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Gießen: Online-Sicherheit im Urlaub – Polizei gibt Ratschläge

Smartphones und Tablets im Urlaub sicher nutzen, Tipps für sichere Online-Aktivitäten und Schutz vor Diebstahl und Datenverlust.

Symbolbild, Handy im Urlaub
Foto: Presseportal.de

Gießen (ost)

Mittelhessen: Tipps von der Polizei, um im Urlaub sicher online zu bleiben

Die Sommerferien und somit die Hauptreisezeit stehen bevor. Familien haben bereits ihre Reise geplant und gebucht. Auch im Urlaub möchte man in Kontakt mit Daheimgebliebenen bleiben und vielleicht noch ein paar Dinge erledigen. Urlaubsfotos und Videos teilen, E-Mails überprüfen, schnell noch ein Geschenk bestellen oder den Kontostand online überprüfen – all das erledigt man gerne im Urlaub mit dem eigenen Smartphone, Tablet oder anderen mobilen Geräten. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, gibt das Polizeipräsidium Mittelhessen Ratschläge, worauf man im Urlaub achten sollte.

Handys, Laptops, Tablets und andere Geräte sind mittlerweile im Urlaub oft unverzichtbar. Ein Verlust oder Diebstahl solcher Geräte kann neben dem finanziellen Schaden auch weitere Probleme verursachen. Wichtige private oder geschäftliche Daten könnten verloren gehen oder in falsche Hände geraten. Die Polizei empfiehlt daher, nur die Geräte mitzunehmen, die wirklich benötigt werden. Schützen Sie alle Geräte mit einem sicheren Passwort und nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, um zusätzlich zur Passworteingabe beispielsweise biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung zu verwenden. Wie bei Ihrer EC-Karte sollten Passwörter oder PIN-Nummern nicht aufgeschrieben werden – besonders nicht, wenn sie sich am entsprechenden Gerät befinden. Ein Passwort-Manager kann Ihnen dabei helfen, Passwörter zu verwalten und zu schützen.

Vor der Abreise ist es ratsam, das Heimnetzwerk zu Hause auszuschalten. Alternativ dazu kann auch der Router abgeschaltet werden. Wenn Smart Home Module verwendet werden, ist es ratsam, in den Urlaubsmodus zu wechseln. Dadurch bleiben Lichter und Rollläden funktionsfähig und lassen das Haus bewohnt erscheinen, auch wenn Sie nicht da sind. Oftmals nutzen Einbrecher soziale Medien, um zu erkennen, wer im Urlaub ist. Überprüfen Sie daher Ihre Datenschutzeinstellungen in den entsprechenden Social-Media-Profilen, damit nicht jeder Ihre Urlaubsfotos sehen und erkennen kann, dass Sie nicht zu Hause sind. Dies kann das Risiko erhöhen, Opfer eines Einbruchs zu werden. Auch wenn Sie gerne Ihre schönen Urlaubsfotos in den sozialen Medien teilen, empfiehlt die Polizei, mit dem Teilen der Bilder bis zur Rückkehr zu warten.

Auch im Urlaub sollten Ihre Geräte und die Software auf dem neuesten Stand sein. Betriebssysteme, Virenschutz und Firewalls sollten auch hier aktuell gehalten werden. Da Aktualisierungen manchmal zu hohem Datenverbrauch und gegebenenfalls zu Kosten führen können, sollten Sie vor Ihrer Reise überprüfen, ob Sie Ihre Geräte tatsächlich im Urlaub benötigen.

Bei Bankgeschäften oder Online-Einkäufen ist besondere Vorsicht geboten. Diese Aktivitäten sind noch riskanter, wenn sie nicht von Ihrem gewohnten Heimnetzwerk aus, sondern unterwegs durchgeführt werden. Die Polizei empfiehlt daher, auf Reisen möglichst auf Online-Banking oder -Shopping zu verzichten. Geben Sie Internetadressen manuell ein oder verwenden Sie ein Lesezeichen, von dem Sie sicher sind, dass es zur richtigen Seite führt. Vermeiden Sie unbedingt das Öffnen von Websites über Links in E-Mails. Dadurch wird das Risiko, auf Phishing-Websites umgeleitet zu werden, erheblich reduziert. Achten Sie darauf, dass Ihre Daten verschlüsselt übertragen werden. Dies ist unter anderem daran zu erkennen, dass die Adresse der Seite mit https:// beginnt. Vereinbaren Sie auch mit Ihrer Bank ein Limit für tägliche Transaktionen beim Online-Banking.

Aktivieren Sie auf Ihrem Smartphone nur die drahtlosen Schnittstellen wie Bluetooth, NFC und WLAN, wenn Sie sie tatsächlich nutzen. Deaktivieren Sie die Datenverbindung im Ausland, wenn Sie keinen entsprechenden Tarif haben. Smartphones und installierte Apps können im Hintergrund Daten senden und empfangen, was zu unbemerktem hohem Datentransfer und somit zu hohen Kosten führen kann.

Nach Ihrer Rückkehr aus dem Urlaub kann es oft vorkommen, dass Ihr E-Mail-Postfach überquillt. Dennoch sollten Sie auch hier E-Mails sorgfältig und in Ruhe prüfen, um nicht auf Phishing- oder betrügerische E-Mails hereinzufallen. Stellen Sie sich beim Lesen immer die Fragen: Kenne ich den Absender? Ist der Betreff sinnvoll? Erwarte ich einen Anhang?

Bei Fragen steht Ihnen der Fachberater für Cybercrime-Prävention im Polizeipräsidium Mittelhessen, Kriminalhauptkommissar Ulrich Kaiser, gerne zur Verfügung. Sie können den Präventionsexperten unter Tel.: 0641 7006-2942 oder unter Praevention.PPMH@polizei.hessen.de erreichen, damit Sie auch im Urlaub sicher und mit einem guten Gefühl online unterwegs sein können.

Tobias Schwarz, Pressesprecher

Quelle: Presseportal

Cybercrime-Statistiken in Hessen für 2021/2022

Die Cyberkriminalitätsraten in Hessen zwischen 2021 und 2022 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2021 wurden 8896 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 bereits 9798 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging jedoch von 4173 auf 3961 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank ebenfalls von 2766 auf 2653, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 1945 auf 1806 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 821 auf 847 fiel. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen verringerte sich von 948 auf 851. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 mit 29667 Fällen die höchste Anzahl an Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland.

2021 2022
Anzahl erfasste Fälle 8.896 9.798
Anzahl der aufgeklärten Fälle 4.173 3.961
Anzahl der Verdächtigen 2.766 2.653
Anzahl der männlichen Verdächtigen 1.945 1.806
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 821 847
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 948 851

Quelle: Bundeskriminalamt

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