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Dialog mit Einsatzkräften in Hanau

Unter dem Motto „Respekt zeigen – Respekt erfahren“ trafen sich verschiedene Blaulicht-Organisationen mit der Bevölkerung zum Austausch über wichtige Arbeit und Respekt.

Begegnung mit der "Blaulichtfamilie": Auf dem Hanauer Freiheitsplatz konnten Bürgerinnen und Bürger in den Dialog mit den Einsatzkräften der "Blaulichtfamilie" kommen.
Foto: Presseportal.de

Hanau (ost)

(cl/lei) Unter dem Leitgedanken „Respekt zeigen – Respekt erfahren: Begegnungen mit der Blaulichtfamilie“ kamen am Mittwoch (7. Mai) verschiedene Blaulicht-Organisationen nicht nur auf dem Freiheitsplatz in Hanau zusammen, sondern bei einem gleichnamigen Dialogformat auch mit der Bevölkerung in den Austausch.

Vor der Kulisse vieler Einsatzfahrzeuge dankten Südosthessens Polizeipräsident Daniel Muth zusammen mit Claudia Rogalski, Leiterin des Abteilungsstabs, sowie Martin Nickl, Leiter der Polizeidirektion Main-Kinzig, den Einsatzkräften der Feuerwehr Hanau, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), der Stadtpolizei und der Landespolizei für ihre täglich wertvolle und unverzichtbare Arbeit.

„Es ist leider eine zunehmende Entwicklung, dass Einsatzkräfte immer häufiger angegriffen und Opfer von Straftaten werden. Im vergangenen Jahr registrierten wir im Bereich Südosthessen mit insgesamt 529 Gewalttaten gegen Einsatzkräfte einen erschreckenden Höchststand. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren es noch 475 Angriffe, davon allein 20 gegen Rettungskräfte. Auch landesweit bleibt die Zahl mit 5.240 Taten im vergangenen Jahr besorgniserregend hoch. Diejenigen, die täglich für unsere Sicherheit und Gesundheit im Einsatz sind, verdienen unseren vollen Respekt und Rückhalt. Mit diesem bürgernahen Dialogformaten wie hier in Hanau möchten wir das Bewusstsein für die wichtige und unverzichtbare Arbeit der Frauen und Männer von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei stärken. Wir wollen unsere Arbeit der Gesellschaft näherbringen, mit den Menschen in den Dialog kommen und gemeinsam für mehr Respekt gegenüber der Blaulichtfamilie zu werben“, erklärte Polizeipräsident Daniel Muth vor Ort.

Hanaus Stadträtin Isabelle Hemsley führte im Kontext zur Veranstaltung aus: „Übergriffe gegen Einsatzkräfte sind ein Angriff auf unser gesellschaftliches Miteinander, sind ein Angriff auf unser starkes demokratisches Fundament. Aggressionen, Beleidigungen und Attacken gegen die Menschen, die uns schützen, die uns helfen, nehmen wir nicht hin und gehen dagegen vor. Die heutige Blaulichtmeile ist ein wichtiges Instrument, für ein friedliches und verständnisvolles Miteinander zu werben“.

Auch Sean Heesch, stellvertretender Amtsleiter der Hanauer Feuerwehr, ließ es sich nicht nehmen, persönlich an der Veranstaltung teilzunehmen und den Vertretern der Blaulichtfamilie ebenfalls für ihren Einsatz zu danken. Mit Blick auf die Helferinnen und Helfer sagte Heesch: „Auch im vergangenen Jahr kam es leider erneut zu Angriffen gegen haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr Hanau – zuletzt, wie bekannt, in der vergangenen Silvesternacht. Auch wenn die Aufarbeitung und Verfolgung solcher Straftaten innerhalb der „Hanauer“-Blaulichtorganisationen seit Jahren professionell und zielgerichtet verläuft, so ist jeder einzelne Angriff gegen Einsatzkräfte einer zu viel!“

„Die Zusammenarbeit der Blaulicht-Organisationen hier in der Brüder-Grimm-Stadt ist beispielhaft. Wir haben eingespielte Strukturen und im Ernstfall gehen die jeweiligen Abläufe Hand in Hand. Die Menschen können sich jederzeit auf professionelle Hilfe verlassen“, so das Fazit von Martin Nickl.

Im Polizeipräsidium Südosthessen gab es im Jahr 2024 insgesamt 529 Fälle von Gewalt gegen Einsatzkräften und damit 54 mehr als im Vorjahr – ein neuer Höchststand. 521 mal handelte es sich bei den Opfern um Polizeibeamtinnen und -beamte. Ein Gros der Fälle machen hier Widerstandshandlungen aus – im Jahr 2024 waren dies 220 Taten, davon 193 Fälle von tätlichem Angriff. Die Opferzahlen bei Rettungskräften und Feuerwehr verzeichneten statistisch gesehen einen leichten Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Wurden im Jahr 2023 noch 20 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und Feuerwehr Opfer einer Straftat, waren dies im vergangenen Jahr noch acht. Nicht selten spielen vorheriger Alkohol- und / oder Drogenkonsum, aber auch emotionale Ausnahmezustände bei den Tatverdächtigen eine Rolle.

