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Polizei Bremerhaven erweitert Onlinewache

Anzeige von Hasskommentaren ab sofort möglich. Bürger können strafrechtlich relevante Inhalte online melden und aktiv gegen Hate Speech im Internet vorgehen.

Foto: unsplash

Bremerhaven (ost)

Die Bremerhaven Polizei bietet den Einwohnern die Möglichkeit, bestimmte Strafanzeigen auch online zu erstatten. Kürzlich wurde die Onlinewache um ein neues Modul erweitert, das es nun ermöglicht, Hasskommentare direkt über das Portal zu melden. Dies ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen Hassrede (engl. Hate Speech) im Internet.

Unter Hassrede versteht man abwertende oder menschenverachtende Äußerungen, die sich gegen Personen oder Gruppen richten und beispielsweise auf deren Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderung, Weltanschauung oder Religion abzielen. Diese Form der verbalen Gewalt tritt häufig in sozialen Netzwerken, Foren und Kommentarspalten auf und äußert sich in Kommentaren, Beiträgen, Memes oder Videos. Beispiele hierfür sind rassistische, sexistische, homophobe oder extremistische Inhalte, die auch die Holocaustleugnung oder Gewaltverherrlichung umfassen können. Auch im digitalen Raum sind solche Äußerungen strafbar, wenn sie die Rechte anderer verletzen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sie abwertend, volksverhetzend oder die Menschenwürde verletzend sind. Nach § 130 StGB begeht eine Volksverhetzung, wer zu Hass und Gewalt gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen aufruft, diese gegeneinander aufhetzt oder als minderwertig darstellt und damit den öffentlichen Frieden gefährdet.

Ab heute können Einwohner strafrechtlich relevante Inhalte wie beispielsweise Volksverhetzung der Polizei Bremerhaven auch online melden. Der Service ist unter www.polizei.bremerhaven.de über den Button ONLINEWACHE erreichbar. Anschließend erfolgt eine Weiterleitung zum Portal. Die Onlinewache kann sowohl über den Computer als auch über mobile Geräte erreicht werden.

Die Polizei wird diese Anzeigen sorgfältig prüfen und bei Verstößen gegen das Strafrecht konsequent gegen die Täter vorgehen.

Wir bitten die Bevölkerung, hasserfüllte Äußerungen im Netz nicht unbeantwortet zu lassen, sondern aktiv Position zu beziehen. Es ist auch wichtig, solche Hasskommentare zu dokumentieren. Dabei sollten die Fundstelle (Website), die zugehörige URL sowie Screenshots der betreffenden Inhalte festgehalten werden. Diese Informationen sollten dann an den Plattformbetreiber und direkt an die Polizei weitergeleitet werden.

Bitte beachten Sie: Die Online-Anzeige ist nicht für Notfälle geeignet und ersetzt nicht den Notruf 110. Wenn Sie in unmittelbarer Gefahr oder Opfer bzw. Zeuge einer Straftat sind oder aus einem anderen Grund ein sofortiger Einsatz der Polizei erforderlich ist, wählen Sie direkt den Notruf!

Quelle: Presseportal

Cybercrime-Statistiken in Bremen für 2021/2022

Die Cyberkriminalitätsraten in der Region Bremen in Deutschland sind zwischen 2021 und 2022 gesunken. Im Jahr 2021 wurden 4307 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 nur noch 3473 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 460 auf 394 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank von 311 auf 213, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 212 auf 154 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 99 auf 59 fiel. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen verringerte sich von 101 auf 64. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 29667 registrierten Fällen.

2021 2022
Anzahl erfasste Fälle 4.307 3.473
Anzahl der aufgeklärten Fälle 460 394
Anzahl der Verdächtigen 311 213
Anzahl der männlichen Verdächtigen 212 154
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 99 59
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 101 64

Quelle: Bundeskriminalamt

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