Die Sonderkommission der Polizei Bremen zeigt Erfolge: 60 Haftbefehle wurden erlassen, die Straßenraubtaten im Juni sanken um über 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
60. Haftbefehl für junge Räuber in Bremen
Bremen (ost)
Die speziell im letzten Jahr eingerichtete Sonderkommission Junge Räuber der Polizei Bremen arbeitet weiterhin erfolgreich unter hohem Druck. Seit Beginn der Schwerpunktmaßnahmen konnten 60 Haftbefehle gegen 59 Personen erwirkt werden. Der Rückgang der Straßenraubtaten im Juni dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr ist besonders erfreulich.
Die meisten Täter sind derzeit in Untersuchungshaft, einige wurden unter Auflagen entlassen, eine Person wurde nach Spanien abgeschoben und sechs weitere werden gesucht. Bislang konnten 605 von insgesamt 967 Ermittlungsverfahren erfolgreich abgeschlossen und 296 Tatverdächtige identifiziert werden. Die meisten Tatverdächtigen stammen aus Marokko, gefolgt von Algerien und Deutschland. Zwei Männer sind allein für 96 Straftaten verantwortlich. Innensenator Ulrich Mäurer betont: „Die beeindruckenden Ermittlungserfolge der Sonderkommission Junge Räuber zeigen Wirkung: Die Zahl der erfassten Straßenraubtaten im Juni sank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 60 Prozent. Das heißt, die analysegestützte, maßgeschneiderte Arbeit der Polizei Bremen trägt Früchte. Deswegen machen wir mit diesem Konzept genauso weiter.“
Das Team der Sonderkommission besteht aus erfahrenen Kriminalbeamten, zivilen und uniformierten Einsatzkräften sowie der ständigen Einbindung der Koordinatorin Jugenddelinquenz und der Einheit für Auswertung und Analyse. Die Sonderkommission wurde speziell zur Bekämpfung von Raubdelikten und Straßenkriminalität ins Leben gerufen. Die erfolgreichen Operationen sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit, auch mit anderen Behörden.
Die Einrichtung der Sonderkommission im September 2023 war eine Reaktion auf die stark gestiegenen Raubfallzahlen. Die Polizei Bremen hat bereits zahlreiche verstärkte Maßnahmen ergriffen, um die allgemeine Straßenkriminalität zu reduzieren, darunter verstärkte Präsenz auf öffentlichen Plätzen und Hotspots. Polizeipräsident Dirk Fasse erklärt: „Die kontinuierliche und engagierte Arbeit unserer Sonderkommission trägt Früchte. Der Rückgang der Straßenraubtaten zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden unsere Anstrengungen fortsetzen, um die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bremer Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen.“
Seit Februar 2024 verzeichnet die Polizei Bremen einen anhaltenden Trend hoher Zahlen im Bereich der Straßenkriminalität. Dieser Trend konnte im Juni 2024 vorläufig gestoppt werden, die Zahl der erfassten Straßenraubtaten sank im Vergleich zum Vormonat um etwa 50 Prozent und im Vergleich zum Juni 2023 sogar um mehr als 60 Prozent.
Um die Täter und Tätergruppen über einen längeren Zeitraum effektiv und nachhaltig verfolgen zu können, ist eine überdurchschnittliche Bereitstellung von operativen Einsatzkräften und polizeilichen Ermittlern weiterhin erforderlich. Die Polizei Bremen setzt ihre Bemühungen fort, die Straßenkriminalität nachhaltig zu bekämpfen.
Quelle: Presseportal
Raubstatistiken in Bremen für 2021/2022
Die Räuberieraten in der Region Bremen stiegen zwischen 2021 und 2022 leicht an. Im Jahr 2021 wurden 863 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 bereits 1036 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 452 auf 488. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 507 im Jahr 2021 auf 525 im Jahr 2022. Von den Verdächtigen waren 460 männlich und 47 weiblich, wobei 265 nicht-deutsche Verdächtige waren. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl von Raubüberfällen in Deutschland mit 11270 Fällen.
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 863 | 1.036 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 452 | 488 |
Anzahl der Verdächtigen | 507 | 525 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 460 | 476 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 47 | 49 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 265 | 292 |
Quelle: Bundeskriminalamt