Eine 26-jährige Frau sitzt wegen schwerem Betrug in Untersuchungshaft, nachdem sie Opfer eines Schockanrufs wurde. Telefonbetrüger täuschten einen Unfall vor, um Geld zu erpressen.
Ravensburg: 26-jährige Geldabholerin in Untersuchungshaft
Ravensburg (Landkreis Ravensburg) (ost)
26-jährige Geldabholerin in Haft – Anstieg von Schockanrufen im Landkreis Ravensburg
Ein gescheiterter Schockanruf wurde am Montagabend einer 26-jährigen Geldabholerin zum Verhängnis, die nun wegen des Verdachts auf besonders schweren Betrug in Untersuchungshaft sitzt. Telefonbetrüger hatten eine 60-jährige Frau angerufen und behauptet, dass ihre Tochter in einen Unfall verwickelt war und sie nun eine Kaution zahlen müsse. Als die Frau einen Nachbarn um Geld bat, um es zu übergeben, wurde der Betrug aufgedeckt. Während die 60-Jährige sich auf den Weg zur Geldübergabe machte, informierte ihr Nachbar die Polizei. Beamte der Kriminalpolizei konnten schließlich die 26-jährige Geldabholerin im Bereich des Gänsbühlcenters festnehmen. Die dringend Tatverdächtige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg am späten Dienstagnachmittag einem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl gegen die tschechische Staatsbürgerin erließ und vollstreckte. Anschließend wurde die 26-Jährige inhaftiert.
Neben diesem Vorfall haben sich viele Bürger bei der Polizei gemeldet, die ebenfalls gestern Schockanrufe von Betrügern erhalten haben. Die meisten Angerufenen erkannten den Trick und legten einfach auf. Ein älterer Herr in Bad Wurzach entging dem Betrugsversuch, indem er persönlich auf der örtlichen Polizeistation nach dem angeblichen Unfall fragte. Bei einer 63-jährigen Frau hatten die Betrüger jedoch Erfolg: Sie übergab am Montagnachmittag gegen 15.45 Uhr in der Grüner-Turm-Straße in Ravensburg Bargeld und Wertgegenstände an die Unbekannten. Die Kriminalpolizei hat auch in diesem Fall Ermittlungen aufgenommen. Personen, die Hinweise auf den bisher unbekannten Abholer im zweiten Fall geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 07541/701-0 bei der Kriminalpolizei Friedrichshafen zu melden. Der etwa 25 bis 35 Jahre alte Unbekannte mit osteuropäischem Aussehen, dunkelblonden Haaren und „altmodischer“ silberner Brille wird als etwa 170 cm groß beschrieben, bekleidet mit einer blaugrauen Stoffmütze, kariertem Hemd und dunkelblauem Jackett.
Die Polizei warnt weiterhin vor den vielfältigen Betrugsmaschen der Telefonbetrüger. Geben Sie am Telefon keine persönlichen Daten preis und gehen Sie nicht auf Geldforderungen ein. Legen Sie im Zweifelsfall auf und kontaktieren Sie Ihr örtliches Polizeirevier. Sensibilisieren Sie auch Ihr Umfeld, insbesondere ältere Mitbürger und Angehörige. Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de.
Staatsanwalt Dr. Christian Weinbuch, Tel. 0751/806-1344
Polizeihauptkommissar Christian Sugg, Tel. 0751/803-1010
Quelle: Presseportal