Nach Schüssen in Wettbüro, Haftbefehl wegen versuchtem Heimtückemord und Körperverletzung. Beschuldigter verletzte drei Männer und wurde festgenommen.
Gießen: Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Giessen (ost)
Gießen: Verdächtiger in Untersuchungshaft nach Schüssen in Wettbüro
Nachdem gestern (11. Oktober 2025) Schüsse in einem Wettbüro in der Innenstadt von Gießen abgefeuert wurden, wurde der Beschuldigte heute dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten heimtückischen Mordes und der gefährlichen Körperverletzung erlassen. Der dringende Verdacht basiert insbesondere auf der Auswertung der Videoüberwachung des Wettbüros und verschiedenen Zeugenaussagen. Der Beschuldigte befindet sich nun in einer hessischen Justizvollzugsanstalt.
Gemäß den bisherigen Informationen betrat der 33-Jährige gegen 15:00 Uhr ein Wettbüro am Marktplatz und eröffnete das Feuer auf Personen, die zu diesem Zeitpunkt an einem Tisch saßen. Drei Männer im Alter von 16, 27 und 40 Jahren wurden durch mindestens 3 Schüsse in Beinen und Oberkörper verletzt. Es bestand keine unmittelbare Lebensgefahr. Nach der Tat floh der Beschuldigte und gab dabei einen weiteren Schuss in Richtung Marktplatz ab, ohne jemanden zu treffen. Ob dieser scheinbar ungerichtete Schuss möglicherweise aus Fahrlässigkeit abgegeben wurde, wird derzeit untersucht.
Der 33-Jährige wurde noch am Abend des Verbrechens in seiner Wohnung in Linden-Großen-Linden von Polizeikräften festgenommen, die sofort eine Fahndung eingeleitet hatten. Insgesamt waren etwa 60 Beamte an dem Einsatz beteiligt.
Die mutmaßliche Tatwaffe, eine Pistole, die der Beschuldigte während der Flucht weggeworfen hatte, wurde ebenfalls sichergestellt.
Der Beschuldigte ist türkischer Staatsbürger und war bereits wegen Körperverletzungsdelikten und Drogenverstößen vorbestraft.
Die genauen Umstände der Tat sind noch unklar und werden derzeit untersucht. Es ist lediglich bekannt, dass es bereits vor einigen Wochen zu einem Streit zwischen dem Beschuldigten und einem anderen Gast im selben Wettbüro gekommen war. Eine mögliche Verbindung wird überprüft. Die Opfer gaben an, den Beschuldigten entweder gar nicht oder nur flüchtig zu kennen.
Es gibt keine Hinweise auf politische Motive für die Tat.
Der Verdächtige hat bisher keine Aussagen gemacht.
Die umfangreichen Ermittlungen mit Zeugenbefragungen, Videoauswertungen und Spurensicherung am Tatort dauern an.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit keine weiteren Informationen verfügbar sind.
Weitere Pressemitteilungen erfolgen ab Montag über die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Gießen, Herrn Oberstaatsanwalt Hauburger, Tel.: 0641-934-3230.
Thomas Hauburger, Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Gießen
Pierre Gath, Polizeihauptkommissar und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Hessen für 2022/2023
Die Mordraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 wurden 243 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur 229 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle sank ebenfalls von 224 im Jahr 2022 auf 216 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen ging von 308 auf 267 zurück, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Mordfällen in Deutschland mit 470 Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 243 | 229 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 224 | 216 |
| Anzahl der Verdächtigen | 308 | 267 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 283 | 237 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 25 | 30 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 147 | 130 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 stiegen deutlich an. Im Jahr 2022 wurden 24363 Fälle registriert, wobei 22378 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 19168, wobei 17079 männliche und 2089 weibliche Verdächtige identifiziert wurden. 6494 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 26518, wobei 23101 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19133 relativ konstant, wobei 17106 männliche und 2027 weibliche Verdächtige verzeichnet wurden. 7004 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
| Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt








