Die Bundespolizei hat zwei Migranten in Zurückweisungshaft gebracht. Ein Türke und ein Tunesier versuchten unerlaubt nach Deutschland zu gelangen.
Berlin: Zwei Migranten in Zurückweisungshaft, Bundespolizei entlarvt Helfer
Lindau (ost)
Am Mittwoch und Donnerstag (25./26. Juni) wurden zwei Migranten von der Bundespolizei in Zurückweisungshaft genommen. Die beiden Männer, ein türkischer und ein tunesischer Staatsbürger, versuchten mit Unterstützung, illegal nach Deutschland zu gelangen, sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug. Der Tunesier war den deutschen Behörden bereits bekannt.
Beamte der Bundespolizei stoppten in der Nacht zum Mittwoch am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) ein Fahrzeug mit Berliner Kennzeichen, das von drei türkischen Insassen besetzt war. Der 31-jährige Fahrer und der 59-jährige Beifahrer besaßen unter anderem eine deutsche Aufenthalts- bzw. Niederlassungserlaubnis. Der 30-jährige Mitfahrer zeigte zunächst nur seinen türkischen Führerschein vor und später fanden die Beamten seinen Reisepass im Gepäck. Er hatte jedoch keinen erforderlichen Aufenthaltstitel. Es stellte sich heraus, dass der 59-Jährige der Vater der beiden 30- und 31-jährigen Männer war. Ersten Ermittlungen zufolge wurde der Mitfahrer gegen Bezahlung von bisher Unbekannten in Etappen über Bosnien-Herzegowina nach Österreich geschmuggelt. Der Vater organisierte die anschließende Abholung. Er und der Fahrer wurden daher wegen Beihilfe zum versuchten illegalen Grenzübertritt angezeigt. Die Bundespolizisten beschlagnahmten die Handys des Vaters und des 30-Jährigen. Die beiden mutmaßlichen Helfer, die in Berlin gemeldet sind, konnten schließlich weiterreisen.
Die Bundespolizei zeigte den 30-Jährigen wegen versuchter illegaler Einreise an und brachte ihn vor das Amtsgericht Lindau. Noch am selben Abend wurde der Türke in die Abschiebehaftanstalt Eichstätt gebracht. Die Bundespolizei ermittelt nun gegen die mutmaßliche Schleuserbande wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern.
Am Morgen kontrollierten Bundespolizisten am Bahnhof Lindau-Reutin die Passagiere eines EuroCity-Zuges (Zürich-München). Unter den Reisenden befand sich eine 20-jährige Deutsche, die ihre Identität nachweisen konnte, und für ihre Begleitung, einen 24-jährigen Tunesier, zeigte sie auf Nachfrage ein Foto einer abgelaufenen deutschen Duldung auf ihrem Smartphone.
Bei der Überprüfung stellten die Bundespolizisten fest, dass der Tunesier zur Ausreise verpflichtet war und vor den deutschen Ausländerbehörden, vermutlich in Frankreich, untergetaucht war. Der Migrant war zur Fahndung ausgeschrieben worden. Die Beamten fanden heraus, dass sein Asylantrag von Februar 2024 abgelehnt und das Asylverfahren im September 2024 rechtskräftig abgeschlossen wurde. Der 24-Jährige hatte auch in der Schweiz im Jahr 2023 einen Asylantrag gestellt, ohne auf das Ergebnis zu warten. Der Beschuldigte wurde wegen versuchter illegaler Einreise angezeigt. Die Bundespolizisten brachten den Mann am Donnerstagmittag (26. Juni) vor das Amtsgericht Lindau und lieferten ihn anschließend in die Abschiebehaftanstalt Eichstätt ein.
Die polizeibekannte und schwangere Frau wird sich nun wegen Beihilfe zum versuchten illegalen Grenzübertritt verantworten müssen. Sie wurde freigelassen.
Quelle: Presseportal