Bei einer Wohnungsräumung in Kassel-Forstfeld wurden Marihuana, Kokain und drei mutmaßliche Dealer entdeckt und festgenommen. Einer der Verdächtigen wird einem Haftrichter vorgeführt.
Forstfeld: Drogenfund und Festnahmen bei Wohnungsräumung

Kassel (ost)
Kassel-Forstfeld:
Ein Vorfall bezüglich einer Wohnungsräumung im Stadtteil Forstfeld in Kassel führte gestern zur Entdeckung von Marihuana und Kokain sowie zur Festnahme von drei Verdächtigen, die im Drogenhandel tätig waren. Einer von ihnen, ein obdachloser 27-jähriger Mann mit tunesischer Staatsangehörigkeit, war bereits am Montag von Beamten der OE City am Stern in Kassel nach einem Drogenverkauf kontrolliert worden und war trotz seiner Identität geflohen, wobei er all seine persönlichen Gegenstände wie sein Handy zurückgelassen hatte. Aufgrund seiner Vorstrafen im Zusammenhang mit Drogenkriminalität soll er heute einem Haftrichter vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheiden wird.
Die Stadtpolizisten, die bei der Wohnungsräumung eingesetzt wurden, trafen gestern Morgen in der Wohnung anstelle des Mieters auf die drei Männer mit tunesischer und libyscher Staatsangehörigkeit, die alle keinen gemeldeten Wohnsitz hatten und offenbar schon seit einiger Zeit unberechtigt in den Räumen lebten. Bei der folgenden Durchsuchung fand die Streife des Polizeireviers Ost knapp 20 Gramm verkaufsfertig abgepacktes Marihuana und Kokain, etwa 2.400 Euro mutmaßliches Drogengeld, umfangreiches Zubehör und Verpackungsmaterial für den Drogenhandel sowie mehrere Handys. Die drei Verdächtigen im Alter von 27 und 31 Jahren, die bereits polizeibekannt waren, wurden festgenommen und zur weiteren Untersuchung auf die Wache gebracht. Da der Verdacht besteht, dass sie ihren Lebensunterhalt mit dem Drogenverkauf finanzieren, wird nun wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln ermittelt. Bei der Überprüfung des 27-Jährigen stellte sich heraus, dass er sich zwei Tage zuvor einer Kontrolle der Beamten der OE City durch Flucht entzogen hatte und bereits wegen mehrerer laufender Strafverfahren gesucht wurde. Die Ermittlungen dauern an.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 haben sich leicht erhöht. Im Jahr 2022 wurden 24.363 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 26.518 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 22.378 im Jahr 2022 auf 23.101 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen blieb jedoch relativ konstant, wobei 19.133 Verdächtige im Jahr 2023 verzeichnet wurden. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 Fällen. Dies zeigt, dass die Drogenkriminalität in Hessen im Vergleich zu anderen Regionen wie Nordrhein-Westfalen immer noch vergleichsweise niedrig ist.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt