Eine Seniorin wurde mit dem „Wasserglastrick“ bestohlen. Polizei warnt vor Trickdieben an der Haustür.
Korbach: Trickdiebstahl in Bad Arolsen
Korbach (ost)
Ein dreister Trickdiebstahl mit dem „Wasserglastrick“ ereignete sich am Freitagnachmittag (20. Juni) in Bad Arolsen. Eine Unbekannte stahl eine Schmuckschatulle einer älteren Dame. Die Polizei bittet um Hinweise und warnt vor Trickdieben an der Haustür.
Am Freitag gegen 17.45 Uhr wurde an der Wohnungstür einer über 90-jährigen Frau in der Bahnhofstraße in Bad Arolsen geklingelt. Eine Frau stand vor der Tür und bat zunächst um eine Spende für einen Blindenverein. Die freundliche Seniorin ließ die Frau herein. Dort erklärte sie, dass sie Durst hatte und um ein Glas Wasser bat. Während die hilfsbereite Dame das Wasser holte, nutzte die Diebin den kurzen Moment der Abwesenheit aus und stahl eine Schatulle mit Schmuck im Wert von mehreren hundert Euro aus dem Schlafzimmer. Danach floh sie sofort aus der Wohnung.
Die Seniorin informierte die Polizei Bad Arolsen, die die Täterin bei der sofortigen Fahndung nicht finden konnte. Die folgende Beschreibung liegt vor:
Ca. 30 Jahre alt,
ca. 155 cm groß, sprach mit osteuropäischem Akzent, trug einen langen, beige/braunen Rock, eine weiße Strickmütze, führte ein dunkles Klemmbrett mit.
Die Polizei sucht nach Zeugen. Hinweise bitte an die Polizeistation Bad Arolsen, Tel. 05691-97990.
Trickdiebe sind einfallsreich
Die Täter täuschen ihre Opfer, um in die Wohnung zu gelangen und zu stehlen. Häufig werden ältere, manchmal sehr alte Menschen von Tätern kontaktiert, die überörtlich agieren.
Beim „Wasserglastrick“ täuschen die Täter ein Bedürfnis oder manchmal auch eine Notlage vor, die angeblich eine Hilfe oder Unterstützung in der Wohnung erfordert.
Es gibt viele Varianten dieses Tricks, es wird eine Schwangerschaft, Übelkeit oder die Notwendigkeit, Medikamente einzunehmen, vorgetäuscht und um ein Glas Wasser gebeten.
Das einzige ernsthafte Hindernis für Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv sind, ist die verschlossene Wohnungstür.
Daher sehr wichtig: Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
Prüfen Sie Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder das Fenster genau und benutzen Sie Ihre Türsprechanlage.
Öffnen Sie die Tür niemals sofort – verwenden Sie immer einen Sperrbügel oder eine Sicherheitskette.
Holen Sie bei unbekannten Besuchern vor der Tür telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu oder vereinbaren Sie einen späteren Termin, wenn eine vertrauenswürdige Person anwesend ist.
Bieten Sie bei hilfebedürftigen Fremden an der Tür an, das Gewünschte, wie in diesem Fall das Glas Wasser, herauszugeben, und halten Sie dabei die Tür geschlossen.
Lassen Sie nur Handwerker in die Wohnung, die Sie selbst beauftragt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden. Das gilt auch für angebliche Vertreter der Stadtwerke.
Verlangen Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und überprüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifelsfall vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
Rufen Sie bei geringstem Zweifel die Polizei-Notrufnummer 110 an!
Dirk Richter
Kriminalhauptkommissar
Quelle: Presseportal