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Freie Hansestadt Bremen: Polizei Bremen stellt zahlreiche Verstöße fest

Ein dreitägiger Einsatz führte zu 127 Blutentnahmen und 144 Straftaten, darunter 46 Autofahrer ohne gültige Fahrerlaubnis.

Mithilfe von Vortestgeräten konnten die Einsatzkräfte schnell und zuverlässig Drogenkonsum im Schweiß, Speichel oder Urin feststellen.
Foto: Presseportal.de

Bremen (ost)

In einer umfangreichen Aktion führte die Polizei Bremen, unterstützt von Beamten aus Bremerhaven, gemeinsam mit 14 anderen Bundesländern, dem Zoll, dem THW und der Landeshauptkasse von Dienstag bis Donnerstag umfangreiche stationäre und mobile Verkehrskontrollen im Bundesland Bremen durch. Die Maßnahmen fanden im Rahmen einer Fachtagung zur Erkennung von Autofahrern unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln statt.

Das Ziel des länder- und behördenübergreifenden Einsatzes war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, Fahrer, die unter Alkohol-, Drogen- und Medikamenteneinfluss stehen, aus dem Verkehr zu ziehen, sowie die Zusammenarbeit und das Fachwissen im Bereich der Drogenkontrolle und auch in anderen Bereichen zu stärken.

Die Ergebnisse der Kontrollen sind besorgniserregend:

Insgesamt wurden an den drei Tagen 1806 Fahrzeuge und 2133 Personen kontrolliert. Dabei wurden 127 Blutentnahmen aufgrund des Verdachts auf Drogen- oder Alkoholkonsum am Steuer durchgeführt. Zudem wurden 144 Straftaten festgestellt, darunter zahlreiche Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und 46 Fahrer ohne gültige Fahrerlaubnis. Die Anzahl der Straftaten und der Fahrer ohne Fahrerlaubnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

Ein 22-jähriger Mann versuchte, einer Verkehrskontrolle zu entkommen und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit. Dabei verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und überschlug sich. Anschließend flüchtete er zu Fuß. Die Polizisten fanden Kokain und Cannabis, Bargeld und Mobiltelefone im Auto. Außerdem stellte sich heraus, dass das Auto als gestohlen gemeldet war. Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen wurde der 22-Jährige festgenommen. Die Ermittlungen dauern an. In einem anderen Fall fanden Zollbeamte 22 Kilogramm Tabak und 3800 Zigaretten, jeweils unverzollt, eine Vielzahl von E-Zigaretten und nicht frei verkäufliche Arzneimittel in einem Fahrzeug. Der Mann musste eine Geldstrafe von 2000 Euro zahlen und erwartet eine Anzeige nach dem Arzneimittelgesetz. Ein Fahrschüler stand während seiner Fahrstunde unter Drogeneinfluss. Außerdem wurde ein Paar auf ungewöhnliche Weise entlarvt. Bei einer Kontrolle wurde festgestellt, dass eine Autofahrerin unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln stand. Da ihr die Weiterfahrt untersagt wurde, rief sie ein befreundetes Paar an, um sie und ihren Partner abzuholen. Als das Duo eintraf, wurden sie kontrolliert und das Ergebnis war ebenfalls positiv. Am Ende mussten also zwei Autos mit insgesamt vier Personen gemeinsam die Heimreise ohne Fahrzeug antreten.

Die Ergebnisse der aktuellen Kontrollen sind ein deutliches Warnsignal und zeigen die Bedeutung solcher Großkontrollen. Wer unter dem Einfluss von Cannabis, Heroin, Morphin, Kokain, Amphetamin oder Ecstasy ein Fahrzeug lenkt, begeht bereits ohne erkennbare Fahrfehler eine Ordnungswidrigkeit (§ 24a StVG). Hier drohen Geldstrafen von bis zu 1500 Euro und ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten.

Drogenkonsum kann bei Verkehrskontrollen zuverlässig und schnell durch Vortestgeräte im Schweiß, Speichel oder Urin festgestellt werden. Die Polizei Bremen betont, dass der Schutz aller Verkehrsteilnehmer durch solche Maßnahmen gewährleistet werden muss und weitere Kontrollen folgen werden.

Die Großkontrolle „Alkohol-Drogen-Medikamente“ fand in diesem Jahr zum achten Mal in Bremen statt und wird auch in Zukunft solche Kontrollen durchführen.

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Bremen für 2022/2023

Die Drogenraten in Bremen sind zwischen 2022 und 2023 gestiegen. Im Jahr 2022 wurden 4819 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 6761 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 3884 auf 5372. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 3139 auf 4197, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 2847 auf 3701 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 292 auf 496 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 1328 auf 1784. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Drogenfällen in Deutschland mit 73917 registrierten Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 4.819 6.761
Anzahl der aufgeklärten Fälle 3.884 5.372
Anzahl der Verdächtigen 3.139 4.197
Anzahl der männlichen Verdächtigen 2.847 3.701
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 292 496
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 1.328 1.784

Quelle: Bundeskriminalamt

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