Die Ortspolizeibehörde setzt mit gelben Fußpaaren ein sichtbares Zeichen für sichere Schulwege. Kinder lernen, anhand der Markierungen gefährliche Stellen zu erkennen und sicher die Straße zu überqueren.
Leherheide: Gelbe Füße für sicheren Schulweg in Bremerhaven
Bremerhaven (ost)
Gerade eben wurden in Bremerhaven die neuen Erstklässler eingeschult. Mit der Wiedereinführung der Präventionsmaßnahme „Gelbe Füße“ setzt die Ortspolizeibehörde Bremerhaven jetzt in Kooperation mit den Grundschulen ein sichtbares Zeichen für die jüngsten Fußgänger im öffentlichen Straßenverkehr. Die Präventionsaktion zur Schulwegsicherung wird von den zuständigen Kontaktpolizisten in Zusammenarbeit mit einigen Kindern der Bremerhavener Grundschulen durchgeführt. Am heutigen Donnerstag, 21. August, gab es den Auftakt an der Friedrich-Ebert-Schule im Stadtteil Leherheide.
Das sind die „Gelben Füße“:
Mit Hilfe von Fahrbahnmarkierungen werden auf den Gehwegen gelbe Fußpaare in Form von gehenden und stehenden Schuhabdrücken aufgetragen. Diese Schulwegmarkierungen zeigen den Kindern die sicherste Möglichkeit, die Fahrbahn zu überqueren. An besonders gefährlichen Stellen, wie zum Beispiel an stark befahrenen bzw. nicht gut einsehbaren Ein- und Ausfahrten, und auch an Fußgängerüberwegen ist zusätzlich ein roter Strich vor den stehenden gelben Fußpaaren aufgetragen, der so genannte „Haltstein“ oder „Stoppstein“. Die rote Farbe zeigt den Abc-Schüzen an: Hier musst du stehen bleiben und besonders gut aufpassen!
Das passierte am heutigen Donnerstag:
An mehreren Stellen im Stadtgebiet trugen Polizeibeamte und die Projektpartner die ersten gelben Füße auf Gehwegen auf. So zum Beispiel im Umfeld der Friedrich-Ebert-Schule in Leherheide. Dort waren die Koordinatorin des Projekts, Polizeihauptkommissarin Nicole Füllmich-Penshorn, und die für den Bezirk zuständige Kontaktbeamtin, Polizeihauptkommissarin Susanne Graw-Kespelher, im Einsatz und sprühten – gemeinsam mit einem Dutzend Schülerinnen und Schüler – die Füße und Stoppsteine auf die Gehwege. Nach einer kurzen Einweisung durften die Kinder sich sogar selbst Schutzhandschuhe überstreifen, die Schablonen ausrichten und die Markierungen aufsprühen. Auch die Leiterin des Schulamts, Swantje Hüsken, und die Schulleiterin, Anna-Lena Junge, begleiteten gemeinsam mit dem Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, Volker Ortgies, den Auftakt der Präventionsaktion.
Das ist der pädagogische und präventive Ansatz:
Zum neuen Schuljahr 2025 wurden in der Seestadt 1180 Jungen und Mädchen eingeschult. Aufgrund stetig anwachsender Schülerzahlen ist dieses Projekt ein wichtiger Baustein in der Verkehrserziehungsarbeit und Verkehrsbildung. „Wir möchten diese Präventionsaktion gern im ganzen Stadtgebiet durchführen“, sagt Koordinatorin Nicole Füllmich-Penshorn und hofft, dass sich möglichst alle Grundschulen beteiligen. Wichtig sei es, so Füllmich-Penshorn, dass die Kinder den Schulweg üben und diesen auch allein zu Fuß zurücklegen können: „Dadurch entwickeln die jungen Verkehrsteilnehmer persönliche Kompetenzen, die sie in ihrem Alltag benötigen. Nur wenn die Kinder Erfahrungen sammeln, können sie ihre Fähigkeiten verbessern und zukünftig sicher im Straßenverkehr unterwegs sein.“
Das Zu-Fuß-gehen fördert:
„Außerdem hoffen wir, dass wir durch das Projekt ‚Gelbe Füße‘ die Zahl der sogenannten Elterntaxis und die Zahl von Unfällen minimieren können“, sagt Nicole Füllmich-Penshorn. „Je weniger Eltern morgens mit ihren Autos im Umfeld der Schulen unterwegs sind, desto sicherer wird der Schulweg für alle – insbesondere für die Kinder, die zu Fuß kommen.“
Darauf müssen auch Autofahrer achten:
Kinder haben eher Schwierigkeiten, sich im Straßenverkehr sicher zu verhalten, als Erwachsene: Sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten oft noch nicht richtig einschätzen, reagieren langsamer und lassen sich leicht ablenken. In unübersichtlichen Situationen handeln sie oft unüberlegt. Autofahrer sollten deshalb immer vorsichtig sein und stets bremsbereit bleiben, wenn Kinder in der Nähe sind. Örtliche Tempolimits im Umfeld von Schulen und Kindergärten müssen zwingend eingehalten werden! Die Polizei Bremerhaven kontrolliert die Verkehrssituation dort wiederkehrend.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Bremen für 2023
Die Verkehrsunfallstatistik für Bremen im Jahr 2023 zeigt insgesamt 20.878 Unfälle. Davon waren 2.922 Unfälle mit Personenschaden, was 14% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden waren 418, was 2% der Gesamtunfälle entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel machten 151 Fälle aus, was 0,72% entspricht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 17.387, was 83,28% aller Unfälle ausmacht. Innerorts ereigneten sich 3.220 Unfälle (15,42%), außerorts (ohne Autobahnen) 73 Unfälle (0,35%) und auf Autobahnen 237 Unfälle (1,14%). Insgesamt gab es 12 Getötete, 329 Schwerverletzte und 3.189 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 20.878 |
Unfälle mit Personenschaden | 2.922 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 418 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 151 |
Übrige Sachschadensunfälle | 17.387 |
Ortslage – innerorts | 3.220 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 73 |
Ortslage – auf Autobahnen | 237 |
Getötete | 12 |
Schwerverletzte | 329 |
Leichtverletzte | 3.189 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)