In Darmstadt versuchte ein Mann Kontakt zu Kindern aufzunehmen. Polizei warnt vor Verbreitung falscher Informationen in sozialen Medien.
Darmstadt: Polizei warnt vor privaten Fahndungsaufrufen
Darmstadt (ost)
Derzeit werden in sozialen Medien private Fahndungsaufrufe verbreitet, vor denen die Polizei warnt. Am Montagnachmittag (2.6.) informierten Mitarbeiter einer Kindertagesstätte im Martinsviertel in Darmstadt die Polizei über einen Vorfall. Ein Mann hatte versucht, Kontakt zu den Kindern aufzunehmen. Nachdem er angesprochen wurde, verließ er das Gelände. Nach den bisherigen Ermittlungen handelt es sich bei dem Mann wahrscheinlich um einen 32-Jährigen, der sich in Darmstadt aufhält.
Kurz nach dem Vorfall wurden in WhatsApp-Gruppen bereits erste Fahndungsaufrufe verbreitet. Dabei wurde unter anderem ein Foto des Mannes geteilt und falsche Behauptungen aufgestellt. Derzeit liegen den Beamten keine Hinweise auf strafrechtlich relevantes Verhalten vor.
Die Polizei warnt eindringlich vor solchen privaten Fahndungen in sozialen Netzwerken. Das Veröffentlichen von Bildern, persönlichen Daten oder Verdächtigungen kann schwerwiegende Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte darstellen und selbst strafbar sein, beispielsweise als üble Nachrede oder Verleumdung. Zudem können private Fahndungen polizeiliche Ermittlungen erheblich behindern oder gefährden.
Meldungen über mögliche verdächtige Ansprachen von Kindern lösen bei Eltern und der Bevölkerung große Besorgnis aus. Die Polizei nimmt solche Hinweise sehr ernst und leitet entsprechende Ermittlungen und Maßnahmen ein. In solchen Fällen gilt jedoch: Bitte Hinweise ausschließlich der Polizei melden und nicht in sozialen Medien verbreiten. Öffentlichkeitsfahndungen obliegen allein den Strafverfolgungsbehörden.
Quelle: Presseportal