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Halle: Neue THW-Unterkunft in Roth

Am Freitag, den 25. Juli 2025, fand der erste Spatenstich für die neue Unterkunft des THW-Ortsverbandes Roth statt. Das Bauprogramm stärkt den Bevölkerungsschutz in Deutschland.

Der Spatenstich wurde festlich in Roth gefeiert.
Foto: Presseportal.de

Bonn/Kiel/Roth (ost)

Am Freitag, dem 25. Juli 2025, wurde der erste Spatenstich für das neue Quartier des THW-Ortsverbandes Roth im Rahmen des THW-Bauprogramms 2020-2030 durchgeführt. Das Bauprogramm ist ein wichtiger Bestandteil zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland. Bis zu 200 moderne, funktionale und nachhaltige Neubauten werden bundesweit für das Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) entstehen – Orte, an denen ehrenamtliches Engagement, technische Kompetenz und gesellschaftlicher Zusammenhalt eine Heimat finden. Die Umsetzung des Neubauprojektes erfolgt in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und den Bauverwaltungen der Länder unter der Leitung des Amtes für Bundesbau Schleswig-Holstein (AfB).

In Roth entstehen auf einem etwa 6.000 Quadratmeter großen Baugrundstück ein Gebäude mit ca. 900 Quadratmetern Nutzfläche, sowie eine Halle mit zwölf Stellplätzen. Das neue Gebäude wird 105 Ehrenamtlichen ein Zuhause bieten und ausreichend Platz für den Technischen Zug mit seinen drei Fachgruppen bieten. Die Bauarbeiten werden von der BImA, der Landesbaudirektion Bayern Nord, dem Staatlichen Bauamt Nürnberg und dem THW gemeinsam durchgeführt. Die serielle, systematisierte Bauweise ermöglicht eine Fertigstellung in weniger als einem Jahr.

Der Ortsverband Roth ist einer von bis zu 200 THW-Standorten in ganz Deutschland, an denen die Unterbringung der Ehrenamtlichen den aktuellen Anforderungen nicht mehr entspricht. Daher werden zunächst 30 neue THW-Liegenschaften mit Fahrzeughallen errichtet – eine davon für den Ortsverband Roth.

Es ist notwendig, bundesweit neue Gebäude zu errichten, da viele THW-Unterkünfte im Laufe der Jahre nicht mehr den gestiegenen Anforderungen an eine moderne Unterbringung gerecht werden. Es gibt nicht genügend Platz für die wachsende und vielfältige Technik, die Gebäude entsprechen nicht mehr den aktuellen Energie- und Umweltstandards. Außerdem sind THW-Liegenschaften für die Anzahl der Einsatzkräfte zu klein geworden, es fehlen ausreichend dimensionierte Sanitärbereiche besonders für Frauen und Mädchen.

„Angesichts veränderter weltpolitischer Gegebenheiten sind modernere THW-Liegenschaften der richtige Weg in die Zukunft zu einem einsatzbereiteren und resilienteren Zivilschutz“, erklärt THW-Präsidentin Sabine Lackner.

Der Ortsverband Roth wurde 1953 gegründet und ist Teil des Landesverbandes Bayern. Neben einem Zugtrupp und einer Bergungsgruppe sind hier die Fachgruppen Notstromversorgung und Notinstandsetzung sowie Wasserschaden/Pumpen stationiert. Die ehrenamtlichen THW-Kräfte sind in die örtliche Gefahrenabwehr der Region und bei größeren THW-Einsätzen auch auf Bundes- und Landesebene eingebunden. Bei Ereignissen wie Hochwasser, Schneestürmen, großen Verkehrsunfällen, Flugzeugabstürzen, Bränden oder Gebäudeeinstürzen kommen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zum Einsatz.

Stärkung des Zivilschutzes durch moderne Unterkünfte

Die veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa und weltweit hat auch Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung des Technischen Hilfswerks. Um besser auf neue Bedrohungsszenarien wie Ausfälle kritischer Infrastrukturen oder großflächige Schadenslagen vorbereitet zu sein, ist eine Anpassung der Strukturen, Ausrüstung und Ausbildungsinhalte des THW erforderlich. Dazu gehören auch moderne Liegenschaften.

Im Landesverband Bayern engagieren sich rund 16.000 Menschen in 111 Ortsverbänden. Dort treffen sie sich, führen Übungen durch und fahren von dort mit ihrer Ausrüstung zu Einsätzen. Funktionale, gut ausgestattete Gebäude mit ausreichend Platz für Material und Einsatzkräfte signalisieren den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Wertschätzung für ihre Einsatzbereitschaft. Dies stärkt das ehrenamtliche Engagement, das die Grundlage für den Zivil- und Katastrophenschutz bildet.

Außerdem bieten die Neubauten mehr Raum für Ausbildungen und Übungen der Einsatzkräfte. Die an die Einsatzanforderungen angepassten THW-Fahrzeuge, die im Laufe der Jahre größer geworden sind, und das vielfältige Material haben in den modernen Fahrzeughallen ausreichend Platz. Beim Bau der neuen, barrierefreien Gebäude spielen Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Integrierte Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden und Hallen erhöhen zusätzlich die Energieunabhängigkeit der Ortsverbände im Falle eines Blackouts.

Hintergrundinformationen

Das Ziel des Bauprogramms ist es, THW-Liegenschaften in einer seriellen, systematisierten und kostensparenden Bauweise zu errichten. Das Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck hat die Ausschreibung des ersten Rahmenvertrags gewonnen, der die Umsetzung von bis zu 60 neuen THW-Unterkünften vorsieht.

Bauherr und Eigentümer der neuen Unterkünfte ist die BImA. Sie ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums. Zu den Aufgaben gehören das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, Immobilienverwaltung und -verkauf sowie die forst- und naturschutzfachliche Betreuung der Geländeliegenschaften. Die BImA verfügt zudem über ein großes Angebot an bezahlbarem Wohnraum, das sie hauptsächlich im Rahmen der Wohnungsfürsorge für Bundesbedienstete bereitstellt. Beim Bau neuer Gebäude setzt sie als Bauherrin auf moderne, nachhaltige Technologien und Bauweisen. Das Gesamtprojektmanagement für das THW-Bauprogramm liegt beim AfB federführend für die Bauverwaltungen der Länder.

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der rund 88.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung national und international gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen gehören zu den Aufgaben des THW.

Quelle: Presseportal

nf24