Beamte der Polizeistation Hanau I führten zielgerichtete Kontrollen im Stadtgebiet durch. Dabei wurden mehrere Verstöße festgestellt und Maßnahmen gegen kriminelle Aktivitäten ergriffen.
Innenstadtoffensive: Verstöße bei Kontrollen

Hanau (ost)
Der vergangene Donnerstag in Hanau war erneut geprägt von der sogenannten „Innenstadtoffensive“. Beamtinnen und Beamte der Polizeistation Hanau I führten im Verlauf des Tages verschiedene Kontrollen im Stadtgebiet durch und wurden dabei von Kolleginnen und Kollegen des Hessischen Einsatzpräsidiums unterstützt. Die Aktionen sind Teil der hessischen „Innenstadtoffensive gegen Kriminalität“ und werden als Ergänzung zum sogenannten „Hanauer Modell“, einer langjährigen engen und effektiven Zusammenarbeit zwischen Landes- und Stadtpolizei in der Brüder-Grimm-Stadt, durchgeführt.
Am Vormittag wurden zunächst Verkehrskontrollen in der Philippsruher Allee und der Dettinger Straße durchgeführt. Es fiel auf, dass viele Fahrer am Steuer mit dem Handy unterwegs waren oder keinen Sicherheitsgurt angelegt hatten, weshalb sie und andere aus dem Verkehr gezogen wurden. Ein 37-jähriger Mercedes-Fahrer wurde ebenfalls gestoppt, da er anscheinend unter dem Einfluss von Kokain und Cannabis stand und deshalb eine Blutprobe abgeben musste. Eine 20-Jährige muss nun mit einer Anzeige rechnen, da der von ihr gefahrene Skoda anscheinend nicht mehr versichert war. Zudem laufen weitere Ermittlungen wegen Warenbetrugs gegen sie, bei dem das Fahrzeug in der Vergangenheit genutzt worden sein soll.
Am Nachmittag standen verschiedene Orte in der Innenstadt im Fokus der Beamten, wobei sie besonders auf Drogen achteten. Nach vorheriger Aufklärung wurden gezielt Personen angehalten und kontrolliert. Bei einer Personenkontrolle im Hanauer Schlossgarten wurden insgesamt etwa 48 Gramm Haschisch, 16 Gramm Marihuana und eine geringe Menge Kokain bei einem Verdächtigen gefunden. Zusätzlich wurden über 1.600 Euro Bargeld und eine Feinwaage mit Betäubungsmittelrückständen bei dem 28-Jährigen sichergestellt. Ihm wird auch vorgeworfen, gegen das Asylgesetz verstoßen zu haben, da er sich außerhalb der für ihn geltenden räumlichen Beschränkung aufgehalten haben soll.
Nicht nur kontrollierte Personen gaben Anlass für weiteres polizeiliches Vorgehen: In einer Holzhütte am Hauptfriedhof fanden die Polizisten außerdem Kennzeichen, die Ende Februar bei einem Diebstahl an einem Mercedes am Hauptbahnhof gestohlen wurden. Die Kennzeichen wurden sichergestellt.
Am Ende der Überprüfungen standen 72 kontrollierte Personen, 56 überprüfte Fahrzeuge, vier aufgedeckte Straftaten und 31 eingeleitete Ordnungswidrigkeitenverfahren.
Gewerbetreibende, Gastronomen, Anwohner und Bürger reagierten sehr positiv auf die getroffenen Maßnahmen, lobten die hohe Präsenz der Polizei und äußerten, dass ihr Sicherheitsgefühl durch die deutlich wahrnehmbare polizeiliche Anwesenheit gesteigert werde.
„Die intensiven Kontrollmaßnahmen im Rahmen der Innenstadtoffensive, die wir seit dem Start des Programms regelmäßig durchführen, zeigen Wirkung. Wir konnten seither zahlreiche Straftaten aufklären und auch verhindern“, fasst Andreas Thiem, Leiter der Polizeistation Hanau I, zusammen. Der Erste Polizeihauptkommissar betont darüber hinaus: „Die eingesetzten Beamtinnen und Beamten leisten hier stets hochprofessionelle Arbeit, die wesentlich dazu beiträgt, dass Hanau eine sichere Stadt bleibt. Das erwarten die Menschen von uns und dafür stehen wir ein. Wir werden den Druck auf die kriminelle Szene daher weiterhin konsequent hochhalten.“ Er und seine Kollegen werden auch in Zukunft weitere Kontrollmaßnahmen planen und umsetzen.
Hintergrund:
Die zusätzlichen Maßnahmen, die neben dem 24/7-Streifendienst regelmäßig durchgeführt werden, sind Teil des seit Februar 2024 von der hessischen Landesregierung ins Leben gerufenen „Sofortprogramms Innenstadtoffensive gegen Kriminalität“. Neben Hanau ist auch Offenbach Teil des Programms.
Ziel dieser Maßnahmen ist neben der Verbesserung der objektiven Sicherheitslage auch die Steigerung des Sicherheitsgefühls der Bürger, indem potenzielle Straftäter aus der Anonymität geholt, verbotene Substanzen und Gegenstände sichergestellt und sichtbare Präsenzstreifengänge durchgeführt werden. Durch verstärkte Überwachung von Orten, an denen Straftaten begangen werden, soll letztendlich die Kriminalitätsbekämpfung insgesamt verbessert werden. Auch präventive Maßnahmen sind Teil des Konzepts.
Weitere Informationen zur Innenstadtoffensive Hessen finden Sie unter: https://innen.hessen.de/sicherheit/polizei/innenstadtoffensive-hessen.
Offenbach, 25.04.2025, Pressestelle, Thomas Leipold
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 stiegen leicht an. Im Jahr 2022 wurden 24.363 Fälle registriert, wovon 22.378 gelöst wurden. Es gab insgesamt 19.168 Verdächtige, darunter 17.079 Männer, 2.089 Frauen und 6.494 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 26.518, wobei 23.101 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19.133 nahezu konstant, wobei 17.106 Männer, 2.027 Frauen und 7.004 Nicht-Deutsche beteiligt waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 registrierten Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt