Die Bundespolizei ermittelt gegen Organisatoren von zwei illegalen Einreisen aus Italien nach Deutschland.
München: Schleusungen am Grenzübergang Hörbranz
Lindau (ost)
Am Montag (23. Juni) entdeckte die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) zwei vermutete Schleusungen. Ein ägyptischer Staatsbürger und eine syrische Familie, die alle keine Ausweispapiere hatten, versuchten unerlaubt mit Fernreisebussen aus Italien nach Deutschland zu gelangen. Während der Ermittlungen erhielten die Beamten Hinweise auf die Hintermänner.
Früh am Montagmorgen (23. Juni) überprüften Bundespolizisten die Passagiere eines Fernreisebusses mit der Route Turin-Nürnberg. Unter den Fahrgästen befand sich auch ein ägyptischer Staatenloser. Bei der späteren Befragung gab der Mann an, dass er das Busticket für 200 Euro von einem vermuteten Schleuser am Mailänder Busbahnhof gekauft hatte. Nach der anschließenden Sachbearbeitung konnte der Ägypter zumindest ein Foto seines Reisepasses auf dem Handy vorzeigen. Die Beamten fanden heraus, dass der 22-jährige Mann bereits 2022 in Italien einen Asylantrag gestellt hatte, der letztendlich abgelehnt wurde. Er war auch in Italien straffällig geworden. Aufgrund der angeblichen drohenden Haftstrafe wollte er nach Deutschland.
Die Bundespolizisten zeigten die Migranten wegen versuchter unerlaubter Einreise an. Die Bundespolizei ermittelt auch gegen den bisher unbekannten Unterstützer wegen Einschleusens von Ausländern. Nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft beschlagnahmten die Beamten das Smartphone des 22-jährigen Mannes, brachten ihn am Dienstagmorgen (24. Juni) vor das Amtsgericht Lindau und lieferten ihn dann in die Abschiebehaftanstalt Eichstätt ein. Von dort aus soll der Ägypter in sein Heimatland abgeschoben werden.
Nur zwei Stunden später stoppten die Bundespolizisten einen Fernreisebus mit der Route Mailand-München. Bei der Kontrolle der Passagiere stellten die Beamten eine syrische Familie mit drei Mitgliedern fest. Der 25-jährige Mann, seine 21-jährige Frau und ihr 3 Jahre altes Kind hatten keine Reisedokumente und gaben ihre persönlichen Daten zunächst mündlich an. Im Gepäck der Migranten fanden die Bundespolizisten jedoch italienische Behördenschreiben mit abweichenden Personalien. Angeblich wollte die Familie nach einem mehrmonatigen legalen Aufenthalt in Griechenland zum Bruder des Mannes im Saarland reisen. Der 25-Jährige gab an, dass sie Unterstützung von einer vermuteten Schleuserorganisation erhalten hatten und für die Schleusung von Griechenland nach Deutschland, einschließlich gefälschter Dokumente und Tickets, 7.000 Euro gezahlt hatten. Die Beamten zeigten die Migranten wegen versuchter unerlaubter Einreise an und stellten das Handy des Mannes sicher. Anschließend wurde die Familie nach Österreich zurückgeschickt. Die Ermittlungen der Bundespolizei richten sich nun auch gegen die bisher unbekannte vermutete Schleusergruppe wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern und Urkundenfälschung.
Quelle: Presseportal