Zollbeamte finden 950 Gramm Marihuana im Rucksack eines Verdächtigen. Der 22-jährige Marokkaner befindet sich in Untersuchungshaft.
Schweinfurt: Schmuggelversuche vereitelt – Zoll entdeckt Drogenfund im Linienbus
Schweinfurt / Würzburg (ost)
Drogenfund im Linienbus
Einsatzkräfte des Hauptzollamts Schweinfurt haben am Tag der deutschen Einheit am Zollamt Dettelbach-Mainfrankenpark einen Linienbus auf der Fahrt von den Niederlanden nach Polen einer Kontrolle unterzogen. Dabei wurden die Beamten auf einen jungen Mann aufmerksam, der sich verdächtig verhielt und versuchte, sich unauffällig der Zollkontrolle zu entziehen. Im Rucksack des Reisenden wurden letztlich 950 Gramm Marihuana, luftdicht in zwei großen Plastiktüten verpackt, vorgefunden. Die Drogen wurden sichergestellt, gegen den 22-jährigen marokkanischen Staatsangehörigen wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Der Beschuldigte befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen werden nun vom Zollfahndungsamt München geführt.
Gefährlicher Potenzhonig und geschützte Pflanzen entdeckt
Am selben Tag wurde eine Kontrolleinheit des Hauptzollamts Schweinfurt von der Verkehrspolizei Biebelried zu einer Fahrzeugkontrolle auf dem Parkplatz Fronberg Nord (BAB 3) hinzugezogen. Die Polizeibeamten hatten zuvor einen VW Caddy mit schwedischer Zulassung überprüft. Der Fahrer gab an, sich auf der Durchreise nach Schweden zu befinden und keine verbotenen Waren mitzuführen. Bei der Kontrolle des Fahrzeugs entdeckten die Einsatzkräfte mehrere Packungen des sogenannten „Miracle Honey“, ein als potenzsteigernd beworbenes Honigprodukt, sowie eine etwa fünf Kilogramm schwere Tüte mit getrockneten Wurzeln als Inhalt.
Derartige Honigprodukte werden häufig als natürliche Mittel zur Steigerung der Potenz angeboten, enthalten jedoch in vielen Fällen nicht deklarierte, verschreibungspflichtige oder gesundheitsschädliche Wirkstoffe. Auch bei den aufgefundenen Wurzeln handelte es sich nicht um harmlose Naturprodukte: Nach einer ersten Prüfung stellten die Einsatzkräfte des Zolls fest, dass es sich dabei um seltene Kostuswurzeln handelt, die unter strengem Artenschutz stehen und deren Ein- und Ausfuhr ohne eine hierfür erforderliche Genehmigung verboten ist.
Da der 33-jährige Fahrer keine Dokumente für die artengeschützten Pflanzenwurzeln vorlegen konnte, wurde gegen ihn ein Strafverfahren aufgrund des Verdachts des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz eingeleitet. Zudem erwartet ihn für die Einfuhr des Potenzhonigs ein Strafverfahren aufgrund des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz.
Verbotene Anabolika, unversteuerter Alkohol und geschmuggelte Zigaretten sichergestellt
Auch die darauffolgenden Kontrollen auf der BAB 3 blieben nicht ohne Beanstandungen. So stellten die Beamten bei mehreren PKW´s mit ausländischer Zulassung insgesamt 282 Stück verbotene Anabolika, 138,5 Liter unversteuerten Alkohol und 12 Stangen unversteuerte Zigaretten sicher. Gegen die jeweiligen Fahrzeugführer wurden Strafverfahren eingeleitet, die Waren beschlagnahmt.
„Die Aufgriffe zeigen: Der Schmuggel macht auch vor Feiertagen nicht Halt“ so Benedikt Danz, Sprecher des Hauptzollamts Schweinfurt. „Gerade und besonders deshalb sind unsere Einsatzkräfte auch an diesen Tagen wachsam und stellen sicher, dass keine verbotenen Waren ins Land gelangen.“
Hinweis an Reisende:
Der Zoll rät Reisenden, sich vor einer Einreise über geltende Einfuhrbestimmungen zu informieren und auf vermeintlich harmlose Produkte zu verzichten, deren Zusammensetzung oder Herkunft unklar ist.
Zusatzinformationen:
Mit Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes am 1. April 2024 haben sich die Regelungen für den Umgang mit Cannabis, so auch für Marihuana, nur teilweise geändert. Die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Cannabis ist weiterhin verboten und strafbewehrt.
Produkte wie „Miracle Honey“ werden im Internet oder auf Reisemärkten häufig als „natürliches Potenzmittel“ beworben. Untersuchungen zeigen jedoch, dass sie oftmals nicht deklarierte Wirkstoffe enthalten, die schwere gesundheitliche Risiken bergen können.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Bayern für 2022/2023
Die Drogenraten in Bayern zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Anstieg. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 50.012 Fälle von Drogenkriminalität erfasst, während es im Jahr 2023 50.746 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 46.698 im Jahr 2022 auf 46.959 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen ging jedoch von 41.572 im Jahr 2022 auf 40.924 im Jahr 2023 zurück. Unter den Verdächtigen waren 35.301 männlich und 5.623 weiblich, wobei 15.083 nicht-deutsche Verdächtige waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Zahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 50.012 | 50.746 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 46.698 | 46.959 |
Anzahl der Verdächtigen | 41.572 | 40.924 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 35.704 | 35.301 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 5.868 | 5.623 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 13.630 | 15.083 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Cybercrime-Statistiken in Bayern für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Bayern zwischen 2022 und 2023 sind im Vergleich zu Berlin, der Region mit den meisten aufgezeichneten Fällen von Cyberkriminalität in Deutschland im Jahr 2023 mit 22125 Fällen, relativ niedrig. Im Jahr 2022 wurden in Bayern 15889 Fälle von Cyberkriminalität registriert, wobei 5068 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 3974, darunter 2801 Männer, 1173 Frauen und 1276 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der aufgezeichneten Fälle auf 16397, wobei 5737 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen erhöhte sich auf 4098, darunter 2795 Männer, 1303 Frauen und 1266 Nicht-Deutsche.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 15.889 | 16.397 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 5.068 | 5.737 |
Anzahl der Verdächtigen | 3.974 | 4.098 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 2.801 | 2.795 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.173 | 1.303 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.276 | 1.266 |
Quelle: Bundeskriminalamt