Aufnahmen des Missbrauchs gespeichert zu haben, um sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut anzusehen.
Der Beschuldigte wird auch verdächtigt, kinderpornographisches Material besessen zu haben.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes wurden zahlreiche elektronische Speichermedien gefunden, die nun untersucht werden.
Das Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg hat einen Haftbefehl gegen den Mann erwirkt. Der Beschuldigte befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Baden-Württemberg für 2021/2022
Die Cyberkriminalitätsraten in Baden-Württemberg zwischen 2021 und 2022 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2021 wurden 10744 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 11144 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging jedoch von 4305 auf 4056 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 2980 auf 3146 an, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 2088 auf 2153 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 892 auf 993 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen blieb mit 1126 im Jahr 2021 und 1119 im Jahr 2022 nahezu konstant. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 29667 Fällen.
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 10.744 | 11.144 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 4.305 | 4.056 |
Anzahl der Verdächtigen | 2.980 | 3.146 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 2.088 | 2.153 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 892 | 993 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.126 | 1.119 |
Quelle: Bundeskriminalamt