Ostalbkreis: Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern
Das Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg ermittelt gegen einen 60-jährigen Mann aus dem Ostalbkreis wegen des Konsums von sexuellem Missbrauch über Livestreams.
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Aalen (ost)
Karlsruhe, Aalen 28.02.2025
Gemeinsame Bekanntmachung des Zentrums für Cyberkriminalität Baden-Württemberg und des Polizeipräsidiums Aalen – Verdacht auf schweren sexuellen Missbrauch von Kindern – Verdächtiger in Haft
Das Zentrum für Cyberkriminalität Baden-Württemberg führt gemeinsam mit der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Aalen eine Untersuchung wegen des Verdachts auf schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und der Herstellung von kinderpornografischem Material durch.
Ein 60-jähriger Mann aus dem Ostalbkreis steht im Mittelpunkt. Er wird verdächtigt, mehrmals über Livestreams in Asien den sexuellen Missbrauch von Kindern auf den Philippinen konsumiert und angeleitet zu haben (Phänomen „Live distance child abuse“).
Zuvor wurde ein pädokriminelles Netzwerk auf den Philippinen von den örtlichen Strafverfolgungsbehörden zerschlagen. Eine dort ansässige Frau hatte gegen Bezahlung Live-Übertragungen schwerer sexueller Missbrauchshandlungen im Internet angeboten. Die betroffenen Kinder wurden von den philippinischen Behörden in Obhut genommen. Die Auswertung der beschlagnahmten Geräte auf den Philippinen führte auch zur Identifizierung des Mannes aus dem Ostalbkreis.
Nach umfangreichen Ermittlungen, an denen auch Spezialisten des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg beteiligt waren, konnte ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt und in der Nacht auf Freitag vollstreckt werden. Das Polizeipräsidium Aalen wurde dabei auch vom Polizeipräsidium Einsatz unterstützt. Verschiedene elektronische Datenträger wurden gefunden und sichergestellt.
Der Verdächtige wurde verhaftet und befindet sich nun aufgrund eines Haftbefehls, der vom Zentrum für Cyberkriminalität erwirkt wurde, in Untersuchungshaft.
Cybercrime-Statistiken in Baden-Württemberg für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Baden-Württemberg stiegen zwischen 2022 und 2023 deutlich an. Im Jahr 2022 wurden 11144 Fälle registriert, wobei 4056 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 3146 Verdächtige, darunter 2153 Männer, 993 Frauen und 1119 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 13531, wobei 4420 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen stieg auf 3473, darunter 2380 Männer, 1093 Frauen und 1331 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu hatte Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 registrierten Fällen.
