Die Polizei führte gezielte Verkehrskontrollen gegen aggressive Fahrer und Geschwindigkeitsüberschreitungen durch, um Unfälle zu verhindern.
Schleswig-Holstein: Polizeiaktion gegen Verkehrsdelikte
Hamburg (ost)
Zeitrahmen: 10. bis 12.04.2025
Orte: Hamburger Stadtgebiet und Bundesautobahnen
Unter der Führung der Verkehrsdirektion Süd (VD 4) wurden von ProVida-Teams (Proof-Video-Data) aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein länderübergreifende gezielte Verkehrskontrollen zur Bekämpfung und Verfolgung von aggressivem Fahrverhalten sowie von Geschwindigkeits- und Abstandsverstößen durchgeführt.
Aggressives Fahren, überhöhte Geschwindigkeit und das Nicht-Einhalten des Sicherheitsabstands im Straßenverkehr sind weiterhin die Hauptursachen für Unfälle auf Hamburgs Straßen. Regelverstöße führen oft zu Verkehrsunfällen mit teils schweren Verletzungen bei den Autofahrern, aber auch bei unbeteiligten Personen.
Die Polizistinnen und Polizisten der Verkehrsdirektionen (VD4, VD3, VD2) wurden in der vergangenen Woche von Einsatzkräften aus dem Nordverbund unterstützt. Insgesamt wurden 123 Fahrzeuge und 172 Personen mit dreizehn zivilen Fahrzeugen kontrolliert, die mit Mess- und Kamerasystemen ausgestattet waren. Bei den Kontrollen wurden sechs Richterinnen und Richter des Amtsgerichts Hamburg von den Streifenwagenbesatzungen begleitet.
Es kam unter anderem zu folgenden Verstößen:
Zusätzlich wurden von den Polizistinnen und Polizisten 15 Mängelberichte erstellt, z.B. wegen fehlender Fahrzeugpapiere/Führerscheine oder technischer Mängel an den Fahrzeugen.
Während der Kontrollen traten folgende Besonderheiten auf:
Am ersten Tag fiel den Einsatzkräften der Polizei Ratzeburg im Heidenkampsweg ein überbesetzter Ford Fusion auf, in dem insgesamt acht Personen saßen. Zwei Kleinkinder (1 und 2 Jahre alt) sowie ein Säugling waren nicht angeschnallt. Zudem bestand der Verdacht, dass der 23-jährige Fahrer (ukrainische Staatsbürgerschaft) das Fahrzeug ohne Fahrerlaubnis führte. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet und die Weiterfahrt untersagt.
Im Bereich des Autobahnkreuzes Ost wurde ein Geschwindigkeitsverstoß eines Skoda-Fahrers dokumentiert, der mit 150 km/h bei erlaubten 80 km/h gemessen wurde. Der 22-jährige Fahranfänger, der sich noch in der Probezeit befindet, erwartet nun ein zweimonatiges Fahrverbot, 1.200 Euro Bußgeld und zwei Punkte im Fahreignungsregister (FAER).
Am dritten Tag bemerkten Polizistinnen und Polizisten der Polizei Neumünster in der Schnackenburgallee starken Marihuanageruch in einem Mercedes (C300) und sahen, wie der Fahrer mutmaßlich einen Joint in der Hand hielt. Nach einem positiven Drogenvortest wurde eine Blutprobe angeordnet und die Weiterfahrt untersagt. Dem 27-jährigen Fahrer drohen 500 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte im FAER.
Auch am Samstag fiel einer ProVida-Besatzung auf der Bundesautobahn (BAB) 7 ein Audi auf, der mit überhöhter Geschwindigkeit zwischen Waltershof und dem Elbtunnel in Richtung Norden fuhr. Bei erlaubten 80 km/h wurde eine Geschwindigkeit von 173 km/h gemessen. Zudem überholte der Fahrer verbotswidrig rechts, hielt keinen ausreichenden Sicherheitsabstand ein und führte riskante Spurwechsel durch. Der 23-jährige Fahrer (deutsche Staatsbürgerschaft) wurde angehalten und unter anderem wegen des Verdachts eines illegalen Autorennens als Alleinfahrer angezeigt, die Weiterfahrt untersagt und der Audi beschlagnahmt.
Die Polizei wird auch in Zukunft ähnliche Einsätze zur Sicherheit auf den Straßen Hamburgs durchführen. Schluss.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Hamburg für 2023
Die Verkehrsunfallstatistik für Hamburg im Jahr 2023 zeigt insgesamt 63.706 Unfälle. Davon entfallen 7.781 Unfälle auf Personenschäden, was 12,21% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschäden machen 1.679 Fälle aus, was 2,64% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 342 Fällen registriert, was 0,54% ausmacht. Die restlichen Sachschadensunfälle belaufen sich auf 53.904 Fälle, was 84,61% entspricht. Innerorts ereigneten sich 8.881 Unfälle (13,94%), außerorts (ohne Autobahnen) 73 Unfälle (0,11%) und auf Autobahnen 377 Unfälle (0,59%). Insgesamt gab es 28 Getötete, 701 Schwerverletzte und 8.602 Leichtverletzte.
2023 | |
---|---|
Verkehrsunfälle insgesamt | 63.706 |
Unfälle mit Personenschaden | 7.781 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 1.679 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 342 |
Übrige Sachschadensunfälle | 53.904 |
Ortslage – innerorts | 8.881 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 73 |
Ortslage – auf Autobahnen | 377 |
Getötete | 28 |
Schwerverletzte | 701 |
Leichtverletzte | 8.602 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)