Das Polizeipräsidium Ludwigsburg beteiligte sich am Speedmarathon und kontrollierte 907 Geschwindigkeitsverstöße. Zudem spielt das Thema „Drogen im Straßenverkehr“ eine wichtige Rolle.
Speedmarathon und Drogenkontrollen in LudwigsburgBöblingen
Ludwigsburg (ost)
Wie bereits die Jahre zuvor hat sich das Polizeipräsidium Ludwigsburg am Mittwoch (09.04.2023) am europaweiten „Speedmarathon“ beteiligt. Diese 24 Stunden andauernde Aktion findet regelmäßig während der ROADPOL- Kontrollwoche Geschwindigkeit statt, die dieses Jahr vom 07. bis zum 13. April durchgeführt wird. Überwiegend werden an diesem Kontrolltag an Unfallschwerpunkten und auf Strecken mit hohen Fahrgeschwindigkeiten die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen im Straßenverkehr überwacht.
„Wie die Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2024 gezeigt hat, sind die meisten schweren Verkehrsunfälle nach wie vor auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen,“ erklärt Erwin Grosser, Leiter der Schutzpolizeidirektion des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. „Wir verfolgen daher mit dem Speedmarathon vorrangig verkehrspräventive Ziele. Im Rahmen von Verkehrskontrollen erreichen wir die Fahrzeuglenkerinnen und -lenker und können ihnen diese Problematik deutlich machen. Den Verkehrsteilnehmenden muss klar sein, wie gefährlich eine Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit sein kann“.
Neben der Ahndung von Geschwindigkeitsverstößen nutzen die Einsatzkräfte die Kontrollen zeitgleich auch, um diese Präventionsbotschaft zu verbreiten.
Das Polizeipräsidium Ludwigsburg richtete in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg und auf den Autobahnabschnitten im Zuständigkeitsbereich 45 Kontrollstellen ein.
Insgesamt wurden am Mittwoch 907 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. 523 Fahrerinnen und Fahrer müssen nun mit einem Verwarnungsgeld rechnen. 384 Personen überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit um mehr als 21 km/h, was eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach sich ziehen wird. 44 Fahrerinnen und Fahrer müssen wegen ihren Geschwindigkeitsübertretungen mit einem Fahrverbot rechnen.
Neben Geschwindigkeitskontrollen nimmt auch das Thema „Drogen im Straßenverkehr“ eine große Rolle bei der Verkehrssicherheitsarbeit des Polizeipräsidiums Ludwigsburg ein. 1.122 Personen wurden im Jahr 2024 durch Beamtinnen und Beamte angezeigt, nachdem sie unter dem Einfluss von illegalen Drogen oder anderen berauschenden Mitteln am Straßenverkehr teilgenommen hatten. Der Großteil davon hatte zuvor Cannabis konsumiert (781). „Nach wie vor ist es jedoch trotz der Cannabis-Teillegalisierung und den damit einhergehenden straßenverkehrsrechtlichen Änderungen verboten, unter dem Einfluss von Cannabis am Straßenverkehr teilzunehmen“, mahnt der Leiter des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Thomas Wild. Bei mehreren Kontrollmaßnahmen, die im Monat März 2025 in verschiedenen Revierbereichen der Landkreise Böblingen und Ludwigsburg stattfanden, stellten Polizeibeamtinnen und – beamte 18 Personen fest, die vermutlich durch Drogen beeinflusst waren.
Alle 18 Personen mussten sich einer Blutentnahme unterziehen. Die zunächst freiwillig durchgeführten Vortests ergaben bei 10 Personen Hinweise auf eine Cannabisbeeinflussung. Zwei weitere Tests deuteten auf einen Mischkonsum von Cannabis und weiteren Drogen hin. Außerdem wies ein weiterer Test eine Amphetaminbeeinflussung aus. Fünf der 18 Personen führten keinen freiwilligen Vortest durch. Das für die Strafbarkeit maßgebliche Ergebnis der Blutuntersuchungen steht in allen 18 Fällen noch aus.
„Unser Kompetenzteam „Drogen im Straßenverkehr“, das aus rund 40 Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Ludwigsburg besteht, ist dafür zuständig die Aus- und Fortbildung der Kolleginnen und Kollegen voranzutreiben und Schwerpunktkontrollen zu unterstützen bzw. durchzuführen. Körperliche und mentale Anzeichen, die auf eine Drogenbeeinflussung hindeuten können, müssen erkannt und richtig eingeordnet werden. Eine gute Ausbildung der Kontrollkräfte ist die Garantie für eine hohe Entdeckungsrate und nur so lassen sich die Zahlen derer eindämmen, die aufgrund ihres Drogenkonsums die Straßen unsicher machen“ erläutert Thomas Wild.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Baden-Württemberg für 2022/2023
Die Drogenraten in Baden-Württemberg zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 wurden 40049 Fälle erfasst, während es im Jahr 2023 nur noch 37873 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 36787 auf 34877 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank von 32420 auf 30714, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen (28389) höher war als die der weiblichen Verdächtigen (4031). Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 10727 auf 11419. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 40.049 | 37.873 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 36.787 | 34.877 |
Anzahl der Verdächtigen | 32.420 | 30.714 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 28.389 | 26.963 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 4.031 | 3.751 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 10.727 | 11.419 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Baden-Württemberg für 2023
Im Jahr 2023 gab es insgesamt 306644 Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg. Davon waren 33630 Unfälle mit Personenschaden, was 10.97% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 3.38% der Gesamtzahl aus, was 10355 Unfällen entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel waren mit 1733 Fällen oder 0.57% vertreten. Die meisten Unfälle (85.09%) waren Übrige Sachschadensunfälle, insgesamt 260926. Innerorts ereigneten sich 25663 Unfälle (8.37%), außerorts (ohne Autobahnen) 13562 (4.42%) und auf Autobahnen 3369 (1.1%). Insgesamt gab es 369 Getötete, 6139 Schwerverletzte und 36086 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 306.644 |
Unfälle mit Personenschaden | 33.630 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 10.355 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.733 |
Übrige Sachschadensunfälle | 260.926 |
Ortslage – innerorts | 25.663 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 13.562 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.369 |
Getötete | 369 |
Schwerverletzte | 6.139 |
Leichtverletzte | 36.086 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)