Die Kriminalpolizei in Kassel sucht weiterhin Zeugen für den schweren Raub auf einen Juwelier und seine Familie. Die Täter sind noch unbekannt.
Kassel: Polizei richtet „AG Gold“ ein
Kassel (ost)
Gemeinsame Bekanntgabe der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen
(Bitte beachten Sie auch die Pressemitteilung, die am 5.1.2025 um 4:04 Uhr unter https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5942743 veröffentlicht wurde).
Kassel:
Die Untersuchungen zu dem schweren Raubüberfall auf einen Juwelier und seine Familienmitglieder, der sich am Samstag in Kassel ereignet hat, sind immer noch in vollem Gange. Die vier unbekannten Täter konnten bisher nicht identifiziert werden. Es sind bereits einige Hinweise bei der Polizei eingegangen, die derzeit überprüft werden. Zur Aufklärung der Tat wurde bei der Kasseler Kriminalpolizei die Arbeitsgruppe (AG) „Gold“ eingerichtet. Die Ermittler der AG Gold bitten weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Insbesondere werden Hinweise zum Verbleib des schwarzen VW Golf 7 des Opfers gesucht, der trotz europaweiter Fahndung noch nicht gefunden werden konnte.
Nach den aktuellen Ermittlungen drangen die vier unbekannten Täter am Samstagnachmittag gegen 17:30 Uhr gewaltsam in die Wohnung des Juweliers in Kassel-Rothenditmold ein und bedrohten und beraubten die Ehefrau und zwei weitere Familienmitglieder. Danach fesselten und knebelten sie die drei Opfer, bis der 58-jährige Juwelier am Abend nach Hause kam und ebenfalls von den Tätern überwältigt wurde. Unter Vorhalt einer Pistole erbeuteten die Unbekannten von ihm die Schlüssel zum Geschäft in der Kasseler Innenstadt und dem schwarzen VW Golf 7. Während drei Täter die Familie in der Wohnung festhielten, fuhr der vierte Komplize mit dem Schlüssel zum Juweliergeschäft. Dort wurde sämtlicher Schmuck aus den Auslagen gestohlen. Gegen 20:45 Uhr flohen die verbleibenden drei Täter schließlich über den Balkon aus der Wohnung.
Die Opfer schafften es dann, die Polizei zu alarmieren. Die umgehend nach der Tat eingeleitete groß angelegte Fahndung war bisher nicht erfolgreich. Die Täter sollen vier etwa 30 bis 35 Jahre alte und ca. 1,65 bis 1,75 Meter große Männer mit arabischem Aussehen gewesen sein. Alle waren maskiert und dunkel gekleidet.
Der Juwelier und die drei Familienmitglieder wurden durch das gewaltsame Vorgehen der Täter leicht verletzt. Aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens bitten wir um Verständnis, dass derzeit – im Interesse der Persönlichkeitsrechte – keine weiteren Informationen zu den Opfern gegeben werden können.
Zeugen, die den Ermittlern der AG Gold Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Verbleib des schwarzen VW Golf 7 mit Kasseler Kennzeichen geben können, werden gebeten, sich bei der Kasseler Polizei unter Tel. 0561-9100 zu melden.
Ulrike Schaake, Pressesprecherin Polizeipräsidium Nordhessen, Tel. 0561-910 1021
Andreas Thöne, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Kassel, Tel. 0561-912 2653
Quelle: Presseportal
Raubstatistiken in Hessen für 2022/2023
Die Räuberieraten in Hessen stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 2871 Fälle von Raubüberfällen registriert, wobei 1785 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 2173, darunter 1974 Männer und 199 Frauen. 1077 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Raubüberfälle auf 3217, wobei 1850 Fälle gelöst wurden. Es gab 2263 Verdächtige, darunter 2046 Männer und 217 Frauen. 1179 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die meisten registrierten Raubüberfälle in Deutschland mit 12625 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 2.871 | 3.217 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 1.785 | 1.850 |
Anzahl der Verdächtigen | 2.173 | 2.263 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 1.974 | 2.046 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 199 | 217 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.077 | 1.179 |
Quelle: Bundeskriminalamt