Betrügerische Plattformen locken Anleger mit professionellen Webseiten und gefälschten Brokern. Polizei gibt Tipps zur Prävention von Cybertrading-Betrug.
Betrug im Netz: Polizei warnt vor unseriösen Online-Trading-Plattformen

Bremen (ost)
Es gibt eine steigende Anzahl betrügerischer Online-Trading-Plattformen. Mit gut gestalteten Websites und vermeintlichen „Brokern“ locken die Täter Anlegerinnen und Anleger in eine ausgeklügelte Betrugsmasche. Die Polizei Bremen warnt vor dieser Form des Cybertrading-Betrugs und gibt Ratschläge.
Nach der Registrierung nehmen die Betrüger oft über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram Kontakt auf. Dort geben sie sich als angebliche „Broker“ oder Mitglieder exklusiver Trading-Gruppen aus. Die Chats wirken professionell, seriös und zeitnah, um gezielt Vertrauen aufzubauen.
Die Täter schlagen zunächst eine kleine, angeblich risikolose Startinvestition vor. Oft wird sogar ein Fernzugriff auf das Endgerät angeboten, um den Einstieg zu erleichtern – angeblich, um das Konto einzurichten. Manipulierte Kursverläufe und gefälschte Gewinne simulieren dann erfolgreiche Trades. Im Verlauf werden Anlegerinnen und Anleger zu immer höheren Einzahlungen gedrängt. Bei Auszahlungswünschen folgen Ausreden wie angebliche Steuern, Gebühren oder „Verifizierungen“. Danach bricht der Kontakt ab – die Plattform ist nicht mehr erreichbar und das Geld ist verloren.
In Bremen gab es zum Beispiel einen Fall, bei dem ein Mann über soziale Medien auf eine WhatsApp-Chatgruppe aufmerksam wurde, die sich mit Aktien beschäftigte. Er investierte dann einen niedrigen sechsstelligen Betrag in vermeintliche Aktien. Als er sein Geld auszahlen lassen wollte, war dies nicht mehr möglich.
Bundesweit hat sich die Anzahl der Anlage- und Finanzdelikte, zu denen auch Cybertrading-Betrug zählt, laut der Polizeilichen Kriminalstatistik von 2023 auf 2024 fast verdoppelt (von 2.609 auf 5.183 Fälle). Auch in Bremen zeigt sich dieser Trend: Die Anzahl der Ermittlungsvorgänge im Bereich Cybertrading hat sich im gleichen Zeitraum fast verdoppelt. Die Schadenssummen pro Delikt erreichen teilweise sechsstellige Beträge. Die Anzahl der Vorgänge liegt zwar noch immer im niedrigen dreistelligen Bereich, jedoch zeigt die Entwicklung der Vorgangszahlen die zunehmende Bedeutung des Phänomens.
Die Polizei Bremen gibt Ratschläge, wie Sie sich vor Cybertrading-Betrug schützen können: Recherchieren Sie im Internet nach dem Unternehmen und lesen Sie Erfahrungsberichte anderer Nutzerinnen und Nutzer. Geben Sie keine sensiblen Daten (z.B. Ausweiskopien, Fotos, Zugangsdaten) weiter. Installieren Sie keine Fernzugriffsoftware, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Seien Sie skeptisch bei unrealistischen Gewinnversprechen oder Zeitdruck. Weitere Präventionshinweise und alle Informationen zum Thema Cybertrading finden Sie auf der Website der Polizei Bremen unter https://www.polizei.bremen.de/praevention/cybercrime/cybertrading-65514.
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Bremen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Bremen zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 3473 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur noch 2972 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg jedoch von 394 im Jahr 2022 auf 399 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen stieg ebenfalls von 213 im Jahr 2022 auf 252 im Jahr 2023. Von den Verdächtigen waren 154 männlich, 59 weiblich und 64 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 registrierten Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 3.473 | 2.972 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 394 | 399 |
| Anzahl der Verdächtigen | 213 | 252 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 154 | 170 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 59 | 82 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 64 | 86 |
Quelle: Bundeskriminalamt








