Eine Frau wurde Opfer einer Betrugsmasche durch falsche Bankmitarbeiter. Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und gibt Schutztipps.
Korbach: Falsche Bankmitarbeiter erbeuten Geld

Korbach (ost)
Am vergangenen Freitag (21. November) wurde eine Frau aus Mengeringhausen Opfer einer hinterhältigen Betrugsmasche durch bisher unbekannte Täter. Ein falscher Angestellter der Bank hatte Kontakt mit ihr aufgenommen, ein zweiter Betrüger holte dann Bargeld von ihr ab, das angeblich überprüft werden musste.
Die Polizei warnt aus aktuellem Anlass vor der wiederkehrenden Betrugsmasche durch angebliche Bankangestellte und gibt Ratschläge, wie man sich vor dieser Art von Telefonbetrug schützen kann.
Am Freitagmorgen zwischen 10.00 und 11.00 Uhr rief ein Anrufer bei einer älteren Frau in Bad Arolsen-Mengeringhausen an. Er gab sich am Telefon als Mitarbeiter der örtlichen Sparkasse aus. Er erklärte, dass die Seriennummern des Bargelds der Seniorin dringend überprüft werden müssten. Die Frau glaubte dem seriös wirkenden Anrufer, der dann ankündigte, dass in einer halben Stunde ein weiterer Mitarbeiter der Sparkasse vorbeikommen würde, um das Geld abzuholen. Nach der Überprüfung, die etwa eine Stunde dauern sollte, würde ihr das Geld zurückgebracht werden.
Wie angekündigt erschien etwa 30 Minuten nach dem Anruf ein Mann bei der Seniorin. Sie übergab ihm eine Geldtasche mit Bargeld im unteren fünfstelligen Bereich.
Am Nachmittag erzählte die Frau einer Bekannten, dass sie am Vormittag eine größere Menge Bargeld an einen unbekannten Mann, der angeblich bei der Sparkasse arbeitet, übergeben hatte. Diese Bekannte sprach mit einer weiteren Frau über diese Geschichte. Dies kam der anderen Frau verdächtig vor, sie informierte die Polizei.
Der Betrüger, der das Geld abholte, konnte wie folgt beschrieben werden:
20 bis 30 Jahre alt,
165 bis 170 cm groß,
normale, schlanke Statur,
dunkelblonde, kurze Haare,
sprach hochdeutsch,
seriöses Erscheinungsbild,
trug dunkles Hemd.
Die Kriminalpolizei Korbach hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Zeugen, die am Freitag, 21. November, in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr in Mengeringhausen, insbesondere im Drosselweg, verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 05631/9710 zu melden.
Betrüger geben sich immer wieder als Bankangestellte aus und erfinden in ihren Geschichten verschiedene Szenarien, um an die Ersparnisse ihrer Opfer zu gelangen. Die genannten Gründe sind vielfältig, wie zum Beispiel:
Verdächtige Kontobewegungen wurden festgestellt,
falsche Abbuchungen,
man muss einen unseriösen Bankangestellten überführen,
das Konto wurde gehackt,
Sicherheitsrisiken oder Softwareprobleme bei der Bank,
Falschgeld ist im Umlauf.
Die Polizei empfiehlt daher, folgende Tipps zu befolgen:
Ein Mitarbeiter einer echten Bank wird niemals Karten oder Bargeld bei Ihnen zu Hause abholen.
Bankangestellte werden niemals persönliche Daten oder Kontodaten am Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen Geheimzahl (PIN), der EC-Kartennummer oder der Transaktionsnummer (TAN) fragen.
Ist Ihnen der Name des Anrufers unbekannt, überprüfen Sie, ob es diesen Mitarbeiter tatsächlich gibt. Kontaktieren Sie dazu Ihren eigenen Berater.
Wählen Sie bei einem Rückruf nur die Ihnen bekannte Telefonnummer der Bank oder suchen Sie diese selbst in öffentlichen Telefonverzeichnissen heraus.
Geben Sie am Telefon niemals Daten wie Bankdaten, Zugangsdaten, Passwörter usw. preis.
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen, legen Sie einfach auf.
Beenden Sie das Gespräch, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.
Bei Aufforderungen zu Überweisungen auf angeblich sichere Konten können Sie von Betrug ausgehen.
Sprechen Sie mit Familienmitgliedern oder anderen Vertrauenspersonen über solche Anrufe und holen Sie sich Rat.
Wenn Sie Opfer geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Dirk Richter
Kriminalhauptkommissar
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Hessen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind gestiegen. Im Jahr 2022 wurden 9798 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 10106 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 3961 im Jahr 2022 auf 4224 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 2653 auf 2828, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen höher war als die der weiblichen Verdächtigen. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit insgesamt 22125 Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 9.798 | 10.106 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 3.961 | 4.224 |
| Anzahl der Verdächtigen | 2.653 | 2.828 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 1.806 | 1.918 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 847 | 910 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 851 | 915 |
Quelle: Bundeskriminalamt








