Die Staatsanwaltschaft führt ein Verfahren gegen 17 Polizeibeamte, darunter Vorwürfe von Körperverletzung und Strafvereitelung im Amt.
Frankfurt am Main: Polizei ermittelt gegen Bedienstete
Frankfurt (ost)
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt gegen Polizeibeamte einer Dienstgruppe des 1. Polizeireviers. Heute wurden umfangreiche strafprozessuale Maßnahmen durchgeführt, darunter Durchsuchungen am 1. Polizeirevier. Insgesamt sind derzeit 17 Polizeibeamte Gegenstand der Ermittlungen. Die Öffentlichkeit wurde heute über die laufenden Untersuchungen informiert.
Polizeipräsident Stefan Müller äußerte sich dazu: „Die Vorwürfe, die im Raum stehen, sind sehr schwerwiegend. Personen in Polizeigewahrsam müssen vor Übergriffen geschützt sein. Die körperliche Unversehrtheit jeder einzelnen Person in staatlichem Gewahrsam muss gewährleistet werden. Polizeibeamte, die in solchen Situationen Amtsmissbrauch begehen, verletzen den Kern ihrer Dienstpflichten. Auch die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Verdacht der Verfolgung Unschuldiger und der Strafvereitelung wiegen schwer. Die Vorgesetzten tragen eine besondere Verantwortung bei der Überwachung des Dienstbetriebs. Gleichzeitig sind alle anderen Polizistinnen und Polizisten aufgefordert, sofort zu intervenieren und ein solches Verhalten zu melden. Das Vertrauen der Bürger in eine integre Polizei ist eine Grundvoraussetzung für unsere tägliche Arbeit und unseren Erfolg. Die Verdachtsmomente gegen die Polizisten erschüttern mich und gefährden das Ansehen unserer Polizei. Die erhobenen Vorwürfe schaden allen rechtmäßig handelnden Polizistinnen und Polizisten, die täglich für die Sicherheit der Frankfurter Bürger sorgen.“
Polizeipräsident Müller leitete sofort Disziplinarverfahren ein und verhängte auch Dienstverbote. Weitere Informationen dazu werden im Laufe des Tages folgen. Das Polizeipräsidium Frankfurt am Main wird das Hessische Landeskriminalamt bestmöglich bei den Ermittlungen unterstützen.
Quelle: Presseportal