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Darmstadt: Organisierte Schwarzarbeit im Reinigungsgewerbe aufgedeckt

Geschäfts- und Wohnräume durchsucht, Haftbefehle vollstreckt, Schaden von 880 Tausend Euro für die Sozialversicherung

SiKo ZOLL
Foto: Presseportal.de

Frankfurt am Main (ost)

Durchsuchung von Geschäfts- und Wohnräumen in Hessen und im Saarland

Das regionale Ermittlungszentrum der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Hauptzollamt Frankfurt am Main – spezialisiert auf die Fälle schwerer struktureller und organisierter Kriminalität – führte gestern (20.11.) auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Darmstadt gemeinsam mit dem K 34 Rüsselsheim des Polizeipräsidiums Südhessen nach umfangreichen Ermittlungen Durchsuchungen in insgesamt 22 Wohn- und Geschäftsräumen durch. Rund 130 Einsatzkräfte waren an den Durchsuchungen in Frankfurt am Main, Neunkirchen, Langen, Offenbach am Main sowie in weiteren Objekten in Hessen beteiligt. Dabei wurde ein 41-jähriger Mann festgenommen und ein Vermögensarrest vollstreckt. Ein weiterer Haftbefehl gegen einen 48-jährigen Mann wurde nach seiner Festnahme noch am Nachmittag erlassen. Darüber hinaus wurden Arbeitnehmer befragt und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Die bisherigen Ermittlungen richten sich gegen insgesamt sechs Personen im Alter von 30 bis 62 Jahren, darunter 5 Männer und 1 Frau. Es besteht der Verdacht des besonders schweren Falles des Vorenthaltens und Veruntreuens von Sozialversicherungsbeiträgen, der Steuerhinterziehung sowie der Beihilfe zu den genannten Straftaten.

Nach den bisherigen Ermittlungen betreiben die Hauptbeschuldigten ein Unternehmen in der Reinigungsbranche, das Reinigungsdienstleistungen im gesamten Bundesgebiet im Wert von rund 4,6 Millionen Euro erbracht hat. Es besteht der Verdacht, dass in erheblichem Umfang Schwarzlöhne gezahlt wurden. Um die Gelder zu generieren, die für die Zahlung der Schwarzlöhne erforderlich waren, nutzten die Beschuldigten sogenannte Abdeckrechnungen von Servicefirmen in bisher ermitteltem Umfang von rund 2,6 Millionen Euro. Der einzige Zweck dieser Servicefirmen ist das Erstellen und der Verkauf von Abdeckrechnungen an verschiedene Unternehmen der Reinigungsbranche („Rechnungskäufer“).

Der bisher ermittelte Gesamtschaden allein für die Träger der Sozialversicherung beläuft sich auf rund 880 Tausend Euro.

Ausgangspunkt der Ermittlungen war der Verdacht, dass ein Teil der Beschuldigten eine Marihuanaplantage betreibt, die regelmäßig eine zweistellige Menge an Marihuana erntet und das Marihuana gewerbsmäßig verkauft. Falls der Verdacht des Verstoßes gegen das Konsumcannabisgesetz besteht, werden die Ermittlungen vom zuständigen Rauschgiftkommissariat K 34 Rüsselsheim des Polizeipräsidiums Südhessen durchgeführt.

Zur vorläufigen Sicherung von Vermögenswerten wurde bereits ein Vermögensarrest in das Vermögen der beteiligten Reinigungsfirma verhängt. Dieser wurde im Rahmen des Einsatzes durch Pfändungen vollstreckt.

Neben dem Hauptzollamt Frankfurt am Main waren Einsatzkräfte von zwei weiteren Hauptzollämtern, der Landespolizei Hessen, dem Finanzamt Offenbach sowie der Staatsanwaltschaft Darmstadt an den Maßnahmen beteiligt.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Darmstadt sowie des regionalen Ermittlungszentrums der Finanzkontrolle Schwarzarbeit und des Polizeipräsidiums Südhessen dauern an.

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023

Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen, wo im Jahr 2023 die meisten Fälle von Drogenmissbrauch in Deutschland mit 73917 aufgezeichnet wurden, relativ niedrig. Im Jahr 2022 wurden in Hessen 24363 Fälle von Drogenmissbrauch erfasst, wobei 22378 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 19168, wobei 17079 männliche Verdächtige und 2089 weibliche Verdächtige waren. Es wurden auch 6494 nicht-deutsche Verdächtige identifiziert. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der aufgezeichneten Fälle auf 26518, wobei 23101 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19133 nahezu gleich, wobei 17106 männliche Verdächtige und 2027 weibliche Verdächtige waren. Es wurden auch 7004 nicht-deutsche Verdächtige identifiziert.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 24.363 26.518
Anzahl der aufgeklärten Fälle 22.378 23.101
Anzahl der Verdächtigen 19.168 19.133
Anzahl der männlichen Verdächtigen 17.079 17.106
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 2.089 2.027
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 6.494 7.004

Quelle: Bundeskriminalamt

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