Rund 80 Teilnehmer folgten der Einladung zum 2. Fachtag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt in Witzenhausen.
Aktion Schutzschild Fachtag in Witzenhausen

Eschwege (ost)
Polizei Eschwege
Auch im Jahr 2025 hat die Polizeidirektion Werra-Meißner erneut zu einem Fachtag im Rahmen der landesweiten Veranstaltungsreihe #Aktion Schutzschild eingeladen, die unter dem Motto „Gemeinsam sicher in Hessen – für Kinder und Jugendliche“ steht. Die hessische Polizei setzt dabei nicht nur auf repressive Maßnahmen, sondern auch auf präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
Etwa 80 Teilnehmer, vor allem pädagogische Fachkräfte aus dem Werra-Meißner-Kreis der Grund- und Förderschulen sowie aus Kindertagesstätten und anderen Bereichen der Kinder- und Jugendbetreuung, folgten der Einladung zum 2. Fachtag am 17. September in Witzenhausen.
Im Dezember 2024 nahmen bereits etwa 60 Teilnehmer an einem Fachtag mit ähnlichen Schwerpunkten in der Brüder-Grimm-Schule in Eschwege teil.
Wie schon im Dezember wurde auch dieser Fachtag in Zusammenarbeit zwischen der hessischen Polizei und dem Werra-Meißner-Kreis sowie dem Koordinierungsgremium gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Werra-Meißner-Kreis organisiert. Nach einleitenden Worten der Moderatoren Alexander Först von der Polizeidirektion Werra-Meißner und Daniel Schindewolf vom Werra-Meißner-Kreis sowie einer kurzen Begrüßung durch Tobias Vogel von der Schulleitung der Beruflichen Schulen Witzenhausen eröffnete der Polizeivizepräsident Nordhessens, Klaus Wittich, offiziell den Fachtag. Er begrüßte die Teilnehmer herzlich und betonte erneut die Wichtigkeit des Themas.
Anschließend richtete Martin Hofmockel ein Grußwort an die Teilnehmer und stellte sich als neuer Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie des Werra-Meißner-Kreises vor. Hofmockel leitet auch das „Koordinierungsgremium gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Werra-Meißner-Kreis“, das sich seit 30 Jahren für die Belange von betroffenen Kindern und Jugendlichen einsetzt. Das Gremium umfasst unter anderem das Jugendamt, die Schulpsychologie, die Schulsozialarbeit, die Jugendförderung sowie verschiedene Fachberatungsstellen und Betreuungseinrichtungen im Werra-Meißner-Kreis. Auch Polizei und Gericht nehmen regelmäßig an den Treffen teil.
Der Fachtag war durch zwei Vorträge mit polizeilichen Inhalten geprägt. Kriminaloberkommissarin Carolin Grede vom Zentralkommissariat Fokus des Polizeipräsidiums Nordhessen referierte zunächst über die Bearbeitung von Sexualdelikten. Sie gab einen Überblick über die verschiedenen Straftatbestände, sprach über Gefahrenquellen und Täterstrategien und präsentierte Handlungsempfehlungen für die pädagogischen Fachkräfte.
Ergänzt wurde der Vortrag durch den Jugendkoordinator der Polizeidirektion Werra-Meißner, Polizeihauptkommissar Alexander Först, der die Rechte von Tätern und Opfern behandelte und zudem auf Opferschutz und Opferhilfe einging.
Nach einer Kaffeepause, die zum Austausch und Netzwerken genutzt werden konnte, stellten Alexander Först und Polizeihauptkommissar Marco Hahn von der Polizeistation Sontra das Präventionsprogramm „Digital Native“ vor. Das Konzept richtet sich hauptsächlich an Lehrkräfte, Eltern und Erziehungsberechtigte, da Kinder und Jugendliche in diesem Bereich oft Opfer werden oder unbewusst zu „Tätern“ werden, z.B. wenn sie Bilder mit (kinder-) pornografischen Inhalten teilen.
Anhand eines Beispielfalls verdeutlichten die beiden Polizeibeamten, wie schnell man sich strafbar machen kann, wenn man strafrechtlich relevante Inhalte erhält oder diese unwissentlich an Dritte weiterleitet.
Nach dem Vortrag gab es Zeit für Fragen und weiteren Austausch. Interessierte konnten sich im Anschluss mit Informationsmaterial eindecken.
Das Ziel dieser Veranstaltung war es, ein Bewusstsein für sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu schaffen und zu verdeutlichen, dass Erwachsene die Verantwortung haben, Kinder vor solchen Straftaten zu schützen, wie auch beim Fachtag im Dezember 2024.
Darüber hinaus wurden örtliche Anlaufstellen, Hilfsangebote und Handlungsstrategien für den Umgang mit Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch vorgestellt, um Fachkräfte künftig sicherer handeln zu lassen.
Die Veranstaltung machte deutlich, dass die Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern eine gemeinsame Aufgabe ist, die nur erfolgreich gemeistert werden kann, wenn Gesellschaft, Behörden und Organisationen zusammenarbeiten. Am Ende waren sich alle einig, dass es eine gelungene und informative Veranstaltung war.
Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; Först, PHK
Quelle: Presseportal








