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Berlin: Illegaler Handel mit Einweg-E-Zigaretten

500 Einsatzkräfte durchsuchen 35 Adressen im Berliner Stadtgebiet. Verdächtige verkauften unversteuerte Ware an Jugendliche über soziale Medien. 400.000 Zigaretten sichergestellt.

ZFA BB
Foto: Presseportal.de

Berlin (ost)

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchten in den heutigen Morgenstunden rund 500 Einsatzkräfte des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg und der Berliner Landespolizei unter Einsatz von Spezialeinheiten sowie den Hauptzollämtern, der Steuerfahndung und des THW wegen des banden- und gewerbsmäßigen illegalen Handels mit Einweg-E-Zigaretten im Berliner Stadtgebiet 35 Anschriften und diverse Kraftfahrzeuge.

Die acht mutmaßlichen Täter im Alter zwischen 24 und 41 Jahren werden verdächtigt, seit mindestens Januar 2024 einer vorrangig jugendlichen Klientel in Deutschland nicht zugelassene und unversteuerte Einweg-E-Zigaretten unter Bewerbung durch soziale Medien verkauft zu haben.

Bei den Durchsuchungsorten handelt es sich um die Wohnanschriften der Beschuldigten, Firmenanschriften sowie mutmaßliche Lager für die Einweg-E-Zigaretten.

Die Einweg-E-Zigaretten sollen durch bislang unbekannte Dritte nach Deutschland gebracht worden sein, ohne sie zur Versteuerung beim Zoll anzumelden. Den Beschuldigten soll dies bewusst gewesen sein, trotzdem sollen sie die unversteuerte Ware verkauft haben.

Durch die Einsatzkräfte konnten heute bislang insgesamt 400.000 unversteuerte und nicht verkehrsfähige Einweg-E-Zigaretten sowie über 600 kg unversteuerter Wasserpfeifentabak aufgefunden und sichergestellt werden.

Des Weiteren konnten über 200.000 Euro Bargeld aufgefunden und beschlagnahmt werden.

Nach den derzeitigen Ermittlungen wird von einem Steuerschaden in Höhe von mindestens 500.000 Euro ausgegangen.

Die Ermittlungen und Auswertungen der sichergestellten Beweismittel dauern an.

Der Leiter des Zollkriminalamts Dr. Tino Igelmann hierzu: “Mit diesem komplexen Ermittlungsverfahren setzt die Zollfahndung ein deutliches Zeichen gegen Steuerhinterziehung und organisierte Kriminalität. Im Zusammenwirken mit unseren Partnerbehörden ist es unser Hauptziel, die Strukturen der Täter zu zerschlagen und rechtwidrig erlangtes Vermögen einzufrieren. Als “Life Style”-Produkt haben die E-Zigaretten und Vapes vor allem bei Jugendlichen – teils auch bei Kindern und jungen Erwachsenen – die Zigarette abgelöst und daher ist es besonders wichtig, die Gesundheit gerade unserer minderjährigen Bevölkerung mit solchen Ermittlungen zu schützen. “

Zur Erläuterung:

Seit dem 01.07.2022 unterliegen Einweg-E-Zigaretten als sog. Tabakwarensubstitute der Tabaksteuer. Steuerrechtlich relevant ist dabei das “Liquid”, welches in einer Einweg-E-Zigarette verdampft wird. Aktuell – seit dem 01.01.2024 – liegt der Tabaksteuersatz bei 0,20 EUR/ml. Nach dem Jugendschutzgesetz (JuSchG) dürfen nikotinhaltige und -freie Einweg-E-Zigaretten nicht an Kinder und Jugendliche abgegeben werden. Ein Verstoß kann mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 EUR geahndet werden.

Hinweis:

Ein Teil der sichergestellten Asservate kann heute ab 11:30 Uhr im Hauptzollamt Berlin, Schwiebusser Str.129b, 10965 Berlin fotografiert werden. Um Anmeldung bei der Pressestelle des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg unter 0172/2579414 wird gebeten.

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Berlin für 2022/2023

Die Drogenraten in der Region Berlin in Deutschland zwischen 2022 und 2023 sind im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen, wo im Jahr 2023 die meisten Drogenfälle mit 73917 aufgezeichnet wurden, relativ niedrig. Im Jahr 2022 wurden in Berlin 17062 Fälle registriert, wobei 14832 Fälle gelöst wurden und 12407 Verdächtige ermittelt wurden, darunter 11148 Männer, 1259 Frauen und 5460 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stiegen die Zahlen leicht an, mit 17502 registrierten Fällen, 15187 gelösten Fällen und 12760 Verdächtigen, darunter 11547 Männer, 1213 Frauen und 5984 Nicht-Deutsche.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 17.062 17.502
Anzahl der aufgeklärten Fälle 14.832 15.187
Anzahl der Verdächtigen 12.407 12.760
Anzahl der männlichen Verdächtigen 11.148 11.547
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 1.259 1.213
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 5.460 5.984

Quelle: Bundeskriminalamt

nf24