Ein großes Aufgebot an Einsatzkräften kontrollierte Fahrzeugführende auf Drogen, Alkohol und Medikamente. 212 Personen wurden überprüft, 17 mussten eine Blutprobe abgeben.
Lehe: Verkehrskontrollen in Bremerhaven
Bremerhaven (ost)
Am Mittwoch, dem 14. Mai, führten Polizei und Zoll in Bremerhaven umfangreiche Verkehrskontrollen durch. Der Fokus lag auf Fahrern, die verdächtigt wurden, ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Drogen, Alkohol oder Medikamenten zu führen. Diese Kontrollen waren Teil der 8. Bremer Aktionswoche „Drogen im Straßenverkehr“ (DiS).
Während der Aktion in Bremerhaven wurden insgesamt 212 Personen in 261 Fahrzeugen kontrolliert, die meisten an der großen Kontrollstelle vor der Eis-Arena im Stadtteil Lehe. 66 der kontrollierten Fahrerinnen und Fahrer gaben Urinproben für Drogenschnelltests ab. Bei 17 Personen wurde aufgrund des Verdachts auf Drogen- oder Alkoholeinfluss im Straßenverkehr eine Blutprobe entnommen.
Besonders auffällig war ein 44-jähriger Fahrer. Während einer mobilen Kontrolle im Fischereihafen absolvierte er einen Atemalkoholtest. Das Ergebnis: ein Wert, der auf absolute Fahruntüchtigkeit hinwies. Die Beamten brachten ihn zur Großkontrollstelle, wo ein zusätzlicher Urin-Vortest positiv auf Kokain ausfiel. Daraufhin wurde sein Führerschein eingezogen und er erhielt eine Strafanzeige.
Ein anderer Autofahrer wurde in der Nähe des Pferdebades gestoppt und kontrolliert. Der 23-jährige Fahrer zeigte körperliche Auffälligkeiten, weshalb auch er einen Drogenvortest machen musste. Dieser fiel positiv auf Opioide aus. Die Beamten ordneten eine Blutentnahme an und zogen seinen Führerschein ein.
Zusätzlich zu den Drogenkontrollen wurden in fünf Fällen Anzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, viermal wegen Urkundenfälschung, zweimal wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie jeweils einmal wegen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Fahrenlassens ohne Fahrerlaubnis erstellt. Neun verschiedene Verkehrsverstöße wurden mit Ordnungswidrigkeitenanzeigen geahndet und fünf Mängelberichte für Fahrzeuge erstellt.
Die Kontrollmaßnahmen, sowohl stationär als auch mobil, wurden von spezialisierten Polizeikräften aus anderen Bundesländern in Zusammenarbeit mit den Polizeikräften aus Bremerhaven und Bremen sowie dem Zoll durchgeführt. Auch die Staatsanwaltschaft war beteiligt. Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) in Bremerhaven baute die Kontrollstelle auf und versorgte die Einsatzkräfte. Das Deutsche Rote Kreuz stellte einen Sanitärcontainer zur Verfügung.
Alkohol, Drogen und ähnliches führen zu verlangsamten Reaktionen. Daher gilt: Wer unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln fährt, gefährdet sich und andere. Die Folgen sind oft Unfälle – im schlimmsten Fall mit Schwerverletzten. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss unter Strafe gestellt, was zu hohen Geldstrafen und dem Entzug der Fahrerlaubnis führen kann.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Bremen für 2022/2023
Die Drogenraten in Bremen stiegen zwischen 2022 und 2023 signifikant an. Im Jahr 2022 wurden 4819 Fälle registriert, wobei 3884 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 3139, darunter 2847 Männer, 292 Frauen und 1328 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 6761, wobei 5372 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen erhöhte sich auf 4197, darunter 3701 Männer, 496 Frauen und 1784 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 4.819 | 6.761 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 3.884 | 5.372 |
Anzahl der Verdächtigen | 3.139 | 4.197 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 2.847 | 3.701 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 292 | 496 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.328 | 1.784 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Bremen für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Bremen insgesamt 20.878 Verkehrsunfälle. Davon waren 2.922 Unfälle mit Personenschaden, was 14% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 418 Fälle aus, was 2% entspricht. 151 Unfälle wurden unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht, was 0,72% der Gesamtunfälle ausmacht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 17.387 Fälle, was 83,28% aller Unfälle ausmacht. Innerorts ereigneten sich 3.220 Unfälle (15,42%), außerorts (ohne Autobahnen) 73 Unfälle (0,35%) und auf Autobahnen 237 Unfälle (1,14%). Insgesamt gab es 12 Getötete, 329 Schwerverletzte und 3.189 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 20.878 |
Unfälle mit Personenschaden | 2.922 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 418 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 151 |
Übrige Sachschadensunfälle | 17.387 |
Ortslage – innerorts | 3.220 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 73 |
Ortslage – auf Autobahnen | 237 |
Getötete | 12 |
Schwerverletzte | 329 |
Leichtverletzte | 3.189 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)