Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Berlin: Anti-Doping-Ermittlungen in Deutschland

Die Staatsanwaltschaft München I und das Zollfahndungsamt München führen ein Verfahren gegen zwölf Beschuldigte wegen Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz.

In einer Lagerstätte aufbewahrte Präparate. Foto: Zollfahndungsamt München
Foto: Presseportal.de

München (ost)

Die Staatsanwaltschaft München I und das Zollfahndungsamt München führen derzeit Untersuchungen gegen zwölf Verdächtige wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das AntiDopG und das Arzneimittelgesetz durch.

Es wird angenommen, dass sechs Männer und eine Frau zusammengekommen sind, um gemeinsam und in einem Zeitraum von September 2024 bis Juni 2025 mit Dopingmitteln und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu handeln.

Zwei Verdächtigen wird vorgeworfen, in Hamburg ein Lager für Doping- und Arzneimittel betrieben und von dort aus Lieferungen an Endkunden verschickt zu haben. Ein anderer Verdächtiger soll das Lager mit Dopingmitteln aus dem Ausland beliefert haben, wobei mindestens neun Pakete mit einer Vielzahl von bisher unbekannten Dopingmitteln mit einem Gewicht von jeweils etwa 10 Kilogramm an die Lager verschickt worden sein sollen. Die anderen vier Verdächtigen vermittelten den Kontakt zu den Endkunden und überwachten die Zahlungseingänge.

Bislang wurden über 3.000 Einzellieferungen an Endkunden verschickt, wobei Zahlungen von über 67.000 Euro eingegangen sind. Die Lieferungen bestanden hauptsächlich aus anabolen Steroiden. Den Verdächtigen wird gewerbsmäßiger und bandenmäßiger Handel mit Dopingmitteln sowie vorsätzlicher Handel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in zahlreichen Fällen bzw. Beihilfe dazu vorgeworfen. Bei den anderen Verdächtigen besteht der Verdacht, dass sie als Endkunden Dopingmittel erworben haben.

Am Dienstag, 23.09.25 durchsuchten zwei Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft München I zusammen mit knapp 120 Beamten der Zollfahndungsämter München, Berlin-Brandenburg, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart sowie mit Kräften des Zollkriminalamtes gleichzeitig Wohnungen von elf Verdächtigen und einem unbeteiligten Dritten, sowie die als Lager genutzte Schrebergartenparzelle. Die durchsuchten Objekte befanden sich in Geesthacht, Hamburg, Mannheim, im Landkreis Bad Kissingen und in Berlin.

Vier Verdächtige wurden aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgerichts München festgenommen. Sie wurden Ermittlungsrichtern vorgeführt, die die Untersuchungshaft anordneten.

Bei den Durchsuchungen wurden 15.156 Ampullen und 152.829 Tabletten mit anabolen Wirkstoffen sowie zahlreiche elektronische Datenträger sichergestellt. Weitere Pakete mit Dopingmitteln konnten bei einem Postdienstleister abgefangen werden.

Im Rahmen von Vermögensabschöpfungsmaßnahmen wurden zwei Autos sowie Bankguthaben im mittleren fünfstelligen Bereich beschlagnahmt.

Die Staatsanwaltschaft München I ist als Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Straftaten nach dem AntiDopG in Bayern für die Verfolgung aller Dopingdelikte zuständig. Der Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Sicherstellung eines Postpakets, das an eine Adresse im Landkreis Kissingen adressiert war.

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Bayern für 2022/2023

Die Drogenraten in Bayern zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Anstieg. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 50.012 Fälle von Drogenkriminalität erfasst, wovon 46.698 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen belief sich auf 41.572, wobei 35.704 männliche Verdächtige und 5.868 weibliche Verdächtige waren. 2023 stieg die Anzahl der aufgezeichneten Fälle auf 50.746, wobei 46.959 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen ging jedoch auf 40.924 zurück, wobei 35.301 männliche Verdächtige und 5.623 weibliche Verdächtige registriert wurden. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 50.012 50.746
Anzahl der aufgeklärten Fälle 46.698 46.959
Anzahl der Verdächtigen 41.572 40.924
Anzahl der männlichen Verdächtigen 35.704 35.301
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 5.868 5.623
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 13.630 15.083

Quelle: Bundeskriminalamt

Karte für diesen Artikel

nf24