„Wer diejenigen attackiert, die Brände löschen, Verletzten helfen oder Recht und Gesetz durchsetzen, der greift den Rechtsstaat an und überschreitet eine rote Linie. Wir können und werden nicht zulassen, dass ihr anspruchsvoller und verantwortungsvoller Dienst für die Gesellschaft durch Gewalt und Respektlosigkeiten beeinträchtigt werden. Sie verdienen die Rückendeckung und die Dankbarkeit der ganzen Gesellschaft“, stellte Polizeipräsident Muth klar.

Stefan Betz, Geschäftsführer vom DRK Kreisverband Hanau e. V.: „DRK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ehrenamt und im Hauptamt wollen Menschen helfen. Wenn sie dabei Opfer von verbaler oder gar körperlicher Gewalt werden, dann ist dies ein Zustand, den wir nicht akzeptieren können. Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass Grenzen überschritten werden und unsere DRK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gefahr geraten. Mit dem Aktionstag wollen wir unseren Beitrag zur Sensibilisierung und Verbesserung der Situation beitragen“.

„Wir möchten mit der heutigen Veranstaltung auch für das Verständnis für unsere wichtige und unverzichtbare Arbeit werben. Wir bei der DLRG machen dies alles grundsätzlich ehrenamtlich, kommen somit aus der Mitte unserer Gesellschaft.“, befand Stephanie Kuster von der DLRG Ortsgruppe Hanau.

Von 10 bis 16 Uhr präsentierten sich die Einsatzkräfte im Herzen Hanaus und standen den Passantinnen und Passanten mit offenem Ohr zum direkten Gespräch zur Verfügung. Groß und Klein, Jung und Alt hatten zudem die Gelegenheit, Teile der Einsatzausrüstung der Helferinnen und Helfer sowie einige von deren Fahrzeugen näher zu besichtigen. Beim Infomobil der polizeilichen Einstellungsberatung hatten Berufsinteressierte zudem die Möglichkeit, sich über den Polizeiberuf zu informieren. Seine individuelle Botschaft an die Einsatzkräfte konnten die Bürgerinnen und Bürger per QR-Code digital an die Einsatzkräfte senden. Das daraus entstandene Bild aus zahlreichen Wörtern soll den Organisationen für deren Wachen im Anschluss zur Verfügung gestellt werden.

Die Veranstaltung auf dem Freiheitsplatz wurde durch die Bürgerinnen und Bürger gut angenommen und in vielen Gesprächen wurde das Verständnis für die herausfordernde und zugleich wichtige Arbeit der Einsatzkräfte deutlich.

Hintergrund:

Die Veranstaltungsreihe „Respekt zeigen – Respekt erfahren: Begegnungen mit der Blaulichtfamilie“ ist Teil des von der Hessischen Landesregierung initiierten Respekt-Pakets (https://innen.hessen.de/sicherheit/respekt-paket-fuer-einsatzkraefte) und verfolgt das Ziel, das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden und in den Rechtsstaat zu stärken sowie den persönlichen Austausch zwischen der Bevölkerung und den Einsatzkräften zu fördern – für mehr gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung. Es soll ein starkes Zeichen für den Schutz und die Anerkennung derer gesetzt werden, die tagtäglich für die Bevölkerung im Einsatz sind. Das Format soll ferner dazu beitragen, auch fremden Kulturkreisen das Rechtssystem und Sicherheitsverständnis zu vermitteln, um Vertrauen und Respekt gegenüber Einsatzkräften aufzubauen.

Für 2025 sind weitere Veranstaltungen in den hessischen Kommunen geplant, um den Dialog fortzuführen und die Zusammenarbeit zwischen Blaulichtfamilie und Bürgern weiter zu fördern.

Offenbach, 07.05.2025, Pressestelle, Christopher Leidner

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023

Die Drogenraten in Hessen stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 24363 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 26518 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 22378 im Jahr 2022 auf 23101 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen blieb jedoch konstant bei 19133 im Jahr 2023 im Vergleich zu 19168 im Jahr 2022. Von den Verdächtigen waren 17106 männlich, 2027 weiblich und 7004 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an aufgezeichneten Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 24.363 26.518
Anzahl der aufgeklärten Fälle 22.378 23.101
Anzahl der Verdächtigen 19.168 19.133
Anzahl der männlichen Verdächtigen 17.079 17.106
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 2.089 2.027
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 6.494 7.004

Quelle: Bundeskriminalamt

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