Am 26.04.2025 fand in der Nürnberger Innenstadt eine politische Versammlung statt, gegen die drei Gegendemonstrationen angemeldet wurden. Die Polizei musste mit unmittelbarem Zwang eingreifen, um die Durchführung zu gewährleisten.
Politische Versammlung in Nürnberg
Nürnberg (ost)
Am Samstagnachmittag (26.04.2025) fand in der Nürnberger Innenstadt eine politische Versammlung statt, gegen die insgesamt drei Gegendemonstrationen angemeldet worden waren. Die Polizei musste mehrmals mit unmittelbarem Zwang einschreiten, um den Ablauf der Versammlung zu sichern. Polizeibeamte wurden von Gegendemonstranten verletzt.
Unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland!“ versammelten sich ab 14:00 Uhr zunächst etwa 200 Personen auf dem Jakobsplatz. Schon gegen 12:30 Uhr hatten sich auf dem Jakobsplatz und dem angrenzenden Ludwigsplatz zwei Gegenkundgebungen mit insgesamt rund 700 Teilnehmern gebildet. Zur räumlichen Trennung der Versammlungen setzte die Polizei Absperrgitter ein.
Gegen 15:00 Uhr startete die erstgenannte Versammlung, die mittlerweile auf etwa 400 Teilnehmer angewachsen war, zu einem Demonstrationszug durch die Nürnberger Innenstadt. Gleichzeitig begann eine ebenfalls angemeldete Gegenkundgebung mit etwa 600 Teilnehmern auf einer eigenen Route.
Erstellt von: Michael Konrad
Entlang der Route der Versammlung „Gemeinsam für Deutschland!“ versuchten sowohl einzelne Personen als auch größere Gruppen von Gegendemonstranten wiederholt, in den Bereich des Demonstrationszuges zu gelangen und diesen zu blockieren. Es gab auch Versuche von vielen Gegendemonstranten, direkt zum Versammlungszug aufzuschließen. Dabei kam es immer wieder zu körperlichen Angriffen gegen die Polizeikräfte. Die Beamten mussten mehrmals unmittelbaren Zwang anwenden, unter anderem mit Schlagstöcken und Pfefferspray.
In der Adlerstraße griff eine größere Gruppe von Gegendemonstranten gezielt die Einsatzkräfte an. Ein Gegendemonstrant verletzte einen Beamten und entwendete dessen Schlagstock. Der 27-jährige Mann wurde später identifiziert und festgenommen. Gegen ihn wird wegen des Verdachts eines Raubüberfalls ermittelt. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. Er wird einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Zusätzlich bildeten Gegendemonstranten entlang der Route des Demonstrationszuges immer wieder Blockaden, an denen sich teilweise über 100 Personen beteiligten. Der Demonstrationszug konnte diese Blockaden umgehen oder direkt an ihnen vorbeiziehen. Dabei musste die Polizei ebenfalls mehrmals Zwang anwenden gegen Personen, die versuchten, in den Bereich der alternativen Route einzudringen. Gegen 16:30 Uhr kehrte der Demonstrationszug zum Jakobsplatz zurück und beendete dort die Versammlung um kurz nach 17:00 Uhr.
Nach Ende der Versammlung kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern verschiedener politischer Lager. Eine Gruppe von etwa 30 Personen griff vier Personen am Spittlertorgraben körperlich an und flüchtete dann. Im Zuge der Fahndung konnten Einsatzkräfte der Polizei 23 Verdächtige in der Bleichstraße festnehmen. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung eingeleitet.
Nach der Versammlung stellten die Einsatzkräfte auch die Identität mehrerer Personen fest, gegen die wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz („Vermummungsverbot“) ermittelt wird.
Insgesamt wurden im Zusammenhang mit der Versammlung acht verletzte Polizeibeamte registriert.
Unter der Leitung der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte waren Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Zentrale Einsatzdienste Mittelfranken, der Bayerischen Bereitschaftspolizei, der Nürnberger Verkehrspolizei und der Kriminalpolizei Nürnberg im Einsatz.
Quelle: Presseportal