Im Jahr 2024 wurden in Mittelhessen 48.639 Straftaten erfasst, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote bleibt hoch.
Gießen: Polizeiliche Kriminalstatistik Mittelhessen 2024
Friedberg (ost)
Der Polizeipräsident Torsten Krückemeier und der Abteilungsdirektor Erik Hessenmüller präsentieren gemeinsam die Polizeiliche Kriminalstatistik für Mittelhessen:
In Gießen haben Polizeipräsident Torsten Krückemeier und der Leiter der Abteilung Einsatz, Abteilungsdirektor Erik Hessenmüller, heute die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 für das Polizeipräsidium Mittelhessen sowie die der Landkreise Gießen und Marburg-Biedenkopf sowie des Wetteraukreises und des Lahn-Dill-Kreises vorgestellt.
Im letzten Jahr wurden in Mittelhessen insgesamt 48.639 Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße (Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz) von der Polizei erfasst. Das sind 657 Straftaten weniger im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso erfreulich ist der Rückgang der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner (Häufigkeitszahl) von 4.470 im Jahr 2023 auf 4.391 im Jahr 2024.
Zusätzlich zeigt sich die kontinuierlich hohe Arbeitsleistung aller Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in Mittelhessen in einer erneut hohen Aufklärungsquote. Diese ist leicht von 63,2 Prozent im Jahr 2023 auf 62,6 Prozent gesunken, jedoch im landes- respektive bundesweiten Vergleich nach wie vor außerordentlich.
Der leichte Rückgang der Aufklärungsquote ist mit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) bzw. des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) im Jahr 2024 und der damit verbundenen Teillegalisierung des Besitzes von bestimmten Mengen an Cannabis zu erklären. Im Jahr 2024 wurden in diesem Deliktsbereich 821 Straftaten weniger registriert. Ebenso sind die Zahlen der registrierten Fälle von Erschleichen von Leistungen um 209 und somit 25 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Diese traditionellen „Kontrolldelikte“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie erst durch polizeiliche Maßnahmen festgestellt werden können und somit naturgemäß auch eine identifizierte tatverdächtige Person feststeht.
Die konstant hohe Aufklärungsquote des Polizeipräsidiums Mittelhessen ist vor diesem Hintergrund weiterhin als sehr stark zu bewerten und verdeutlicht die erfolgreiche Ermittlungsarbeit aller mittelhessischen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten. „Die weiterhin positive Entwicklung der Kriminalstatistik in Mittelhessen ist vor allem ein Verdienst der engagierten Arbeit unserer Beamtinnen und Beamten. Sie stehen Tag für Tag dafür ein, dass die Bürgerinnen und Bürger in den mittelhessischen Städten und Gemeinden sicher leben. Dafür gebührt ihnen unsere Wertschätzung und größter Respekt“, dankt Polizeipräsident Torsten Krückemeier allen Polizistinnen und Polizisten für ihren unermüdlichen Einsatz.
Das vollständige Pressepapier zur Vorstellung der PKS 2024 für das Polizeipräsidium Mittelhessen finden Sie in der angehängten PDF-Datei. Nach der Pressekonferenz zur Vorstellung der PKS erhielten die Pressevertreter einen interessanten Einblick in die polizeirelevante Thematik „Gefährlichkeit von Messern“. Die Einsatztrainer des Polizeipräsidiums Mittelhessen erläuterten zunächst theoretisch die Gefährlichkeit von Messern im Allgemeinen und im Speziellen im Rahmen von polizeilichen Einsatzlagen. Anschließend präsentierten die Einsatztrainer in realitätsnahen Übungsszenarien konkrete Handlungsoptionen von Einsatzkräften bei Messerangriffen. Wie schnell kann das polizeiliche Gegenüber hohe Distanzen überwinden? Welche Reaktionszeit haben Polizistinnen/Polizisten? Welche Handlungsoptionen haben Einsatzkräfte im Ernstfall? Wie werden unsere Polizeikräfte auf Messerangriffe vorbereitet? Diese spannenden Fragen standen heute im Mittelpunkt der praktischen Vorstellung. Ziel war es, polizeiliches Handeln in bestimmten Einsatzsituationen zu veranschaulichen und für die Bürgerinnen/Bürger nachvollziehbar zu machen.
„Messer sind leicht zu beschaffen, einfach zu verbergen und schnell einsatzbereit – das macht sie in gefährlichen Situationen besonders problematisch“, erklärt Polizeipräsident Krückemeier. „Gerade wenn Messer in der Öffentlichkeit mitgeführt werden, steigt das Risiko, dass Konflikte eskalieren und es zu schwerwiegenden Verletzungen oder gar tödlichen Angriffen kommt. Besonders wenn zusätzlich Alkohol im Spiel ist, sinken Hemmschwellen für Gewalt, und ein mitgeführtes Messer kann schnell zur gefährlichen Waffe werden. Deshalb ist es uns wichtig, auf diese Risiken hinzuweisen und über die Folgen aufzuklären.“
Friederike Morello, Pressesprecherin
Quelle: Presseportal