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Rheda-Wiedenbrück: Haftbefehl vollstreckt nach Bandenbetrug

Einsatzkräfte verhaften 20-jährigen Deutschen und vollstrecken Durchsuchungsbeschlüsse gegen mutmaßliche Mittäter. Bande im Verdacht des „Messenger-Betrugs“.

Foto: Depositphotos

Hamburg (ost)

Zeitpunkt des Verbrechens: seit mindestens Oktober 2024

Ort des Verbrechens: Deutschland

Gestern wurde ein 20-jähriger Deutscher von Polizeikräften verhaftet und es wurden Durchsuchungsbeschlüsse gegen ihn und seine mutmaßlichen Komplizen vollstreckt. Die Bande wird verdächtigt, gewerbsmäßigen „Messenger-Betrug“ begangen zu haben.

Während mehrerer Betrugsverfahren des Landeskriminalamtes 431 (LKA 431) erhielten die Ermittler Hinweise auf eine zunächst unbekannte Person, die massenhaft Nachrichten über ein Mobiltelefon verschickte, um Kontakt zu Mobilfunknutzern herzustellen.

Der Täter gab sich in den Nachrichten als Sohn oder Tochter der Empfänger aus und informierte sie darüber, dass er eine neue Telefonnummer habe. Zudem bat er die Angeschriebenen, sich über den Messenger-Dienst WhatsApp bei ihm / ihr zu melden.

Wenn die Personen tatsächlich auf den Betrug hereinfielen, wurden sie in der weiteren Kommunikation vom vermeintlichen Verwandten gebeten, Geld zu überweisen, um beispielsweise eine hohe Rechnung zu begleichen.

In anderen Fällen erlangte der Täter durch Phishing-SMS die Online-Banking-Zugangsdaten der Kontoinhaber und setzte sich dann telefonisch mit ihnen in Verbindung. Der Mann gab sich als Bankmitarbeiter aus und teilte mit, dass es unbefugte Abbuchungen von den Konten der betroffenen Personen gegeben habe. Er wolle diese Buchungen nun stornieren und schicke deshalb einen Auftrag in die Push-Tan-App, den man nur noch bestätigen müsse. Mit der erhaltenen Bestätigung tätigte der Tatverdächtige jedoch betrügerische Überweisungen.

Die Bande konnte auf diese Weise einen niedrigen sechsstelligen Betrag erbeuten.

Intensive Ermittlungen des LKA 431 führten zur Identifizierung des 20-Jährigen und seiner 17-, 20-, 20- und 27-jährigen Komplizen.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg stellte beim Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Verdächtigen in Hamburg-Rahlstedt, Hamburg-Billstedt und Rheda-Wiedenbrück, ein Geschäft in Hamburg-Billstedt sowie einen Haftbefehl gegen den 20-jährigen Heranwachsenden.

Bei den gestrigen Wohnungsdurchsuchungen fanden die Einsatzkräfte verschiedene Beweismittel und beschlagnahmten sie.

Der 20-Jährige wurde in einer Wohnung in Rheda-Wiedenbrück festgenommen. Gegen seine Komplizen liegen derzeit keine Haftgründe vor.

Die Ermittlungen – insbesondere die Überprüfung, ob der Bande weitere Straftaten zuzuordnen sind – dauern an.

Die Polizei rät bei Nachrichten von unbekannten Nummern zur Vorsicht und einem gesunden Misstrauen, insbesondere in Verbindung mit dringend benötigtem Geld.

Weiterhin gibt die Polizei folgende Tipps:

Pap.

Quelle: Presseportal

Cybercrime-Statistiken in Hamburg für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in der Region Hamburg in Deutschland zwischen 2022 und 2023 sind gestiegen. Im Jahr 2022 wurden 6416 Fälle registriert, wobei 715 Fälle gelöst wurden und 494 Verdächtige identifiziert wurden. Davon waren 354 männlich, 140 weiblich und 180 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 7227, wobei 856 Fälle gelöst wurden und 516 Verdächtige identifiziert wurden. Davon waren 330 männlich, 186 weiblich und 204 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 6.416 7.227
Anzahl der aufgeklärten Fälle 715 856
Anzahl der Verdächtigen 494 516
Anzahl der männlichen Verdächtigen 354 330
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 140 186
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 180 204

Quelle: Bundeskriminalamt

nf24