Kriminalpolizei klärt Tatserie und identifiziert zahlreiche Tatverdächtige. Seit Januar 2024 häuften sich Fälle im mittelfränkischen Raum, in denen Unbekannte aus unversperrten Fahrzeugen Wertgegenstände entwendeten.
Augsburg: Diebstähle aus unversperrten Pkw

Ansbach (ost)
Seit Januar 2024 gab es vermehrt Fälle im gesamten mittelfränkischen Raum, bei denen zunächst Unbekannte aus unverschlossenen Fahrzeugen Wertgegenstände gestohlen haben. Aufgrund der hohen Anzahl der gemeldeten Straftaten wurde bei der Kriminalpolizei Ansbach eine spezielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die nach Abschluss der Untersuchungen etwa 180 Fälle bearbeitete und es schließlich schaffte, 18 Verdächtige zu identifizieren.
Zwischen Januar und August 2024 kam es im gesamten mittelfränkischen Raum zu zahlreichen Diebstählen aus unverschlossenen Autos. Das Polizeipräsidium Mittelfranken berichtete mehrmals darüber (Meldung 181, 237). Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe mehrerer ähnlicher Delikte und des ähnlichen Vorgehens der Täter gingen die Ermittler schnell von einer Serie aus. Deshalb wurde bei der Kriminalpolizei Ansbach die Arbeitsgruppe (AG) Carport ins Leben gerufen. Die Bearbeitung aller Fälle in Mittelfranken, die mit der Serie in Verbindung gebracht werden konnten, wurde ab Februar 2024 vom Fachkommissariat in Ansbach in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ansbach übernommen.
Die Ermittlungen ergaben, dass die Täter Fahrzeuge angriffen, die unverschlossen in privaten Carports oder auf Hofplätzen parkten. Sie überprüften zunächst, ob die Autos abgeschlossen waren, und stahlen im „Erfolgsfall“ Bargeld, elektronische Geräte und in einigen Fällen auch EC-Karten. Die Täter nahmen auch Gegenstände von geringem Wert wie Regenschirme, Aschenbecher usw. aus mehreren Fahrzeugen mit.
In keinem der Fälle konnten die Ermittler Einbruchsspuren an den Fahrzeugen feststellen.
Insgesamt bearbeiteten die Ermittler fast 180 Straftaten, wobei der Gesamtschaden auf rund 32.000 Euro geschätzt wird. Davon erbeuteten die Täter etwa 13.000 Euro Bargeld, das in den unverschlossenen Fahrzeugen aufbewahrt wurde. In mehreren Fällen nahmen die Täter EC-Karten mit, die in 16 Fällen missbräuchlich verwendet wurden. Dadurch entstand ein Vermögensschaden von rund 1500 Euro.
Die Beamten der Kriminalpolizei Ansbach konnten insgesamt 18 Tatverdächtige identifizieren, durch intensive und aufwendige Ermittlungsarbeit. Dies wurde unter anderem durch DNA-Abgleiche, Auswertung von vorhandenen Videoaufzeichnungen und anderen Ermittlungsmaßnahmen erreicht, die aus taktischen Gründen hier nicht näher erläutert werden können.
Die Tatverdächtigen sind ausschließlich junge Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren. Sie lebten im Ankerzentrum in Bamberg und handelten laut den Ermittlungen an den Tatorten jeweils in Gruppen von zwei bis vier Personen.
Am 26.09.2024 durchsuchten die Beamten in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ansbach das betreffende Ankerzentrum in Bamberg. Dabei trafen sie einige der Tatverdächtigen an, während andere bereits nicht mehr dort wohnten. Einer der Verdächtigen befindet sich derzeit in Abschiebehaft, andere Personen sind bereits wegen ähnlicher Straftaten in Haft.
Die Staatsanwaltschaft Ansbach prüft derzeit die Ausstellung von Haftbefehlen oder Strafbefehlen gegen einzelne Beschuldigte. Einige Verfahren wurden an andere Staatsanwaltschaften übergeben, da die Tatverdächtigen auch in anderen Bereichen (Bamberg, Augsburg) ähnlich vorgegangen waren. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind noch nicht abgeschlossen. Es stehen noch weitere Untersuchungsergebnisse aus, daher ist mit der Identifizierung weiterer Verdächtiger zu rechnen.
Erstellt von: Janine Mendel / bl
Quelle: Presseportal