Am Flughafen von Bergamo in Norditalien kam es zu einem tödlichen Zwischenfall: Ein Mann wurde auf der Start- und Landebahn von einem Flugzeug-Triebwerk angesaugt und tödlich verletzt. Die Umstände des Vorfalls werfen viele Fragen auf – und lösen Kritik am Sicherheitssystem des Airports aus.
Drama auf Flughafen – Mann wird von Flugzeug-Triebwerk in den Tod gerissen

Horror auf der Rollbahn: Mensch von Triebwerk erfasst
Es ist kurz nach 10 Uhr morgens, als sich auf dem Rollfeld des Flughafens Bergamo ein dramatischer Vorfall ereignet: Ein Mann gerät in den Gefahrenbereich eines startenden Flugzeugs – und wird von einem der Triebwerke eingesogen. Laut der Nachrichtenagentur ANSA kam für das Opfer jede Hilfe zu spät. Der Mann starb noch an Ort und Stelle.
Flughafen Bergamo vorübergehend geschlossen
Nach dem tödlichen Unglück wurde der Betrieb auf dem Flughafen, der offiziell „Mailand-Bergamo“ heißt und vor allem von Billigfluglinien wie Ryanair genutzt wird, vorübergehend eingestellt. Flüge wurden umgeleitet oder verschoben. Erst gegen 12 Uhr – rund 90 Minuten nach dem Zwischenfall – konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.
War es ein Suizid? Opfer war kein Flughafenmitarbeiter
Nach ersten Erkenntnissen der Behörden handelt es sich bei dem Toten weder um einen Passagier noch um Flughafenpersonal. Vielmehr wird vermutet, dass der Mann absichtlich auf das Rollfeld gelangte, möglicherweise mit suizidalen Absichten. Laut „Corriere della Sera“ soll er etwa 35 Jahre alt gewesen sein. Er fiel bereits kurz vor dem Vorfall auf – unter anderem durch falsches Parken und auffälliges Verhalten nahe dem Terminal. Zudem soll er eigenmächtig eine Sicherheitstür geöffnet und sich so Zugang zur Rollbahn verschafft haben.
Polizei ermittelt – Gewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Noch ist unklar, wie der Mann die mehrfach abgesicherte Sicherheitszone durchbrechen konnte. Besonders brisant: Laut Pasquale Salvatore, Generalsekretär der Gewerkschaft Fit Cisl Bergamo, war dies nicht der erste derartige Vorfall. Bereits vor rund zwei Monaten habe sich eine unbefugte Person Zutritt zum Flughafengelände verschafft. Damals forderte die Gewerkschaft schriftlich Aufklärung – passiert sei offenbar nichts.
„Es ist unverständlich, wie jemand wieder unbemerkt in einen der sensibelsten Bereiche eines Flughafens eindringen konnte“, sagte Salvatore gegenüber mehreren italienischen Medien.
Sicherheitslücken am Flughafen unter der Lupe
Die erneuten Vorfälle stellen das Sicherheitssystem am Airport Bergamo infrage. Ob es strukturelle Schwächen gibt, wird nun geprüft. Die Behörden stehen unter Druck, den tragischen Vorfall lückenlos aufzuklären – und mögliche Konsequenzen zu ziehen.