Über ein Viertel der kontrollierten Fahrzeuge beanstandet. Am vergangenen Osterwochenende hat die Polizei zahlreiche Verkehrskontrollen durchgeführt. Ergebnis: 54 Beanstandungen an den Fahrzeugen und fast doppelt so viele Anzeigen gegen die Fahrzeugführer.
Fritzlar: Kontrollen der Polizei Nordhessen am Osterwochenende
Kassel (ost)
Nordhessen
Über das vergangene Osterwochenende hat die Polizei in Nordhessen wie angekündigt zahlreiche Verkehrskontrollen durchgeführt, insbesondere in Bezug auf Raser, Poser und illegale Tuner. Nach über 200 Kontrollen gab es 54 Beanstandungen an den kontrollierten Fahrzeugen und fast doppelt so viele Anzeigen gegen die Fahrzeugführer.
Seit einigen Jahren markiert der Karfreitag den Beginn der Saison für Autoliebhaber und Tuning-Enthusiasten. Die Treffen und Veranstaltungen, die als „Carfreitag“ begannen, haben sich mittlerweile auch auf den Karsamstag als „Carsamstag“ ausgeweitet. Aufgrund von Raser und Poser, die andere gefährden oder belästigen, führte die Polizei mit vielen fachkundigen Beamten, darunter von der EG Tuner der Direktion Verkehrssicherheit, verstärkte Kontrollen in der Region durch. Die Experten für Verkehrsdelikte wurden unter anderem von Kräften der Kasseler Kriminalpolizei und der Stadtpolizei unterstützt.
An beiden Tagen wurden insgesamt 201 Autos und Motorräder kontrolliert. An 54 Fahrzeugen wurden Mängel festgestellt, die in 14 Fällen zur Stilllegung des Fahrzeugs führten. Insgesamt wurden 15 Strafanzeigen erstattet, darunter wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und verbotenen Kraftfahrzeugrennens, sowie 78 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, Lärmbelästigung, Handynutzung am Steuer und anderen Delikten. Zwei Verkehrsteilnehmer, die mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf Landstraßen unterwegs waren, müssen nun mit einem Fahrverbot rechnen.
In Kassel versuchte ein junger Fahrer am Karfreitag erfolglos, sich einer Kontrolle durch eine Zivilstreife der EG Tuner in der Frankfurter Straße zu entziehen, vermutlich weil er als Inhaber einer Prüfungsbescheinigung zum begleiteten Fahren mit 17 Jahren ohne die erforderliche Begleitperson unterwegs war. Aufgrund seines rücksichtslosen Verhaltens während des Fluchtversuchs muss sich der 17-Jährige aus Kassel nun wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens verantworten. Seine Flucht endete in einer Sackgasse in Niederzwehren, wo er aus seinem VW sprang und zunächst zu Fuß flüchtete. Etwa eine Stunde später wurden ihm trotzdem Handschellen angelegt, nachdem ihn weitere Zivilkräfte im Rahmen der Fahndung als den verantwortlichen Fahrer identifizierten und festnahmen. Das begleitete Fahren ist vorerst beendet, die Prüfbescheinigung wurde eingezogen.
Auch in einer Sackgasse, jedoch im Fritzlarer Stadtteil Geismar, endete am Freitag der Fluchtversuch eines weiteren 17-jährigen Fahrers aus Frankenau. Dieser war zuvor in Fritzlar wegen seiner rasanten Fahrweise aufgefallen. Als die Beamten das Fahrzeug, das offensichtlich als 25-km/h-Auto mit Versicherungskennzeichen zugelassen war, stoppen wollten, versuchte der Fahrer in Fritzlar mit bis zu 70 Stundenkilometern zu fliehen. Neben einer Anzeige wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens drohen ihm auch Ermittlungen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung, Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz und einem Verstoß beim begleiteten Fahren ab 17 aufgrund fehlender Drosselung der Motorleistung.
In einem Gewerbegebiet in Eschwege wurden am Karfreitag insgesamt 37 Fahrzeuge kontrolliert, die zuvor an einem in den sozialen Medien beworbenen Fahrzeugtreffen teilgenommen hatten. Die meisten Kontrollen verliefen ohne Beanstandungen. In zwei Fällen mussten jedoch Fahrzeuge aufgrund von Modifikationen, die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führten, aus dem Verkehr gezogen werden.
Auch am Edersee fanden Kontrollen statt. Auf der Edersee-Randstraße wurden mehrere Verstöße gegen das Überholverbot festgestellt, ansonsten hielten sich die Auto- und Tuning-Enthusiasten jedoch größtenteils an die Regeln.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Hessen für 2023
Die Verkehrsunfallstatistik für Hessen im Jahr 2023 zeigt insgesamt 145.422 Unfälle. Davon entfallen 19.527 (13,43%) auf Unfälle mit Personenschaden, 6.914 (4,75%) auf schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden und 1.164 (0,8%) auf Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel. Die übrigen Sachschadensunfälle belaufen sich auf 117.817 (81,02%). In der Ortslage gab es 14.839 (10,2%) Unfälle innerorts, 7.577 (5,21%) außerorts (ohne Autobahnen) und 3.013 (2,07%) auf Autobahnen. Die Anzahl der Getöteten beträgt 188, die der Schwerverletzten 3.537 und die der Leichtverletzten 21.704.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 145.422 |
Unfälle mit Personenschaden | 19.527 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 6.914 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.164 |
Übrige Sachschadensunfälle | 117.817 |
Ortslage – innerorts | 14.839 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 7.577 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.013 |
Getötete | 188 |
Schwerverletzte | 3.537 |
Leichtverletzte | 21.704 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)