Gestern gab es sieben Meldungen über betrügerische Anrufe bei der Polizei Bad Wildungen. Frauen erkannten die Masche schnell und verständigten die Polizei.
Korbach: Betrügerische Anrufe von „falschen Polizeibeamten“ bleiben erfolglos
Korbach (ost)
Gestern (20. Mai) gab es bei der Polizei Bad Wildungen insgesamt sieben Meldungen über Anrufe „falscher Polizeibeamter“. Alle Angerufenen waren Frauen, sie hatten die betrügerischen Ansinnen der Anrufer schnell erkannt und daher richtig gehandelt: Aufgelegt und die Polizei verständigt. Die Polizei nimmt das zum Anlass, um erneut vor dieser miesen Masche zu warnen.
In der Zeit zwischen 10.00 und 14.00 Uhr gingen die Anrufe bei den Frauen im Alter von 28 bis 92 Jahren ein. In allen Fällen meldeten sich angebliche Polizisten, die sich mal als „Matthias Gutschek von der Kriminalpolizei Kassel“, mal als „Kriminalhautkommissar von der Kripo Korbach“ oder auch einfach als „Polizei Kassel“ vorstellten. In einem Fall wurde das Telefon an einem angeblichen „Oberstaatsanwalt Seidel“ weitergegeben.
Die erfundenen Geschichten der Betrüger waren unterschiedlich. In den meisten Fällen erzählten sie, dass in der Straße der angerufenen Frauen eine ältere Dame überfallen worden sei und man nun auf die Mithilfe der Anwohner hoffe. Dazu wurden persönliche Daten erfragt, die Angerufenen wurden teilweise aufgefordert nach einem Piepton die „110“ einzugeben, was beweisen sollte, dass die Anrufer tatsächlich von der Polizei sind. Die Frauen erkannten die miese Masche, legten auf und wählten erst danach den Notruf der Polizei (110).
In einem Fall erzählten die Betrüger eine schon länger bekannte Geschichte. Man habe Einbrecher festgenommen und bei denen ein Notizbuch mit der Adresse der angerufenen Frau gefunden. Da ein Einbrecher noch flüchtig sei, befürchte man, dass der nächste Einbruch bei der Frau stattfinden werde. Man wolle sie schützen und ihre Wertsachen in Sicherheit bringen. Die Angerufene legte auf.
In den aktuellen Fällen blieben die Betrüger erfolglos, da die angerufenen Frauen die Masche schnell durchschauten. Sie beendeten die Telefonate und informierten die „richtige“ Polizei.
Tipps der Polizei zu „Falscher Polizeibeamter“
Da davon auszugehen ist, dass die Kriminellen auch zukünftig mit ihren verschiedenen Betrugsmaschen am Telefon versuchen, die Bürger um ihre Ersparnisse zu bringen, gibt die Polizei die folgenden Tipps:
Die „echte“ Polizei erfragt am Telefon keine Details zu Bargeld oder Wertgegenständen im Haus.
Die Polizei nimmt kein Bargeld oder Wertgegenstände zur Sicherung oder Überprüfung entgegen
Die Polizei fragt nie nach Kontodaten und fordert Sie auch niemals auf, Banküberweisungen oder Bargeldabhebungen durchzuführen.
Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen oder familiären Verhältnissen preis.
Seien Sie misstrauisch: Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Sie haben immer Zeit für eine Rücksprache mit Angehörigen, Vertrauenspersonen und der örtlichen Polizei.
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen oder einschüchtern. Legen Sie einfach auf.
Auch wenn Sie im Display die „110“ oder eine Telefonnummer mit einer ihnen bekannten Vorwahl sehen: Das sogenannte „Call-ID-Spoofing“ erlaubt es Kriminellen, die eigene Rufnummernanzeige zu ändern und statt der Originalrufnummer eine beliebige Rufnummer anzeigen zu lassen. Kriminelle nutzen diese Möglichkeit nicht nur um ihre Identität zu verschleiern, sondern auch um gezielt bei ihrem Gesprächspartner den Eindruck zu erwecken, es handele sich um einen Anruf der Polizei oder einer anderen Behörde.
Informieren Sie sofort die Polizei über die 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt oder Sie schon Opfer geworden sind. WICHTIG: Beenden Sie das vorige Telefonat unbedingt durch Auflegen und wählen erst nach einigen Minuten die 110.
Sprechen Sie mit Angehörigen, die Opfer werden könnten, über diese Betrugsmasche.
Dirk Richter
Kriminalhauptkommissar
Quelle: Presseportal