Ermittlungen gegen mutmaßlichen Schleuser führen zu weiteren Funden. Bundespolizei deckt Schleusung, Diebstahl, Drogenhandel und Waffenbesitz auf. Jugendamt informiert aufgrund der Lebensumstände im Haushalt.
Kandel: Umfangreiche Straftaten aufgedeckt in Lampertheim

Lampertheim (ost)
Am 30. August 2025 haben Bundespolizeikräfte am Grenzübergang B9 Bienwald ein Fahrzeug mit zwei männlichen Insassen bei der Einreise nach Deutschland kontrolliert. Nach der Überprüfung wurde festgestellt, dass es sich um einen 38-jährigen Syrer mit gültigem Aufenthaltstitel und einen 30-jährigen Marokkaner ohne gültige Aufenthaltspapiere handelte. Beide Personen wurden zur weiteren Bearbeitung zum Bundespolizeirevier nach Kandel gebracht. Es bestand der Verdacht, dass der Fahrer des Fahrzeugs in Schleusungsaktivitäten verwickelt sein könnte. Nach Absprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wurde das Smartphone des 38-Jährigen beschlagnahmt. Er wurde nach Abschluss der Maßnahmen freigelassen. Der 30-Jährige ohne Dokumente wurde anschließend nach Frankreich abgeschoben.
Im Zuge weiterer Untersuchungen stellte sich heraus, dass der Beschuldigte bereits in der Vergangenheit mehrfach im Zusammenhang mit der Einschleusung von Ausländern aufgefallen war. Die Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin eine Hausdurchsuchung, die vom Amtsgericht Landau angeordnet wurde. Die Durchsuchung fand am 22. Oktober 2025 in der Wohnung des Beschuldigten in Lampertheim statt. Dort wurde der Mann zusammen mit seiner schwangeren Frau und drei kleinen Kindern angetroffen. Bei der Durchsuchung wurden mehrere elektronische Geräte, darunter mehrere iPhones, von denen einige als gestohlen gemeldet waren, ein iPad, drei E-Scooter und zwei E-Bikes, die ebenfalls als gestohlen gemeldet waren, gefunden. Außerdem wurden eine große Menge unversteuerter Waren sichergestellt, darunter Shishatabak ohne Steuermarke, über 20 Schachteln Zigaretten ohne Steuerzeichen sowie ein gestohlenes Kennzeichenpaar. Darüber hinaus wurden Bargeld im unteren fünfstelligen Bereich sowie drei Unzen Gold gefunden, die mutmaßlich gefälscht sind. Außerdem wurde eine Schreckschusswaffe entdeckt.
Bei der anschließenden Durchsuchung des Kellers wurden in einem Kühlschrank mehrere verkaufsfertig verpackte Betäubungsmittel und eine Feinwaage gefunden. Der Fund deutet auf den Handel mit Betäubungsmitteln hin. Das Kommissariat K34 der Polizeidirektion Bergstraße übernahm gemeinsam mit der Bundespolizei die weitere Durchsuchung nach dem Auffinden der Betäubungsmittel. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden zusätzlich das Fahrzeug, sein Pass und die Pässe seiner Familienmitglieder beschlagnahmt. Aufgrund der Lebensumstände im Haushalt wurde das Jugendamt informiert. Gegen den 38-jährigen Syrer wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts der Schleusung, des Handels mit Betäubungsmitteln, Hehlerei, Steuerhinterziehung und Verstößen gegen das Waffengesetz.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 zeigen einen Anstieg der aufgezeichneten Fälle von 24363 im Jahr 2022 auf 26518 im Jahr 2023. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 22378 auf 23101. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19133 konstant, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 17079 auf 17106 stieg und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 2089 auf 2027 sank. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 6494 auf 7004. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von aufgezeichneten Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
| Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt








