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Zug-Unfall: ICE rast in PKW – Zug entgleist

Großeinsatz von Brandschutz- und Rettungsdienstkräften der Feuerwehr. Fahrzeugtrümmerteile sind weit verstreut in der Einsatzstelle.

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Foto: NF24 / Canva

Am Dienstagmorgen, gegen 06:00 Uhr, wurde die Feuerwehr Hamburg nach Hamburg in die Straße Reller gerufen. An einem halbseitig beschrankten Bahnübergang war aus bislang ungeklärter Ursache ein ICE-Schnellzug mit einem Handwerker-Kleinlaster zusammengestoßen. Der Zug solle dabei entgleist sein.

Durch die Rettungsleitstelle wurde ein Großaufgebot an Brandschutz- und Rettungsdienstkräften von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr zu der Einsatzstelle alarmiert.

ICE kollidiert mit PKW an Bahnübergang

Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei erfasste der ICE 515 am 13.12.2022 gegen 06.00 Uhr auf der Fahrt von Hamburg-Altona nach München an dem mit Halbschranken gesicherten Bahnübergang “Reller” einen dort stehenden Pkw. Umgehend waren alarmierte Kräfte der Feuerwehr, der Polizei Hamburg, der Bundespolizei sowie ein Notfallmanager der Deutschen Bahn am Unfallort.

Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei ist der PKW auf dem Bahnübergang bei der Querung mit einem Vorderreifen in den Gleisbereich geraten. Der PKW konnte daraufhin nicht mehr vom Übergang gefahren werden. Anschließend senkten sich die Halbschranken und der Fahrer (68) verließ umgehend sein Fahrzeug.

Ein Zeuge des Vorfalls gab dem Triebfahrzeugführer noch als Warnung entsprechende Handzeichen. Der Triebfahrzeugführer soll dann bei einer Geschwindigkeit von ca. 100 km/h eine Schnellbremsung eingeleitet haben. Eine Kollision mit dem auf dem Bahnübergang stehenden PKW konnte aber nicht mehr verhindert werden. An dem PKW entstand nach jetzigem Sachstand ein Totalschaden.

Auch der ICE wurde im Frontbereich nicht unerheblich beschädigt. Weiterhin entgleiste der Zug mit einem Drehgestell. Am Oberbau der Strecke war ein Schienenstrang gebrochen und mehrere Schwellen stark beschädigt.

Feuerwehr Hamburg evakuiert gesamten Zug

Kräfte der Hamburger Feuerwehr konnten mit Unterstützung der eingesetzten Polizeibeamten einhundert Reisende sowie fünf DB-Mitarbeiter unverletzt und sicher aus dem Zug evakuieren. Die Personen wurden mit Bussen des HVV zum Bahnhof Harburg verbracht.

Ermittler der Bundespolizeiinspektion Hamburg waren zur Unfallaufnahme und Spurensicherung vor Ort. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr dauern an und werden vom Ermittlungsdienst der Bundespolizei geführt. Aufgrund des Unfalls und der Einsatzmaßnahmen musste die entsprechende Bahnstrecke ab 06.00 Uhr gesperrt werden.

Die Feuerwehr Hamburg war mit 60 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr drei Stunden im Einsatz für Hamburg. Die Einsatzmaßnahmen und Ermittlungen der Bundespolizei vor Ort wurden gegen 10.10 Uhr beendet und die Unfallstelle an den DB-Notfallmanager übergeben. Über die Höhe des entstandenen Schadens und die Dauer der Streckensperrung gibt es zurzeit noch keine Informationen.

bh
Quellen: Feuerwehr Hamburg, Bundespolizeiinspektion Hamburg