Die Kriminalpolizei Heilbronn zerschlug eine Betrügerbande, die über 60.000 Euro erbeutete und mit Drogen handelte.
Rems-Murr-Kreis: Schlag gegen Betrügerbande in Baden-Württemberg
Heilbronn (ost)
Baden-Württemberg: Erfolg der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn im Kampf gegen Betrügerbande
Durch intensive Ermittlungsarbeit unter der Leitung der Ermittlungsgruppe “Callcenter” der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn und der Staatsanwaltschaft Heilbronn gelang es, eine organisierte Betrügerbande zu zerschlagen, die zwischen Juli und September 2024 in Baden-Württemberg zahlreiche Personen betrogen haben soll. Die beiden Hauptverdächtigen, ein 41-jähriger Mann und eine 33-jährige Frau, wurden verhaftet und befinden sich jetzt in Untersuchungshaft. Der bisher bekannte Schaden beläuft sich insgesamt auf rund 60.000 Euro.
Vorwurf des gewerbsmäßigen Betrugs und Drogenhandels
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, gemeinsam mit einer bisher unbekannten Frau, die sich am Telefon als Bankangestellte ausgab, betrügerisch EC-Karten und PINs von ihren Opfern erhalten zu haben. Diese sollen dann genutzt worden sein, um unter anderem Bargeld abzuheben oder Schmuck zu kaufen. Mindestens 32 Opfer, hauptsächlich ältere Menschen, wurden in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs um beträchtliche Summen gebracht. Darüber hinaus ergaben die Ermittlungen Hinweise auf einen florierenden Handel mit Amphetamin.
Vorgehen der Täter
Nach bisherigen Erkenntnissen rief die bisher unbekannte Komplizin der Verdächtigen die Opfer an und gab sich als Bankangestellte aus. Unter dem Vorwand, dass ihre EC-Karten von Unbekannten missbraucht oder ihre Konten gesperrt worden seien, wurde den Opfern suggeriert, dass ihre EC-Karten und PINs aus Sicherheitsgründen eingezogen werden müssten. Ein angeblicher Bankangestellter, der 41-jährige Verdächtige, soll dann persönlich bei den Betroffenen erschienen sein, um die Karten und dazugehörigen PINs entgegenzunehmen. Seine 33-jährige Komplizin soll dann die Karten verwendet haben, um Geld abzuheben oder teure Waren wie Schmuck und Kleidung zu kaufen. Darüber hinaus wollten die Verdächtigen die Angerufenen durch die Lüge, dass sie möglicherweise Falschgeld besitzen, dazu bringen, ihnen auch ihr zu Hause aufbewahrtes Bargeld auszuhändigen. Die Täter waren neben dem Landkreis Heilbronn auch in den Kreisen Hohenlohe, Main-Tauber, Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, Waiblingen, Reutlingen, Heidenheim, Göppingen, Alb-Donau-Kreis, Ost-Alb-Kreis und Esslingen aktiv.
Durchsuchungen und Verhaftungen
Aufgrund der gründlichen Ermittlungen der Ermittlungsgruppe “Callcenter” der Kriminalinspektion 3 wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle beim Amtsgericht Heilbronn beantragt und am 22.10.2024 erlassen. Am 6. November 2024 führte die Ermittlungsgruppe “Callcenter” mit Beteiligung von Polizeibeamten der Polizeipräsidien Aalen und Stuttgart sowie des LKA Baden-Württemberg Durchsuchungen an drei verschiedenen Wohnadressen der beiden Verdächtigen durch. Diese befinden sich in den Bezirken der Landkreise Schwäbisch Hall und Rems-Murr-Kreis. Dabei konnten belastende Beweismittel, Tatkleidung sowie 330 Gramm Amphetamin, Ecstasy-Tabletten und Schmuck sichergestellt werden. Die 33-jährige Frau und der 41-jährige Mann wurden aufgrund der Haftbefehle festgenommen und am 7. November einem Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt. Dieser setzte die Haftbefehle um, woraufhin die beiden Verdächtigen in Justizvollzugsanstalten gebracht wurden, wo sie sich derzeit noch befinden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn und der Staatsanwaltschaft Heilbronn, unter anderem zu weiteren Mitgliedern der Bande, dauern an.
Quelle: Presseportal