Lesen Sie in unserem Live-Ticker die aktuellen Polizei- und Feuerwehrmeldungen aus Berlin/Brandenburg vom 22.11.2025
Berlin/Brandenburg: Aktuelle Blaulichtmeldungen am 22.11.2025

Der Liveticker wird ständig aktualisiert.
BDK: Gewalt gegen Frauen auf Höchststand - Alarmierende Entwicklung ist ein Angriff auf unsere Werte und Gesellschaft
Berlin (ost)
Die am 21.11.2025 vom Bundeskriminalamt veröffentlichten Lagebilder "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2024" und "Häusliche Gewalt 2024" zeigen erneut deutliche Anstiege. Die Zahlen dokumentieren nicht nur statistische Veränderungen, sondern eine fortschreitende, massive Gewaltrealität - mit tiefgreifenden Folgen für Betroffene und Gesellschaft. Nach den BKA-Daten nimmt die Gewalt gegen Frauen weiter zu, insbesondere im häuslichen Kontext. Für den BDK ist klar: Deutschland bleibt für viele Frauen gefährlich.
BDK-Bundesvorsitzender Dirk Peglow warnt eindringlich:
"Die heutigen Zahlen sind alarmierend. Jede einzelne Tat steht für ein Leben, das nachhaltig beschädigt oder zerstört wurde. Wir dürfen nicht darauf warten, dass das nächste Opfer kommt. Politik, Gesellschaft und Sicherheitsbehörden müssen jetzt entschlossen und gemeinsam handeln. Gewalt gegen Frauen ist kein Randphänomen - sie ist ein Angriff auf unsere freiheitlichen Grundwerte."
Gewalt ist kein Einzelfall - sondern Ausdruck gesellschaftlicher Strukturen
Die Lagebilder machen sichtbar, dass ein Großteil der Täter aus Partnerschaften oder früheren Beziehungen stammt. Gewalt gegen Frauen ist damit kein "Beziehungsproblem", sondern Ausdruck verfestigter Macht- und Kontrollmuster. Aus Sicht des BDK ist klar: Ohne eine kritische Auseinandersetzung mit zerstörerischen und stereotypen Männlichkeitsbildern wird sich die Dynamik nicht verändern.
Polizei und Justiz stoßen an strukturelle Grenzen.
Die zunehmenden Fallzahlen treffen auf hohe Belastung, komplexe Ermittlungsverfahren und ein großes Dunkelfeld. Für den BDK ist daher ein entschiedenes Gegensteuern notwendig. Dazu gehören niedrigschwellige und rund um die Uhr erreichbare Schutzangebote, verlässliche Interventionsketten zwischen Polizei, Frauenhäusern, Jugendhilfe und Justiz sowie eine schnellere Sicherung und Auswertung digitaler Beweise.
Zentral ist zudem eine gezielte Aus- und Fortbildung der Polizei, damit Ermittlerinnen und Ermittler misogyn motivierte Tatverläufe, geschlechtsspezifische Eskalationsmuster und Macht- und Kontrollmechanismen frühzeitig erkennen und konsequent in der operativen Ermittlungsarbeit berücksichtigen können. Nur wenn solche Motive systematisch identifiziert werden, können Ermittlungen zielgerichteter geführt und Betroffene nachhaltig geschützt werden.
Um der gesamtgesellschaftlichen Lage wirksam zu begegnen, fordert der BDK:
Gesellschaftliche Debatte ist unverzichtbar
Die Lagebilder machen aber auch eines klar: Ohne eine breite gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir mit Macht, Geschlecht und Gewalt umgehen, wird sich die Dynamik nicht verändern. Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Schicksal, sondern ein strukturelles Problem - und kann von der Polizei allein nicht gelöst werden. Sie kann eingreifen, ermitteln und schützen, aber die Ursachen liegen tiefer: in gesellschaftlichen Normen, Rollenbildern und Machtverhältnissen, die nur gemeinsam - politisch, sozial und kulturell - verändert werden können.
Hier geht es zur Originalquelle
Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
Telefon: +49 30 246304510
E-Mail: presse@bdk.de
https://www.bdk.de
Redaktioneller Hinweis: Unser Liveticker basiert auf aktuellen Blaulichtmeldungen des Presseportals und wurde automatisch erstellt.








