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Berlin: Großeinsatz gegen internationales Schleusernetzwerk

Die Bundespolizei ermittelt gegen eine Schleuserorganisation, die über 880 Personen von der Türkei nach Deutschland, Österreich und Frankreich geschleust haben soll.

Foto: unsplash

Berlin, Paris, Rennes, Saint-Louis, Hünfeld (ost)

Die Bundespolizei, Abteilung Kriminalitätsbekämpfung in Halle, führt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dresden Ermittlungen gegen ein internationales Schleusernetzwerk wegen des Verdachts des organisierten und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern durch, teilweise in Verbindung mit lebensgefährlicher Behandlung.

Es wird vermutet, dass eine Vielzahl von Personen, darunter 17 bekannte und weitere unbekannte Personen, in verschiedenen Rollen innerhalb einer hierarchisch strukturierten Organisation zusammengearbeitet haben. Zwischen Juni 2021 und Oktober 2023 sollen mindestens 880 Personen von der Türkei über Serbien nach Österreich, Deutschland und Frankreich eingeschleust worden sein, in mehr als 30 Fällen. Mindestens 23 Fahrer sollen angeworben worden sein, gegen die separat ermittelt wird. Der Schleuserlohn wird auf mindestens 4,1 Mio. EUR geschätzt. Das Hauptverfahren richtet sich gegen die mutmaßlichen Drahtzieher der Schleuserorganisation.

Während der Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass die Organisation möglicherweise in Verbindung mit einem Todesfall bei der Einschleusung am 13. Juli 2023 in Berggießhübel steht.

Am 13. November 2025 hat die Bundespolizei in Zusammenarbeit mit französischen Behörden, Europol und Eurojust fünf Haftbefehle und sieben Durchsuchungsbeschlüsse gegen die internationale Schleuserorganisation erlassen. Vier Haftbefehle wurden in Frankreich und einer in Deutschland vollstreckt. Die Festgenommenen sind fünf türkische Staatsbürger im Alter von 26 bis 50 Jahren. In Deutschland wurden vier Wohnungen in Berlin durchsucht, in Frankreich zwei Wohnungen und ein Autohandel. Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Mobiltelefone und eine beträchtliche Menge Bargeld sichergestellt. Die Beweismittel müssen nun ausgewertet werden.

94 Bundespolizeikräfte waren an den Maßnahmen in Deutschland und Frankreich beteiligt. Spezialkräfte standen bereit.

Quelle: Presseportal

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