Grauenvolle Szenen: Vier Bewaffnete stürmen das Rathaus einer Kleinstadt und erschießen die Bürgermeisterin in ihrem Büro. Der Fall schockiert das Land – und steht sinnbildlich für die eskalierende Gewalt im Süden.
Brutaler Mord im Rathaus: Bürgermeisterin in Büro hingerichtet
Die Gewalt in Mexiko eskaliert weiter – jetzt wurde sogar eine amtierende Bürgermeisterin Opfer eines brutalen Mordanschlags. Am Sonntag stürmten vier bewaffnete Männer das Rathaus der Kleinstadt San Mateo Piñas im Bundesstaat Oaxaca und töteten Bürgermeisterin Lilia García sowie einen weiteren Verwaltungsbeamten direkt in deren Büro. Die Polizei bestätigte den Vorfall.
Der Mord geschah am helllichten Tag – mitten in einer eigentlich gesicherten Behörde. Die Täter flüchteten noch vor Eintreffen der Sicherheitskräfte. Über ihre Identität ist bislang nichts bekannt.
Wieder tödliche Angriffe auf Staatsbeamte
Der Mord an García ist kein Einzelfall: Erst vor zwei Wochen kam es im benachbarten Bundesstaat Chiapas zu einem blutigen Angriff, bei dem fünf Polizisten getötet wurden. Die Beamten gerieten bei einer Patrouille in einen Hinterhalt – mutmaßlich von einer bewaffneten Bande.
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Das brennende Fahrzeug der Polizei wurde später von den Behörden veröffentlicht – ein erschütterndes Bild, das die Brutalität des Angriffs offenbart.
Die Regionalregierung reagierte mit massiven Sicherheitsmaßnahmen. Über 1.000 zusätzliche Einsatzkräfte wurden mobilisiert, um die Kontrolle über die Region zu sichern.
Politiker im Visier – Gewalt gegen Amtsträger nimmt zu
Der Mord an Lilia García ist ein weiteres Beispiel für die zunehmende Gefahr für Lokalpolitiker in Mexiko. Immer wieder geraten Bürgermeister, Kommunalbeamte und Kandidaten in das Fadenkreuz bewaffneter Gruppen – vor allem in Regionen, in denen Drogenkartelle und kriminelle Banden die Machtverhältnisse bestimmen.
Laut offiziellen Zahlen wurden seit 2006 in Mexiko über 450.000 Menschen durch kriminelle Gewalt getötet. Ein Großteil dieser Morde steht im Zusammenhang mit organisiertem Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Bandenkriegen.
Oaxaca und Chiapas im Würgegriff der Kartelle
Besonders dramatisch ist die Lage in den Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas. Hier tobt ein brutaler Machtkampf zwischen den beiden berüchtigtsten Drogenkartellen Mexikos: Jalisco Nueva Generación und dem Sinaloa-Kartell.
Diese Rivalität mündet regelmäßig in bewaffnete Überfälle, Entführungen und Massaker – oft mit zahlreichen zivilen Opfern. Auch Sicherheitskräfte und Politiker werden gezielt angegriffen, wenn sie sich den Interessen der Kartelle in den Weg stellen.
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Die Angst regiert – und der Staat verliert Kontrolle
Der Mord an Lilia García zeigt einmal mehr, wie tief die Gewalt bereits in die mexikanischen Institutionen vorgedrungen ist. Selbst öffentliche Ämter und Rathäuser bieten keinen Schutz mehr.
Die Forderungen nach mehr staatlichem Schutz, strukturellen Reformen und internationaler Hilfe werden lauter. Doch solange die Macht der Kartelle wächst und die Straflosigkeit anhält, bleibt die Sicherheit von Amtsträgern und Zivilisten in vielen Teilen Mexikos reine Illusion.